Es müßen also die folgende sechs Formeln zu Qua- draten gemacht werden : I. x + y; II. x + z; III. y + z; IV. x - y; V. x - z; VI. y - z. Man fange bey den drey letzten an, und setze x - y = pp, x - z = qq und y - z = rr, so bekommen wir aus den beyden letzten x = qq + z und y = rr + z, da- hero die erstere giebt x - y = qq - rr = pp, oder qq = pp + rr, also daß die Summe der Quadraten pp + rr ein Quadrat seyn muß, nemlich qq, welches geschieht wann p = 2ab und r = aa - bb, dann da wird q = aa + bb. Wir wollen aber inzwischen die Buch- staben p, q und r beybehalten und die drey erstern For- meln betrachten, da dann erstlich x + y = qq + rr + zz; zweytens x + z = qq + 2 z; drit- tens y + z = rr + 2 z. Man setze für die erstere qq + rr + 2 z = tt, so ist 2 z = tt - qq - rr : dahero dann noch diese zwey Formeln zu Quadraten gemacht werden müßen tt - rr = # und tt - qq = #, das ist tt - (aa - bb)2 = # und tt - (aa + bb)2 = #, welche diese Gestalteu annehmen, tt - a4 - b4 + 2 aa bb und tt - 24 - b4 -- 2 aa bb : weil nun so wohl cc + dd + 2 c d als cc + dd - 2 cd ein Quadrat ist, so sieht man daß wir unsern Endzweck erreichen, wann wir tt - a4 - b4 mit
cc + dd
H h 2
Von der unbeſtimmten Analytic.
Es muͤßen alſo die folgende ſechs Formeln zu Qua- draten gemacht werden : I. x + y; II. x + z; III. y + z; IV. x - y; V. x - z; VI. y - z. Man fange bey den drey letzten an, und ſetze x - y = pp, x - z = qq und y - z = rr, ſo bekommen wir aus den beyden letzten x = qq + z und y = rr + z, da- hero die erſtere giebt x - y = qq - rr = pp, oder qq = pp + rr, alſo daß die Summe der Quadraten pp + rr ein Quadrat ſeyn muß, nemlich qq, welches geſchieht wann p = 2ab und r = aa - bb, dann da wird q = aa + bb. Wir wollen aber inzwiſchen die Buch- ſtaben p, q und r beybehalten und die drey erſtern For- meln betrachten, da dann erſtlich x + y = qq + rr + zz; zweytens x + z = qq + 2 z; drit- tens y + z = rr + 2 z. Man ſetze fuͤr die erſtere qq + rr + 2 z = tt, ſo iſt 2 z = tt - qq - rr : dahero dann noch dieſe zwey Formeln zu Quadraten gemacht werden muͤßen tt - rr = □ und tt - qq = □, das iſt tt - (aa - bb)2 = □ und tt - (aa + bb)2 = □, welche dieſe Geſtalteu annehmen, tt - a4 - b4 + 2 aa bb und tt - 24 - b4 — 2 aa bb : weil nun ſo wohl cc + dd + 2 c d als cc + dd - 2 cd ein Quadrat iſt, ſo ſieht man daß wir unſern Endzweck erreichen, wann wir tt - a4 - b4 mit
cc + dd
H h 2
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0485"n="483"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Von der unbeſtimmten Analytic.</hi></fw><lb/><p>Es muͤßen alſo die folgende ſechs Formeln zu Qua-<lb/>
draten gemacht werden : <hirendition="#aq">I. x + y; II. x + z;<lb/>
III. y + z; IV. x - y; V. x - z; VI. y - z.</hi><lb/>
Man fange bey den drey letzten an, und ſetze <hirendition="#aq">x - y = pp</hi>,<lb/><hirendition="#aq">x - z = qq</hi> und <hirendition="#aq">y - z = rr</hi>, ſo bekommen wir aus<lb/>
den beyden letzten <hirendition="#aq">x = qq + z</hi> und <hirendition="#aq">y = rr + z</hi>, da-<lb/>
hero die erſtere giebt <hirendition="#aq">x - y = qq - rr = pp</hi>, oder<lb/><hirendition="#aq">qq = pp + rr</hi>, alſo daß die Summe der Quadraten<lb/><hirendition="#aq">pp + rr</hi> ein Quadrat ſeyn muß, nemlich <hirendition="#aq">qq</hi>, welches<lb/>
geſchieht wann <hirendition="#aq">p = 2ab</hi> und <hirendition="#aq">r = aa - bb</hi>, dann da wird<lb/><hirendition="#aq">q = aa + bb.</hi> Wir wollen aber inzwiſchen die Buch-<lb/>ſtaben <hirendition="#aq">p</hi>, <hirendition="#aq">q</hi> und <hirendition="#aq">r</hi> beybehalten und die drey erſtern For-<lb/>
meln betrachten, da dann erſtlich <hirendition="#aq">x + y = qq<lb/>
+ rr + zz</hi>; zweytens <hirendition="#aq">x + z = qq + 2 z</hi>; drit-<lb/>
tens <hirendition="#aq">y + z = rr + 2 z.</hi> Man ſetze fuͤr die erſtere<lb/><hirendition="#aq">qq + rr + 2 z = tt</hi>, ſo iſt <hirendition="#aq">2 z = tt - qq - rr</hi> : dahero<lb/>
dann noch dieſe zwey Formeln zu Quadraten gemacht<lb/>
werden muͤßen <hirendition="#aq">tt - rr</hi> = □ und <hirendition="#aq">tt - qq</hi> = □, das iſt<lb/><hirendition="#aq">tt - (aa - bb)</hi><hirendition="#sup">2</hi> = □ und <hirendition="#aq">tt - (aa + bb)</hi><hirendition="#sup">2</hi> = □, welche dieſe<lb/>
Geſtalteu annehmen, <hirendition="#aq">tt - a<hirendition="#sup">4</hi> - b<hirendition="#sup">4</hi> + 2 aa bb</hi> und <hirendition="#aq">tt - 2<hirendition="#sup">4</hi> - b<hirendition="#sup">4</hi><lb/>— 2 aa bb</hi> : weil nun ſo wohl <hirendition="#aq">cc + dd + 2 c d</hi> als<lb/><hirendition="#aq">cc + dd - 2 cd</hi> ein Quadrat iſt, ſo ſieht man daß wir<lb/>
unſern Endzweck erreichen, wann wir <hirendition="#aq">tt - a<hirendition="#sup">4</hi> - b<hirendition="#sup">4</hi></hi> mit<lb/><fwplace="bottom"type="sig">H h 2</fw><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#aq">cc + dd</hi></fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[483/0485]
Von der unbeſtimmten Analytic.
Es muͤßen alſo die folgende ſechs Formeln zu Qua-
draten gemacht werden : I. x + y; II. x + z;
III. y + z; IV. x - y; V. x - z; VI. y - z.
Man fange bey den drey letzten an, und ſetze x - y = pp,
x - z = qq und y - z = rr, ſo bekommen wir aus
den beyden letzten x = qq + z und y = rr + z, da-
hero die erſtere giebt x - y = qq - rr = pp, oder
qq = pp + rr, alſo daß die Summe der Quadraten
pp + rr ein Quadrat ſeyn muß, nemlich qq, welches
geſchieht wann p = 2ab und r = aa - bb, dann da wird
q = aa + bb. Wir wollen aber inzwiſchen die Buch-
ſtaben p, q und r beybehalten und die drey erſtern For-
meln betrachten, da dann erſtlich x + y = qq
+ rr + zz; zweytens x + z = qq + 2 z; drit-
tens y + z = rr + 2 z. Man ſetze fuͤr die erſtere
qq + rr + 2 z = tt, ſo iſt 2 z = tt - qq - rr : dahero
dann noch dieſe zwey Formeln zu Quadraten gemacht
werden muͤßen tt - rr = □ und tt - qq = □, das iſt
tt - (aa - bb)2 = □ und tt - (aa + bb)2 = □, welche dieſe
Geſtalteu annehmen, tt - a4 - b4 + 2 aa bb und tt - 24 - b4
— 2 aa bb : weil nun ſo wohl cc + dd + 2 c d als
cc + dd - 2 cd ein Quadrat iſt, ſo ſieht man daß wir
unſern Endzweck erreichen, wann wir tt - a4 - b4 mit
cc + dd
H h 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Euler, Leonhard: Vollständige Anleitung zur Algebra. Bd. 2. St. Petersburg, 1770, S. 483. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/euler_algebra02_1770/485>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.