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Etschenreutter, Gallus: Bäder. Straßburg, 1571.

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Saurbrunnen.

NIt weit von jetzgemeltem/ saur-
brun gegen den Rhein zuo entspringt
ein anderer herrlicher brunn im
thal/ an allen orthen mit bergen einge-
schlossen/ welcher/ das er den krancken
heylsam/ heylbron genant würt/ die al-
ten aber zweyffels ohne besserer mey-
nung in genent halborn/ zuogleich als saltz
born/ dann er vil saltzes/ wenig schwe-
bels vnd eisens theilhafftig ist/ das man
auch augenscheilich im geschmack em-
pfinden mag. Diser brunn hat ein son-
dere natur/ das er nichts vnreins oder
wüsts als staub oder dergleichen so da-
rein geworffen/ leidt/ sonder von stund
an im wal außwürffet/ Das noch mehr
ist/ wann man ihn auff den wein im be-
cher geüsset/ springt er im glaß mit ei-
nem schaum/ zugleich ob er mit den wein
stritte/ das sonst in vilen saurbrunnen
so solche in den wein gegossen werden/
nicht geschicht/ reicht in die nasen/ vnd
schwecht das hirn. Die einwoner/ vnd
nachbarn der Lands art da der brunn

E 5
Saurbrunnen.

NIt weit von jetzgemeltem/ saur-
brun gegẽ dẽ Rhein zuͦ entspringt
ein anderer herrlicher brunn im
thal/ an allen orthen mit bergen einge-
schlossen/ welcher/ das er den krancken
heylsam/ heylbron genant würt/ die al-
ten aber zweyffels ohne besserer mey-
nung in genẽt halborn/ zuͦgleich als saltz
born/ dann er vil saltzes/ wenig schwe-
bels vnd eisens theilhafftig ist/ das man
auch augenscheilich im geschmack em-
pfinden mag. Diser brunn hat ein son-
dere natur/ das er nichts vnreins oder
wuͤsts als staub oder dergleichen so da-
rein geworffen/ leidt/ sonder võ stund
an im wal außwuͤrffet/ Das noch mehr
ist/ wann man ihn auff den wein im be-
cher geüsset/ springt er im glaß mit ei-
nem schaum/ zugleich ob er mit dẽ wein
stritte/ das sonst in vilen saurbrunnen
so solche in den wein gegossen werden/
nicht geschicht/ reicht in die nasen/ vnd
schwecht das hirn. Die einwoner/ vnd
nachbarn der Lands art da der brunn

E 5
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[57/0069] Saurbrunnen. NIt weit von jetzgemeltem/ saur- brun gegẽ dẽ Rhein zuͦ entspringt ein anderer herrlicher brunn im thal/ an allen orthen mit bergen einge- schlossen/ welcher/ das er den krancken heylsam/ heylbron genant würt/ die al- ten aber zweyffels ohne besserer mey- nung in genẽt halborn/ zuͦgleich als saltz born/ dann er vil saltzes/ wenig schwe- bels vnd eisens theilhafftig ist/ das man auch augenscheilich im geschmack em- pfinden mag. Diser brunn hat ein son- dere natur/ das er nichts vnreins oder wuͤsts als staub oder dergleichen so da- rein geworffen/ leidt/ sonder võ stund an im wal außwuͤrffet/ Das noch mehr ist/ wann man ihn auff den wein im be- cher geüsset/ springt er im glaß mit ei- nem schaum/ zugleich ob er mit dẽ wein stritte/ das sonst in vilen saurbrunnen so solche in den wein gegossen werden/ nicht geschicht/ reicht in die nasen/ vnd schwecht das hirn. Die einwoner/ vnd nachbarn der Lands art da der brunn E 5

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Zitationshilfe: Etschenreutter, Gallus: Bäder. Straßburg, 1571, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/etschenreutter_baeder_1571/69>, abgerufen am 24.11.2024.