Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Euler, Leonhard: Einleitung zur Rechen-Kunst. Bd. 2. St. Petersburg, 1740.

Bild:
<< vorherige Seite
I.

Es sind vorhanden 14 Pfund, 22 Loth und 2
Solotnick, welches Gewicht unter der Nah-
men Pfund gebracht werden soll?

Antw. Erstlich müssen die Solotnick auf
Loth gebracht werden, weilen also 3 Solot-
nick auf 1 Loth gehen, so dividire man die
zwey Solotnick so vorhanden sind durch 3,
der Quotient, der 2/3 seyn wird, zeigt an daß 2
Solotnick so viel sind als 2/3 Loth, und also
haben wir 14 Pfund und 22 2/3 Loth, statt
des vorgegebenen Gewichts, und also nur
noch zwey Benennungen oder Sorten nehm-
lich Pfund und Loth. Die 22 2/3 Loth müssen
ferner zu Pfunden gebracht werden, welches
geschicht, wann man 22 2/3 dividirt durch 32,
da dann der Quotient anzeigt, daß 22 2/3
Loth so viel sind als Lb. Weilen nun 14
Pfund würcklich vorhanden sind, so haben
wir in allem 14 Pfund, welches so viel ist
als das vorgebene Gewicht 14 Pfund, 22
Loth und 2 Solotnick.

II.

Jemand hat 109 Rubl, 7 Griwen und 8
Copeken, wieviel beträgt das in Rubl?

Antw. Es kommen hier dreyerley Nah-
men nehmlich Rubl, Griwen und Copeken
vor, welche auf einen Nahmen als Rubl
gebracht werden sollen. Wir fangen demnach
bey der geringsten Sorte nehmlich den Cope-
ken an, und bringen dieselben auf Griwen,
welches geschieht, wann wir die 8 Copeken

durch
I.

Es ſind vorhanden 14 Pfund, 22 Loth und 2
Solotnick, welches Gewicht unter der Nah-
men Pfund gebracht werden ſoll?

Antw. Erſtlich muͤſſen die Solotnick auf
Loth gebracht werden, weilen alſo 3 Solot-
nick auf 1 Loth gehen, ſo dividire man die
zwey Solotnick ſo vorhanden ſind durch 3,
der Quotient, der ⅔ ſeyn wird, zeigt an daß 2
Solotnick ſo viel ſind als ⅔ Loth, und alſo
haben wir 14 Pfund und 22⅔ Loth, ſtatt
des vorgegebenen Gewichts, und alſo nur
noch zwey Benennungen oder Sorten nehm-
lich Pfund und Loth. Die 22⅔ Loth muͤſſen
ferner zu Pfunden gebracht werden, welches
geſchicht, wann man 22⅔ dividirt durch 32,
da dann der Quotient anzeigt, daß 22⅔
Loth ſo viel ſind als ℔. Weilen nun 14
Pfund wuͤrcklich vorhanden ſind, ſo haben
wir in allem 14 Pfund, welches ſo viel iſt
als das vorgebene Gewicht 14 Pfund, 22
Loth und 2 Solotnick.

II.

Jemand hat 109 Rubl, 7 Griwen und 8
Copeken, wieviel betraͤgt das in Rubl?

Antw. Es kommen hier dreyerley Nah-
men nehmlich Rubl, Griwen und Copeken
vor, welche auf einen Nahmen als Rubl
gebracht werden ſollen. Wir fangen demnach
bey der geringſten Sorte nehmlich den Cope-
ken an, und bringen dieſelben auf Griwen,
welches geſchieht, wann wir die 8 Copeken

durch
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0065" n="29"/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#aq">I.</hi> </head><lb/>
              <p>Es &#x017F;ind vorhanden 14 Pfund, 22 Loth und 2<lb/>
Solotnick, welches Gewicht unter der Nah-<lb/>
men Pfund gebracht werden &#x017F;oll?</p><lb/>
              <p>Antw. Er&#x017F;tlich mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en die Solotnick auf<lb/>
Loth gebracht werden, weilen al&#x017F;o 3 Solot-<lb/>
nick auf 1 Loth gehen, &#x017F;o <hi rendition="#aq">dividi</hi>re man die<lb/>
zwey Solotnick &#x017F;o vorhanden &#x017F;ind durch 3,<lb/>
der <hi rendition="#aq">Quotient,</hi> der &#x2154; &#x017F;eyn wird, zeigt an daß 2<lb/>
Solotnick &#x017F;o viel &#x017F;ind als &#x2154; Loth, und al&#x017F;o<lb/>
haben wir 14 Pfund und 22&#x2154; Loth, &#x017F;tatt<lb/>
des vorgegebenen Gewichts, und al&#x017F;o nur<lb/>
noch zwey Benennungen oder Sorten nehm-<lb/>
lich Pfund und Loth. Die 22&#x2154; Loth mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en<lb/>
ferner zu Pfunden gebracht werden, welches<lb/>
ge&#x017F;chicht, wann man 22&#x2154; <hi rendition="#aq">dividi</hi>rt durch 32,<lb/>
da dann der <hi rendition="#aq">Quotient</hi> <formula notation="TeX">\frac{17}{2}</formula> anzeigt, daß 22&#x2154;<lb/>
Loth &#x017F;o viel &#x017F;ind als <formula notation="TeX">\frac{17}{24}</formula> &#x2114;. Weilen nun 14<lb/>
Pfund wu&#x0364;rcklich vorhanden &#x017F;ind, &#x017F;o haben<lb/>
wir in allem 14<formula notation="TeX">\frac{17}{24}</formula> Pfund, welches &#x017F;o viel i&#x017F;t<lb/>
als das vorgebene Gewicht 14 Pfund, 22<lb/>
Loth und 2 Solotnick.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#aq">II.</hi> </head><lb/>
              <p>Jemand hat 109 Rubl, 7 Griwen und 8<lb/>
Copeken, wieviel betra&#x0364;gt das in Rubl?</p><lb/>
              <p>Antw. Es kommen hier dreyerley Nah-<lb/>
men nehmlich Rubl, Griwen und Copeken<lb/>
vor, welche auf einen Nahmen als Rubl<lb/>
gebracht werden &#x017F;ollen. Wir fangen demnach<lb/>
bey der gering&#x017F;ten Sorte nehmlich den Cope-<lb/>
ken an, und bringen die&#x017F;elben auf Griwen,<lb/>
welches ge&#x017F;chieht, wann wir die 8 Copeken<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">durch</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[29/0065] I. Es ſind vorhanden 14 Pfund, 22 Loth und 2 Solotnick, welches Gewicht unter der Nah- men Pfund gebracht werden ſoll? Antw. Erſtlich muͤſſen die Solotnick auf Loth gebracht werden, weilen alſo 3 Solot- nick auf 1 Loth gehen, ſo dividire man die zwey Solotnick ſo vorhanden ſind durch 3, der Quotient, der ⅔ ſeyn wird, zeigt an daß 2 Solotnick ſo viel ſind als ⅔ Loth, und alſo haben wir 14 Pfund und 22⅔ Loth, ſtatt des vorgegebenen Gewichts, und alſo nur noch zwey Benennungen oder Sorten nehm- lich Pfund und Loth. Die 22⅔ Loth muͤſſen ferner zu Pfunden gebracht werden, welches geſchicht, wann man 22⅔ dividirt durch 32, da dann der Quotient [FORMEL] anzeigt, daß 22⅔ Loth ſo viel ſind als [FORMEL] ℔. Weilen nun 14 Pfund wuͤrcklich vorhanden ſind, ſo haben wir in allem 14[FORMEL] Pfund, welches ſo viel iſt als das vorgebene Gewicht 14 Pfund, 22 Loth und 2 Solotnick. II. Jemand hat 109 Rubl, 7 Griwen und 8 Copeken, wieviel betraͤgt das in Rubl? Antw. Es kommen hier dreyerley Nah- men nehmlich Rubl, Griwen und Copeken vor, welche auf einen Nahmen als Rubl gebracht werden ſollen. Wir fangen demnach bey der geringſten Sorte nehmlich den Cope- ken an, und bringen dieſelben auf Griwen, welches geſchieht, wann wir die 8 Copeken durch

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/euler_rechenkunst02_1740
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/euler_rechenkunst02_1740/65
Zitationshilfe: Euler, Leonhard: Einleitung zur Rechen-Kunst. Bd. 2. St. Petersburg, 1740, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/euler_rechenkunst02_1740/65>, abgerufen am 24.11.2024.