Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Euler, Leonhard: Einleitung zur Rechen-Kunst. Bd. 1. St. Petersburg, 1738.

Bild:
<< vorherige Seite



Gleicher gestalt
[Formel 1]

Und also| wird in |allen dergleichen Exempeln
verfahren.

5)

Wann die Zahlen, welche mit einan-
der
multiplicirt werden sollten, keine einzelen
Brüche, sondern aus gantzen und Brüchen
zusammen gesetzt sind, so kan man entweder
dieselben in die
Form einzeler Brüche bringen,
wie oben ist gelehret worden, und als dann
die
Multiplication wie vorher vollziehen. Oder
man kan auch ohne diese
Reduction einen
jeglichen Theil einer Zahl mit einem jeglichen
Theil der anderen Zahl
multipliciren, und
alle diese besonderen
Producte zusammen addi-
ren, da dann die Summ das gesuchte Pro-
duct
seyn wird.

Diese beyden Arten, Zahlen welche aus gan-
tzen und Brüchen bestehen, mit einander zu mul-
tiplici
ren, kommen ihrem Grunde nach vollkom-
men mit einander überein: sie sind aber der Ope-
ration
und Vortheil nach sehr von einander un-
terschieden. Dann öffter bedient man sich der
ersteren mit grösserem Vortheil, öfters aber der
anderen, so daß keine der anderen für sich vorge-
zogen zu werden verdient; weswegen also nöthig
ist sich in beyden zu üben. Jn welchen Fällen es

aber



Gleicher geſtalt
[Formel 1]

Und alſo| wird in |allen dergleichen Exempeln
verfahren.

5)

Wann die Zahlen, welche mit einan-
der
multiplicirt werden ſollten, keine einzelen
Bruͤche, ſondern aus gantzen und Bruͤchen
zuſammen geſetzt ſind, ſo kan man entweder
dieſelben in die
Form einzeler Bruͤche bringen,
wie oben iſt gelehret worden, und als dann
die
Multiplication wie vorher vollziehen. Oder
man kan auch ohne dieſe
Reduction einen
jeglichen Theil einer Zahl mit einem jeglichen
Theil der anderen Zahl
multipliciren, und
alle dieſe beſonderen
Producte zuſammen addi-
ren, da dann die Summ das geſuchte Pro-
duct
ſeyn wird.

Dieſe beyden Arten, Zahlen welche aus gan-
tzen und Bruͤchen beſtehen, mit einander zu mul-
tiplici
ren, kommen ihrem Grunde nach vollkom-
men mit einander uͤberein: ſie ſind aber der Ope-
ration
und Vortheil nach ſehr von einander un-
terſchieden. Dann oͤffter bedient man ſich der
erſteren mit groͤſſerem Vortheil, oͤfters aber der
anderen, ſo daß keine der anderen fuͤr ſich vorge-
zogen zu werden verdient; weswegen alſo noͤthig
iſt ſich in beyden zu uͤben. Jn welchen Faͤllen es

aber
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p>
              <pb facs="#f0269" n="253"/>
              <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <hi rendition="#c">Gleicher ge&#x017F;talt</hi><lb/>
              <formula/><lb/>
            </p>
            <p>Und al&#x017F;o| wird in |allen dergleichen Exempeln<lb/>
verfahren.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>5)</head><lb/>
            <p> <hi rendition="#fr">Wann die Zahlen, welche mit einan-<lb/>
der</hi> <hi rendition="#aq">multiplici</hi> <hi rendition="#fr">rt werden &#x017F;ollten, keine einzelen<lb/>
Bru&#x0364;che, &#x017F;ondern aus gantzen und Bru&#x0364;chen<lb/>
zu&#x017F;ammen ge&#x017F;etzt &#x017F;ind, &#x017F;o kan man entweder<lb/>
die&#x017F;elben in die</hi> <hi rendition="#aq">Form</hi> <hi rendition="#fr">einzeler Bru&#x0364;che bringen,<lb/>
wie oben i&#x017F;t gelehret worden, und als dann<lb/>
die</hi> <hi rendition="#aq">Multiplication</hi> <hi rendition="#fr">wie vorher vollziehen. Oder<lb/>
man kan auch ohne die&#x017F;e</hi> <hi rendition="#aq">Reduction</hi> <hi rendition="#fr">einen<lb/>
jeglichen Theil einer Zahl mit einem jeglichen<lb/>
Theil der anderen Zahl</hi> <hi rendition="#aq">multiplici</hi> <hi rendition="#fr">ren, und<lb/>
alle die&#x017F;e be&#x017F;onderen</hi> <hi rendition="#aq">Producte</hi> <hi rendition="#fr">zu&#x017F;ammen</hi> <hi rendition="#aq">addi-</hi><lb/> <hi rendition="#fr">ren, da dann die Summ das ge&#x017F;uchte</hi> <hi rendition="#aq">Pro-<lb/>
duct</hi> <hi rendition="#fr">&#x017F;eyn wird.</hi> </p><lb/>
            <p>Die&#x017F;e beyden Arten, Zahlen welche aus gan-<lb/>
tzen und Bru&#x0364;chen be&#x017F;tehen, mit einander zu <hi rendition="#aq">mul-<lb/>
tiplici</hi>ren, kommen ihrem Grunde nach vollkom-<lb/>
men mit einander u&#x0364;berein: &#x017F;ie &#x017F;ind aber der <hi rendition="#aq">Ope-<lb/>
ration</hi> und Vortheil nach &#x017F;ehr von einander un-<lb/>
ter&#x017F;chieden. Dann o&#x0364;ffter bedient man &#x017F;ich der<lb/>
er&#x017F;teren mit gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;erem Vortheil, o&#x0364;fters aber der<lb/>
anderen, &#x017F;o daß keine der anderen fu&#x0364;r &#x017F;ich vorge-<lb/>
zogen zu werden verdient; weswegen al&#x017F;o no&#x0364;thig<lb/>
i&#x017F;t &#x017F;ich in beyden zu u&#x0364;ben. Jn welchen Fa&#x0364;llen es<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">aber</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[253/0269] Gleicher geſtalt [FORMEL] Und alſo| wird in |allen dergleichen Exempeln verfahren. 5) Wann die Zahlen, welche mit einan- der multiplicirt werden ſollten, keine einzelen Bruͤche, ſondern aus gantzen und Bruͤchen zuſammen geſetzt ſind, ſo kan man entweder dieſelben in die Form einzeler Bruͤche bringen, wie oben iſt gelehret worden, und als dann die Multiplication wie vorher vollziehen. Oder man kan auch ohne dieſe Reduction einen jeglichen Theil einer Zahl mit einem jeglichen Theil der anderen Zahl multipliciren, und alle dieſe beſonderen Producte zuſammen addi- ren, da dann die Summ das geſuchte Pro- duct ſeyn wird. Dieſe beyden Arten, Zahlen welche aus gan- tzen und Bruͤchen beſtehen, mit einander zu mul- tipliciren, kommen ihrem Grunde nach vollkom- men mit einander uͤberein: ſie ſind aber der Ope- ration und Vortheil nach ſehr von einander un- terſchieden. Dann oͤffter bedient man ſich der erſteren mit groͤſſerem Vortheil, oͤfters aber der anderen, ſo daß keine der anderen fuͤr ſich vorge- zogen zu werden verdient; weswegen alſo noͤthig iſt ſich in beyden zu uͤben. Jn welchen Faͤllen es aber

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/euler_rechenkunst01_1738
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/euler_rechenkunst01_1738/269
Zitationshilfe: Euler, Leonhard: Einleitung zur Rechen-Kunst. Bd. 1. St. Petersburg, 1738, S. 253. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/euler_rechenkunst01_1738/269>, abgerufen am 21.11.2024.