Eine Gleichung bestehet demnach aus zwey Sätzen, deren einer dem andern gleich gesetzt wird. Um nun daraus den Werth der unbekanten Zahl herauszu- bringen, müßen öfters sehr viele Verwandelungen an- gestellet werden, welche sich aber alle darauf gründen, daß wann zwey Größen einander gleich sind, dieselben auch einander gleich bleiben, wann man zu beyden einer- ley Größen addirt oder davon subtrahirt: imgleichen auch wann dieselben durch einerley Zahl multiplicirt oder dividirt werden: ferner auch wann beyde zugleich zu Potestäten erhoben oder aus beyden gleich- nahmigte Wurzeln ausgezogen, und endlich auch wann von beyden die Logarithmen genommen wer- den, wie schon allbereit im vorigen Abschnitt gesche- hen.
10.
Diejenigen Gleichungen, wo von der unbekanten Zahl nur die erste Potestät vorkommt, nach dem die Gleichung in Ordnung gebracht worden, sind am leich- testen aufzulösen, und werden Gleichungen vom er- sten Grad genennet. Hernach folgen solche Gleichun- gen, worinnen die zweyte Potestät oder das Quadrat
der
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Von den Algebraiſchen Gleichungen.
9.
Eine Gleichung beſtehet demnach aus zwey Saͤtzen, deren einer dem andern gleich geſetzt wird. Um nun daraus den Werth der unbekanten Zahl herauszu- bringen, muͤßen oͤfters ſehr viele Verwandelungen an- geſtellet werden, welche ſich aber alle darauf gruͤnden, daß wann zwey Groͤßen einander gleich ſind, dieſelben auch einander gleich bleiben, wann man zu beyden einer- ley Groͤßen addirt oder davon ſubtrahirt: imgleichen auch wann dieſelben durch einerley Zahl multiplicirt oder dividirt werden: ferner auch wann beyde zugleich zu Poteſtaͤten erhoben oder aus beyden gleich- nahmigte Wurzeln ausgezogen, und endlich auch wann von beyden die Logarithmen genommen wer- den, wie ſchon allbereit im vorigen Abſchnitt geſche- hen.
10.
Diejenigen Gleichungen, wo von der unbekanten Zahl nur die erſte Poteſtaͤt vorkommt, nach dem die Gleichung in Ordnung gebracht worden, ſind am leich- teſten aufzuloͤſen, und werden Gleichungen vom er- ſten Grad genennet. Hernach folgen ſolche Gleichun- gen, worinnen die zweyte Poteſtaͤt oder das Quadrat
der
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Von den Algebraiſchen Gleichungen.
9.
Eine Gleichung beſtehet demnach aus zwey Saͤtzen,
deren einer dem andern gleich geſetzt wird. Um nun
daraus den Werth der unbekanten Zahl herauszu-
bringen, muͤßen oͤfters ſehr viele Verwandelungen an-
geſtellet werden, welche ſich aber alle darauf gruͤnden,
daß wann zwey Groͤßen einander gleich ſind, dieſelben
auch einander gleich bleiben, wann man zu beyden einer-
ley Groͤßen addirt oder davon ſubtrahirt: imgleichen
auch wann dieſelben durch einerley Zahl multiplicirt
oder dividirt werden: ferner auch wann beyde zugleich
zu Poteſtaͤten erhoben oder aus beyden gleich-
nahmigte Wurzeln ausgezogen, und endlich auch
wann von beyden die Logarithmen genommen wer-
den, wie ſchon allbereit im vorigen Abſchnitt geſche-
hen.
10.
Diejenigen Gleichungen, wo von der unbekanten
Zahl nur die erſte Poteſtaͤt vorkommt, nach dem die
Gleichung in Ordnung gebracht worden, ſind am leich-
teſten aufzuloͤſen, und werden Gleichungen vom er-
ſten Grad genennet. Hernach folgen ſolche Gleichun-
gen, worinnen die zweyte Poteſtaͤt oder das Quadrat
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Euler, Leonhard: Vollständige Anleitung zur Algebra. Bd. 2. St. Petersburg, 1770, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/euler_algebra02_1770/11>, abgerufen am 23.11.2024.
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