Eytelwein, Johann Albert: Praktische Anweisung zur Konstrukzion der Faschinenwerke und den dazu gehörigen Anlagen an Flüssen und Strömen. Berlin, 1800.Eintheilung der Faschinenwerke. lich einen Faschinendamm bilden, der nur an einem Ende mit dem Lande zu-sammen hängt. Die Buhnen selbst werden noch eingetheilt, in: a. Schutzbuhnen, (Abweisebuhnen,) wenn sie nur bestimmt sind, ein Ufer b. Treibbuhnen, (Prellbuhnen,) wenn es vorzüglich darauf ankommt, gegen- g. Schöpfbuhnen, welche bestimmt sind, den Strom aufzufangen, um ihn d. Rauschbuhnen, oder eigentlich Kribben, wovon immer zwei zugleich einan- Diese vier Arten von Buhnen unterscheiden sich in Absicht der Bauart gar c. Fangbuhnen, (Coupirungen, Zukribbungen, Enclavirungskribben, Kluftdäm- d. Ueberfälle und Schlickpackwerke, welche mit den Coupirungen ganz über- e. Buhnenköpfe, (Triangelköpfe,) sind angefangene Buhnen, die mit ihrer *) Im letzten Falle werden sie auch Sackbuhnen genannt.
Eintheilung der Faſchinenwerke. lich einen Faſchinendamm bilden, der nur an einem Ende mit dem Lande zu-ſammen haͤngt. Die Buhnen ſelbſt werden noch eingetheilt, in: α. Schutzbuhnen, (Abweiſebuhnen,) wenn ſie nur beſtimmt ſind, ein Ufer β. Treibbuhnen, (Prellbuhnen,) wenn es vorzuͤglich darauf ankommt, gegen- γ. Schoͤpfbuhnen, welche beſtimmt ſind, den Strom aufzufangen, um ihn δ. Rauſchbuhnen, oder eigentlich Kribben, wovon immer zwei zugleich einan- Dieſe vier Arten von Buhnen unterſcheiden ſich in Abſicht der Bauart gar c. Fangbuhnen, (Coupirungen, Zukribbungen, Enclavirungskribben, Kluftdaͤm- d. Ueberfaͤlle und Schlickpackwerke, welche mit den Coupirungen ganz uͤber- e. Buhnenkoͤpfe, (Triangelkoͤpfe,) ſind angefangene Buhnen, die mit ihrer *) Im letzten Falle werden ſie auch Sackbuhnen genannt.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0025" n="5"/><fw place="top" type="header">Eintheilung der Faſchinenwerke.</fw><lb/> lich einen Faſchinendamm bilden, der nur an einem Ende mit dem Lande zu-<lb/> ſammen haͤngt.</p><lb/> <p>Die Buhnen ſelbſt werden noch eingetheilt, in:</p><lb/> <p>α. <hi rendition="#g">Schutzbuhnen</hi>, (Abweiſebuhnen,) wenn ſie nur beſtimmt ſind, ein Ufer<lb/> gegen fernern Abbruch zu ſchuͤtzen, den Strom aus unregelmaͤßigen und nach-<lb/> theiligen Buchten oder Kruͤmmungen abzuweiſen, <note place="foot" n="*)">Im letzten Falle werden ſie auch <hi rendition="#g">Sackbuhnen</hi> genannt.</note> um an den abbruͤchigen<lb/> Ufern Verlandung zu bewirken.</p><lb/> <p>β. <hi rendition="#g">Treibbuhnen</hi>, (Prellbuhnen,) wenn es vorzuͤglich darauf ankommt, gegen-<lb/> uͤber liegende Ufer, Inſeln oder Sandfelder wegzutreiben.</p><lb/> <p>γ. <hi rendition="#g">Schoͤpfbuhnen</hi>, welche beſtimmt ſind, den Strom aufzufangen, um ihn<lb/> in einen Stromarm oder Kanal zu leiten, und</p><lb/> <p>δ. <hi rendition="#g">Rauſchbuhnen</hi>, oder eigentlich Kribben, wovon immer zwei zugleich einan-<lb/> der gegenuͤber liegend an beiden Stromufern angelegt werden, um bei einem<lb/> ſeichten Fahrwaſſer, die Breite deſſelben zu vermindern und die Tiefe in der<lb/> Mitte zu vermehren.</p><lb/> <p>Dieſe vier Arten von Buhnen unterſcheiden ſich in Abſicht der Bauart gar<lb/> nicht von einander, und die Unterſcheidung der Schutz- und Treibbuhnen wird<lb/> um ſo mißlicher, da man oͤfters mehrere Zwecke mit eben derſelben Buhne zu<lb/> erreichen ſucht.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">c.</hi><hi rendition="#g">Fangbuhnen</hi>, (Coupirungen, Zukribbungen, Enclavirungskribben, Kluftdaͤm-<lb/> me, Verſchlaͤge,) ſind Faſchinendaͤmme, die von einem Stromufer bis zum ge-<lb/> genuͤberliegenden reichen; ſie ſind dazu beſtimmt, einen Stromarm oder Durch-<lb/> bruch abzufangen oder abzuſchneiden.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">d.</hi><hi rendition="#g">Ueberfaͤlle</hi> und <hi rendition="#g">Schlickpackwerke</hi>, welche mit den Coupirungen ganz uͤber-<lb/> einkommen, ausgenommen, daß ſie wegen des uͤberſtuͤrzenden Waſſers gewoͤhn-<lb/> lich niedriger als die Coupirungen erbauet werden. Sie vertreten die Stelle<lb/> der Wehre.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">e.</hi><hi rendition="#g">Buhnenkoͤpfe</hi>, (Triangelkoͤpfe,) ſind angefangene Buhnen, die mit ihrer<lb/> laͤngſten Seite an das Ufer ſchließen und, von oben angeſehen, ein Dreieck bil-<lb/> den. Sie gehoͤren eigentlich unter die Deckwerke.</p> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [5/0025]
Eintheilung der Faſchinenwerke.
lich einen Faſchinendamm bilden, der nur an einem Ende mit dem Lande zu-
ſammen haͤngt.
Die Buhnen ſelbſt werden noch eingetheilt, in:
α. Schutzbuhnen, (Abweiſebuhnen,) wenn ſie nur beſtimmt ſind, ein Ufer
gegen fernern Abbruch zu ſchuͤtzen, den Strom aus unregelmaͤßigen und nach-
theiligen Buchten oder Kruͤmmungen abzuweiſen, *) um an den abbruͤchigen
Ufern Verlandung zu bewirken.
β. Treibbuhnen, (Prellbuhnen,) wenn es vorzuͤglich darauf ankommt, gegen-
uͤber liegende Ufer, Inſeln oder Sandfelder wegzutreiben.
γ. Schoͤpfbuhnen, welche beſtimmt ſind, den Strom aufzufangen, um ihn
in einen Stromarm oder Kanal zu leiten, und
δ. Rauſchbuhnen, oder eigentlich Kribben, wovon immer zwei zugleich einan-
der gegenuͤber liegend an beiden Stromufern angelegt werden, um bei einem
ſeichten Fahrwaſſer, die Breite deſſelben zu vermindern und die Tiefe in der
Mitte zu vermehren.
Dieſe vier Arten von Buhnen unterſcheiden ſich in Abſicht der Bauart gar
nicht von einander, und die Unterſcheidung der Schutz- und Treibbuhnen wird
um ſo mißlicher, da man oͤfters mehrere Zwecke mit eben derſelben Buhne zu
erreichen ſucht.
c. Fangbuhnen, (Coupirungen, Zukribbungen, Enclavirungskribben, Kluftdaͤm-
me, Verſchlaͤge,) ſind Faſchinendaͤmme, die von einem Stromufer bis zum ge-
genuͤberliegenden reichen; ſie ſind dazu beſtimmt, einen Stromarm oder Durch-
bruch abzufangen oder abzuſchneiden.
d. Ueberfaͤlle und Schlickpackwerke, welche mit den Coupirungen ganz uͤber-
einkommen, ausgenommen, daß ſie wegen des uͤberſtuͤrzenden Waſſers gewoͤhn-
lich niedriger als die Coupirungen erbauet werden. Sie vertreten die Stelle
der Wehre.
e. Buhnenkoͤpfe, (Triangelkoͤpfe,) ſind angefangene Buhnen, die mit ihrer
laͤngſten Seite an das Ufer ſchließen und, von oben angeſehen, ein Dreieck bil-
den. Sie gehoͤren eigentlich unter die Deckwerke.
*) Im letzten Falle werden ſie auch Sackbuhnen genannt.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |