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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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II buch, LXIII haubtstück,
mineralischer haubtschlüssel, d. i. sonderbare ent-
deckungen aller seiner geheimen rost- und schmelz-
arbeiten, Zittau 1752 Braunschw. Lüneb. berg-
ordnung 1593, th. III, art. 1-6, Fürstl. Hessen-
Cassel. bergordnung 1616, 4, th. III. s. 159 fgg.
vom seigern handelt der Adr. Beier im allgemei-
nen handlungs kunst-berg-und handwerks-Lexico,
Jena 1722, 4to, s. 393.

§ 2721
von den stollen,
klüsten, gän-
gen.

Die stollen sind mancherlei. Sie werden ins ge-
birge getriben, haben ire mundlöcher, firste, solen,
wasser-seichen, Happel am a. o. s. 55, und sind aus
vilen ursachen dinlich. Die kluft ist, wo das ge-
stein sich von einander teilet. Sie sind oft kaum
einen strohalm dick. Der gang ist ein strich, wel-
cher 1) entzwei schneidet, 2) ein von erzletten, tru-
sen und andern materien angefüllete glunze. De-
ren sind 4; und der morgen-und spatgang, der ste-
hende, und flachende gang.

§ 2722
von den schür-
fen, und der
wünschelrute.

Erzschurfen bedeutet erzsuchen. Der schurf ist
ein loch, worin der lochstein gesezet wird. Vom
schürfen ist das einschlagen unterschiden. J. G.
Zeidler
von der wünschelrute, Halle 1700,
Theophr. Albini entlarvtes idolum der wünschel-
rute, Dreßd. 1714, Posner de virunculis metal-
licis.
Ob aber die wünschelrute zuläßlich sey, oder
nicht? ist bestritten, Leyser im iure georg. lib. III
cap.
25 n. 48 fg. der erste finder ist auch der erste
muhter; nicht die mutung, sondern die findung
eines ganges erlanget das alter im felde, Dav.
Gottl. Diez
de iure senioratus metall. et metalli-
colis in fructu ad metalla effodienda concesso con-
currentibus,
Erf. 1727, Eisenhart in sprüchwör-
tern s. 203 fg.

§ 2740

II buch, LXIII haubtſtuͤck,
mineraliſcher haubtſchluͤſſel, d. i. ſonderbare ent-
deckungen aller ſeiner geheimen roſt- und ſchmelz-
arbeiten, Zittau 1752 Braunſchw. Luͤneb. berg-
ordnung 1593, th. III, art. 1-6, Fuͤrſtl. Heſſen-
Caſſel. bergordnung 1616, 4, th. III. ſ. 159 fgg.
vom ſeigern handelt der Adr. Beier im allgemei-
nen handlungs kunſt-berg-und handwerks-Lexico,
Jena 1722, 4to, ſ. 393.

§ 2721
von den ſtollen,
kluͤſten, gaͤn-
gen.

Die ſtollen ſind mancherlei. Sie werden ins ge-
birge getriben, haben ire mundloͤcher, firſte, ſolen,
waſſer-ſeichen, Happel am a. o. ſ. 55, und ſind aus
vilen urſachen dinlich. Die kluft iſt, wo das ge-
ſtein ſich von einander teilet. Sie ſind oft kaum
einen ſtrohalm dick. Der gang iſt ein ſtrich, wel-
cher 1) entzwei ſchneidet, 2) ein von erzletten, tru-
ſen und andern materien angefuͤllete glunze. De-
ren ſind 4; und der morgen-und ſpatgang, der ſte-
hende, und flachende gang.

§ 2722
von den ſchuͤr-
fen, und der
wuͤnſchelrute.

Erzſchurfen bedeutet erzſuchen. Der ſchurf iſt
ein loch, worin der lochſtein geſezet wird. Vom
ſchuͤrfen iſt das einſchlagen unterſchiden. J. G.
Zeidler
von der wuͤnſchelrute, Halle 1700,
Theophr. Albini entlarvtes idolum der wuͤnſchel-
rute, Dreßd. 1714, Posner de virunculis metal-
licis.
Ob aber die wuͤnſchelrute zulaͤßlich ſey, oder
nicht? iſt beſtritten, Leyſer im iure georg. lib. III
cap.
25 n. 48 fg. der erſte finder iſt auch der erſte
muhter; nicht die mutung, ſondern die findung
eines ganges erlanget das alter im felde, Dav.
Gottl. Diez
de iure ſenioratus metall. et metalli-
colis in fructu ad metalla effodienda conceſſo con-
currentibus,
Erf. 1727, Eiſenhart in ſpruͤchwoͤr-
tern ſ. 203 fg.

§ 2740
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[970/0994] II buch, LXIII haubtſtuͤck, mineraliſcher haubtſchluͤſſel, d. i. ſonderbare ent- deckungen aller ſeiner geheimen roſt- und ſchmelz- arbeiten, Zittau 1752 Braunſchw. Luͤneb. berg- ordnung 1593, th. III, art. 1-6, Fuͤrſtl. Heſſen- Caſſel. bergordnung 1616, 4, th. III. ſ. 159 fgg. vom ſeigern handelt der Adr. Beier im allgemei- nen handlungs kunſt-berg-und handwerks-Lexico, Jena 1722, 4to, ſ. 393. § 2721 Die ſtollen ſind mancherlei. Sie werden ins ge- birge getriben, haben ire mundloͤcher, firſte, ſolen, waſſer-ſeichen, Happel am a. o. ſ. 55, und ſind aus vilen urſachen dinlich. Die kluft iſt, wo das ge- ſtein ſich von einander teilet. Sie ſind oft kaum einen ſtrohalm dick. Der gang iſt ein ſtrich, wel- cher 1) entzwei ſchneidet, 2) ein von erzletten, tru- ſen und andern materien angefuͤllete glunze. De- ren ſind 4; und der morgen-und ſpatgang, der ſte- hende, und flachende gang. § 2722 Erzſchurfen bedeutet erzſuchen. Der ſchurf iſt ein loch, worin der lochſtein geſezet wird. Vom ſchuͤrfen iſt das einſchlagen unterſchiden. J. G. Zeidler von der wuͤnſchelrute, Halle 1700, Theophr. Albini entlarvtes idolum der wuͤnſchel- rute, Dreßd. 1714, Posner de virunculis metal- licis. Ob aber die wuͤnſchelrute zulaͤßlich ſey, oder nicht? iſt beſtritten, Leyſer im iure georg. lib. III cap. 25 n. 48 fg. der erſte finder iſt auch der erſte muhter; nicht die mutung, ſondern die findung eines ganges erlanget das alter im felde, Dav. Gottl. Diez de iure ſenioratus metall. et metalli- colis in fructu ad metalla effodienda conceſſo con- currentibus, Erf. 1727, Eiſenhart in ſpruͤchwoͤr- tern ſ. 203 fg. § 2740

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 970. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/994>, abgerufen am 22.11.2024.