Euler, Leonhard: Einleitung zur Rechen-Kunst. Bd. 2. St. Petersburg, 1740.Brüche sind also die kleineren Sorten erdacht leicht
Bruͤche ſind alſo die kleineren Sorten erdacht leicht
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0074" n="38"/> Bruͤche ſind alſo die kleineren Sorten erdacht<lb/> und in Gebrauch gebracht worden: dann wann<lb/> man ſich nnr bey einer jeglichen Ausmeſſung der<lb/> groͤſſeren Sorten bedienen wollte, ſo wuͤrde man<lb/> ſo oft auf Bruͤche gerathen, als weniger als ein<lb/> gantzes Stuͤck von derſelben Sorte vorkommt.<lb/> Als wann man allhier zu Berechnung des Gelds<lb/> keine andere Sorte oder keinen andern Nahmen<lb/> als Rubl haͤtte, ſo wuͤrden wenig Rechnungen<lb/> ohne Bruͤche vollfuͤhret werden koͤnnen. Die<lb/> Bruͤche nun zu vermeiden, ſind die kleineren<lb/> Sorten als Griwen, Altin, Copeken, De-<lb/> nuſchken und Poluſchken ſehr dienlich, in dem<lb/> man dadurch, ſo oft kein gantzer Rubl vorkommt,<lb/> den Werth davon in dieſen kleineren Sorten ge-<lb/> meiniglich ohne Bruͤche anzeigen kan. Kan aber<lb/> ſolches nicht gaͤntzlich ohne Bruͤche geſchehen, ſo<lb/> gewinnt man dadurch doch ſo viel, daß der Bruch<lb/> nur zur kleinſten Sorte kommt, und folglich aus<lb/> weit kleineren Zahlen beſteht. Uber das wird<lb/> auch auf einen ſolchen Bruch, welcher nur<lb/> Theile von Poluſchken als der kleinſten Sorte<lb/> enthaͤlt, im Rechnen oͤffters gar nicht geſehen,<lb/> in Auszahlung des Gelds aber gantz und gar nicht<lb/> in Acht genommen. Als wann jemand <formula notation="TeX">\frac{5}{24}</formula> Rubl<lb/> zu fordern haͤtte, ſo koͤnnte dieſer Bruch einem der<lb/> im Rechnen ungeuͤbt iſt Schwierigkeiten verur-<lb/> ſachen; wan aber derſelbe in kleineren Sorten<lb/> ausgedruͤckt wird, ſo kommen 2 Griwen, 1 De-<lb/> nuſke, 1⅓ Poluſchken, welchen Werth einjeder<lb/> <fw place="bottom" type="catch">leicht</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [38/0074]
Bruͤche ſind alſo die kleineren Sorten erdacht
und in Gebrauch gebracht worden: dann wann
man ſich nnr bey einer jeglichen Ausmeſſung der
groͤſſeren Sorten bedienen wollte, ſo wuͤrde man
ſo oft auf Bruͤche gerathen, als weniger als ein
gantzes Stuͤck von derſelben Sorte vorkommt.
Als wann man allhier zu Berechnung des Gelds
keine andere Sorte oder keinen andern Nahmen
als Rubl haͤtte, ſo wuͤrden wenig Rechnungen
ohne Bruͤche vollfuͤhret werden koͤnnen. Die
Bruͤche nun zu vermeiden, ſind die kleineren
Sorten als Griwen, Altin, Copeken, De-
nuſchken und Poluſchken ſehr dienlich, in dem
man dadurch, ſo oft kein gantzer Rubl vorkommt,
den Werth davon in dieſen kleineren Sorten ge-
meiniglich ohne Bruͤche anzeigen kan. Kan aber
ſolches nicht gaͤntzlich ohne Bruͤche geſchehen, ſo
gewinnt man dadurch doch ſo viel, daß der Bruch
nur zur kleinſten Sorte kommt, und folglich aus
weit kleineren Zahlen beſteht. Uber das wird
auch auf einen ſolchen Bruch, welcher nur
Theile von Poluſchken als der kleinſten Sorte
enthaͤlt, im Rechnen oͤffters gar nicht geſehen,
in Auszahlung des Gelds aber gantz und gar nicht
in Acht genommen. Als wann jemand [FORMEL] Rubl
zu fordern haͤtte, ſo koͤnnte dieſer Bruch einem der
im Rechnen ungeuͤbt iſt Schwierigkeiten verur-
ſachen; wan aber derſelbe in kleineren Sorten
ausgedruͤckt wird, ſo kommen 2 Griwen, 1 De-
nuſke, 1⅓ Poluſchken, welchen Werth einjeder
leicht
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