Euler, Leonhard: Einleitung zur Rechen-Kunst. Bd. 1. St. Petersburg, 1738.Wir haben im vorigen Capitel dargethan, die
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Wir haben im vorigen Capitel dargethan,
daß wir von groſſen Zahlen keinen deutlichen Be-
griff haben, wenn wir nicht wiſſen, wie dieſel-
ben aus kleineren Zahlen zuſammen geſetzet ſind.
Als wenn man ſich die Zahl 1735 vorſtellet, ſo be-
ſtehet der Begriff von derſelben darinnen, daß
man weiß, daß dieſelbe aus tauſend und ſieben-
hundert und dreyßig und fuͤnf zuſammen geſetzt,
oder die Summ dieſer Zahlen ſey. Von die-
ſen Theilen aber wird voraus geſetzet, daß man
einen deutlichen Begriff habe; welches im vor-
hergehenden Capitel gnugſam iſt ausgefuͤhret wor-
den. Es beſtehet nehmlich die Erkaͤntnuͤß der
Zahlen darinn, daß man wiſſe, aus wieviel Uni-
tæten, Decaden, Centenariis, Millenariis etc.
eine jegliche Zahl beſtehe; und nach dieſen Thei-
len iſt ſowohl die Art die Zahlen zu ſchreiben als
dieſelben mit Worten auszuſprechen eingerichtet.
Wenn man ſich demnach von einer Zahl, welche
aus Zuſammenſetzung zweyer oder mehr gegebenen
Zahlen entſtehet, einen deutlichen Begriff formi-
ren will; ſo muß man unterſuchen, aus wie-
viel Unitæten, Dccadibus, Centenariis etc.
dieſelbe beſtehe. Denn wenn man dieſes gefun-
den, ſo iſt man im Stande die verlangte Zahl
ſowohl zu ſchreiben als mit Worten auszuſprechen.
Dieſe Operation nun, dadurch gefunden wird, aus
wieviel ſolcher Theilen die Summe zweyer oder
mehr gegebenen Zahlen beſtehe, wird die Addi-
tion genennt. Und deswegen erhalten wir durch
die
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