Von den pflichten der hohen polizei, und der rentkammer, in rucksicht auf die bergwerke. § 2707
Die bergwerke haben vor andern gewerben vi- les voraus; sintemal man dadurch nicht allein gelt im lande gewinnet, und erhält; sondern auch der reichtum des landes vermeret, dasselbe durch aus- wärtige bevölkert, die narung, das gewerbe, der handel, und wandel vergrössert, imgleichen die einkünfte des oberen bei der steuer, kammeraccise, u. s. w. erhöhet, und erweitert werden. Sihe die vorrede des Joh. Frid. Henkels zu seiner kießhi- stori, Leipz. 1725, 8, allwo von den vorteilen der bergwerke kürzlich gehandelt wird. Disem nach sind die metalle in der welt nicht vergebens hoch- geschäzet worden; in betracht der mensch, welcher den wehrt aller dinge nach seinem eigenen vorteile zu ermessen pfleget, selbige unter allen irrdischen körpern am schweresten, dauerhaftesten, allgemein- sten, nüzlichsten, und nach vorher geschehener rei- nigung, auch zubereitung, zum gebrauche, und zur nohtdurst am bequemesten, und füglichsten gefun- den hat. Weshalber dann auch dijenige regen- ten und grosse häubter, welchen die wohlfart irer staten, und untertanen angelegen gewesen, und noch ist, die bergwerke, und metalle irer hohen fürforge wehrt geachtet, auch solche, als einhei- mische geschenke der natur, und nuzbare producte zu befördern, auch vorteile daraus zu zihen, sich bestrebet haben, wovon man schon spuren unter dem Könige Ludewig, dem frommen, findet, Heu- mannsinitia iuris politica Germ. cap. XXX s. 333 fg., Erh. Reuschde originibus metalli fod. in
Germ.
P p p 4
vom bergwerksregale.
Von den pflichten der hohen polizei, und der rentkammer, in ruckſicht auf die bergwerke. § 2707
Die bergwerke haben vor andern gewerben vi- les voraus; ſintemal man dadurch nicht allein gelt im lande gewinnet, und erhaͤlt; ſondern auch der reichtum des landes vermeret, daſſelbe durch aus- waͤrtige bevoͤlkert, die narung, das gewerbe, der handel, und wandel vergroͤſſert, imgleichen die einkuͤnfte des oberen bei der ſteuer, kammeracciſe, u. ſ. w. erhoͤhet, und erweitert werden. Sihe die vorrede des Joh. Frid. Henkels zu ſeiner kießhi- ſtori, Leipz. 1725, 8, allwo von den vorteilen der bergwerke kuͤrzlich gehandelt wird. Diſem nach ſind die metalle in der welt nicht vergebens hoch- geſchaͤzet worden; in betracht der menſch, welcher den wehrt aller dinge nach ſeinem eigenen vorteile zu ermeſſen pfleget, ſelbige unter allen irrdiſchen koͤrpern am ſchwereſten, dauerhafteſten, allgemein- ſten, nuͤzlichſten, und nach vorher geſchehener rei- nigung, auch zubereitung, zum gebrauche, und zur nohtdurſt am bequemeſten, und fuͤglichſten gefun- den hat. Weshalber dann auch dijenige regen- ten und groſſe haͤubter, welchen die wohlfart irer ſtaten, und untertanen angelegen geweſen, und noch iſt, die bergwerke, und metalle irer hohen fuͤrforge wehrt geachtet, auch ſolche, als einhei- miſche geſchenke der natur, und nuzbare producte zu befoͤrdern, auch vorteile daraus zu zihen, ſich beſtrebet haben, wovon man ſchon ſpuren unter dem Koͤnige Ludewig, dem frommen, findet, Heu- mannsinitia iuris politica Germ. cap. XXX ſ. 333 fg., Erh. Reuſchde originibus metalli fod. in
Germ.
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vom bergwerksregale.
Von den pflichten der hohen polizei, und
der rentkammer, in ruckſicht auf die
bergwerke.
§ 2707
Die bergwerke haben vor andern gewerben vi-
les voraus; ſintemal man dadurch nicht allein gelt
im lande gewinnet, und erhaͤlt; ſondern auch der
reichtum des landes vermeret, daſſelbe durch aus-
waͤrtige bevoͤlkert, die narung, das gewerbe, der
handel, und wandel vergroͤſſert, imgleichen die
einkuͤnfte des oberen bei der ſteuer, kammeracciſe,
u. ſ. w. erhoͤhet, und erweitert werden. Sihe die
vorrede des Joh. Frid. Henkels zu ſeiner kießhi-
ſtori, Leipz. 1725, 8, allwo von den vorteilen der
bergwerke kuͤrzlich gehandelt wird. Diſem nach
ſind die metalle in der welt nicht vergebens hoch-
geſchaͤzet worden; in betracht der menſch, welcher
den wehrt aller dinge nach ſeinem eigenen vorteile
zu ermeſſen pfleget, ſelbige unter allen irrdiſchen
koͤrpern am ſchwereſten, dauerhafteſten, allgemein-
ſten, nuͤzlichſten, und nach vorher geſchehener rei-
nigung, auch zubereitung, zum gebrauche, und zur
nohtdurſt am bequemeſten, und fuͤglichſten gefun-
den hat. Weshalber dann auch dijenige regen-
ten und groſſe haͤubter, welchen die wohlfart irer
ſtaten, und untertanen angelegen geweſen, und
noch iſt, die bergwerke, und metalle irer hohen
fuͤrforge wehrt geachtet, auch ſolche, als einhei-
miſche geſchenke der natur, und nuzbare producte
zu befoͤrdern, auch vorteile daraus zu zihen, ſich
beſtrebet haben, wovon man ſchon ſpuren unter
dem Koͤnige Ludewig, dem frommen, findet, Heu-
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 967. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/991>, abgerufen am 22.11.2024.
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