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Eytelwein, Johann Albert: Praktische Anweisung zur Konstrukzion der Faschinenwerke und den dazu gehörigen Anlagen an Flüssen und Strömen. Berlin, 1800.

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Von dem Baue der Buhnen.
vorher gemessen worden, und hat man keine Gründe zu vermuthen, daß sich das Grundbett
noch während der Arbeit vertieft hat, so darf man nur die Tiefe mit der Anzahl der Faschi-
nenlagen vergleichen. Es muß daher ein Aufseher darauf halten, daß der Buhnenmeister in
seinem Journale genau bemerke, wie viel Lagen er gemacht habe. Sollten sich aber, unge-
achtet nach einer solchen Bestimmung das Werk im Grunde seyn müßte, doch noch immer in
der obersten Erdschicht und am Ufer Risse zeigen, so würde das freilich ein Beweis seyn, ent-
weder daß die Lagen nicht gleich stark genommen worden, oder daß der Strom sich während
der Arbeit noch vertiefte, oder daß das Werk sich in dem untern weichen Grunde eingedrückt
habe. In diesem Falle muß nothwendig das Werk durch Handrammen so lange zum wei-
tern Sinken gebracht und noch mehrere Lagen übergelegt werden, bis sich keine Risse mehr
zeigen, wobei man sich dann nur hüten muß, diese Lagen nicht weiter mehr mit dem
Ufer zu verbinden, weil man dadurch den Rissen zwar vorbeugen, sie im Grunde aber
nicht heben würde.

Die zwanzigste Fignr zeigt die fünfte Lage (welches eine kurze ist) nach der Be-Taf. III.
würstung von oben anzusehen. Sie ist nur etwa bis auf die Hälfte der darunter befindli-
chen vierten Lage gegen das Ufer zu zurückgezogen. In der vier und zwanzigsten Figur siehtTaf. IV.
man diese Lage im Durchschnitt.

In Absicht des Rammens ist zu bemerken, daß wenn sich beim Sinken der Lagen
Unebenheiten zeigen, hierbei die Handramme zu Hülfe genommen werden muß, um ein gleich-
förmiges Sinken zu bewirken; auch muß insbesondere da, wo man glaubt daß das Werk
schon auf dem Grunde liegt, noch tüchtig gerammt werden, damit in keinem Falle Hoh-
lungen entstehen.

Schon §. 22. ist erinnert worden, daß wenn man bei dem Baue einer Buhne we-
gen Eintritt des Feierabends oder der Nacht, mit der Arbeit aufhören muß, daß solches nur
alsdann geschehen darf, wenn die zu letzt verfertigte Faschinenlage tüchtig bewürstet und be-
nagelt ist. Während der Nacht pflegt sich aber das Werk gewöhnlich etwas zu senken und
die oberste Lage zum Theil unter den Wasserspiegel zu kommen. Damit nun der Buhnen-
meister sogleich wissen kann, wie weit er am andern Tage, die folgenden Faschinen-Schichten
auslegen muß, so hat sich derselbe den Abend vorher zu bemerken, wie weit der Rand der
letzten Lage von dem Ufer, oder von irgend einem festen Punkte abstehet, weil es nicht so
sicher ist, diese Entfernung durch eine Visitirstange auf zu suchen, auch die in die Randwurst

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Von dem Baue der Buhnen.
vorher gemeſſen worden, und hat man keine Gruͤnde zu vermuthen, daß ſich das Grundbett
noch waͤhrend der Arbeit vertieft hat, ſo darf man nur die Tiefe mit der Anzahl der Faſchi-
nenlagen vergleichen. Es muß daher ein Aufſeher darauf halten, daß der Buhnenmeiſter in
ſeinem Journale genau bemerke, wie viel Lagen er gemacht habe. Sollten ſich aber, unge-
achtet nach einer ſolchen Beſtimmung das Werk im Grunde ſeyn muͤßte, doch noch immer in
der oberſten Erdſchicht und am Ufer Riſſe zeigen, ſo wuͤrde das freilich ein Beweis ſeyn, ent-
weder daß die Lagen nicht gleich ſtark genommen worden, oder daß der Strom ſich waͤhrend
der Arbeit noch vertiefte, oder daß das Werk ſich in dem untern weichen Grunde eingedruͤckt
habe. In dieſem Falle muß nothwendig das Werk durch Handrammen ſo lange zum wei-
tern Sinken gebracht und noch mehrere Lagen uͤbergelegt werden, bis ſich keine Riſſe mehr
zeigen, wobei man ſich dann nur huͤten muß, dieſe Lagen nicht weiter mehr mit dem
Ufer zu verbinden, weil man dadurch den Riſſen zwar vorbeugen, ſie im Grunde aber
nicht heben wuͤrde.

Die zwanzigſte Fignr zeigt die fuͤnfte Lage (welches eine kurze iſt) nach der Be-Taf. III.
wuͤrſtung von oben anzuſehen. Sie iſt nur etwa bis auf die Haͤlfte der darunter befindli-
chen vierten Lage gegen das Ufer zu zuruͤckgezogen. In der vier und zwanzigſten Figur ſiehtTaf. IV.
man dieſe Lage im Durchſchnitt.

In Abſicht des Rammens iſt zu bemerken, daß wenn ſich beim Sinken der Lagen
Unebenheiten zeigen, hierbei die Handramme zu Huͤlfe genommen werden muß, um ein gleich-
foͤrmiges Sinken zu bewirken; auch muß insbeſondere da, wo man glaubt daß das Werk
ſchon auf dem Grunde liegt, noch tuͤchtig gerammt werden, damit in keinem Falle Hoh-
lungen entſtehen.

Schon §. 22. iſt erinnert worden, daß wenn man bei dem Baue einer Buhne we-
gen Eintritt des Feierabends oder der Nacht, mit der Arbeit aufhoͤren muß, daß ſolches nur
alsdann geſchehen darf, wenn die zu letzt verfertigte Faſchinenlage tuͤchtig bewuͤrſtet und be-
nagelt iſt. Waͤhrend der Nacht pflegt ſich aber das Werk gewoͤhnlich etwas zu ſenken und
die oberſte Lage zum Theil unter den Waſſerſpiegel zu kommen. Damit nun der Buhnen-
meiſter ſogleich wiſſen kann, wie weit er am andern Tage, die folgenden Faſchinen-Schichten
auslegen muß, ſo hat ſich derſelbe den Abend vorher zu bemerken, wie weit der Rand der
letzten Lage von dem Ufer, oder von irgend einem feſten Punkte abſtehet, weil es nicht ſo
ſicher iſt, dieſe Entfernung durch eine Viſitirſtange auf zu ſuchen, auch die in die Randwurſt

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[33/0053] Von dem Baue der Buhnen. vorher gemeſſen worden, und hat man keine Gruͤnde zu vermuthen, daß ſich das Grundbett noch waͤhrend der Arbeit vertieft hat, ſo darf man nur die Tiefe mit der Anzahl der Faſchi- nenlagen vergleichen. Es muß daher ein Aufſeher darauf halten, daß der Buhnenmeiſter in ſeinem Journale genau bemerke, wie viel Lagen er gemacht habe. Sollten ſich aber, unge- achtet nach einer ſolchen Beſtimmung das Werk im Grunde ſeyn muͤßte, doch noch immer in der oberſten Erdſchicht und am Ufer Riſſe zeigen, ſo wuͤrde das freilich ein Beweis ſeyn, ent- weder daß die Lagen nicht gleich ſtark genommen worden, oder daß der Strom ſich waͤhrend der Arbeit noch vertiefte, oder daß das Werk ſich in dem untern weichen Grunde eingedruͤckt habe. In dieſem Falle muß nothwendig das Werk durch Handrammen ſo lange zum wei- tern Sinken gebracht und noch mehrere Lagen uͤbergelegt werden, bis ſich keine Riſſe mehr zeigen, wobei man ſich dann nur huͤten muß, dieſe Lagen nicht weiter mehr mit dem Ufer zu verbinden, weil man dadurch den Riſſen zwar vorbeugen, ſie im Grunde aber nicht heben wuͤrde. Die zwanzigſte Fignr zeigt die fuͤnfte Lage (welches eine kurze iſt) nach der Be- wuͤrſtung von oben anzuſehen. Sie iſt nur etwa bis auf die Haͤlfte der darunter befindli- chen vierten Lage gegen das Ufer zu zuruͤckgezogen. In der vier und zwanzigſten Figur ſieht man dieſe Lage im Durchſchnitt. Taf. III. Taf. IV. In Abſicht des Rammens iſt zu bemerken, daß wenn ſich beim Sinken der Lagen Unebenheiten zeigen, hierbei die Handramme zu Huͤlfe genommen werden muß, um ein gleich- foͤrmiges Sinken zu bewirken; auch muß insbeſondere da, wo man glaubt daß das Werk ſchon auf dem Grunde liegt, noch tuͤchtig gerammt werden, damit in keinem Falle Hoh- lungen entſtehen. Schon §. 22. iſt erinnert worden, daß wenn man bei dem Baue einer Buhne we- gen Eintritt des Feierabends oder der Nacht, mit der Arbeit aufhoͤren muß, daß ſolches nur alsdann geſchehen darf, wenn die zu letzt verfertigte Faſchinenlage tuͤchtig bewuͤrſtet und be- nagelt iſt. Waͤhrend der Nacht pflegt ſich aber das Werk gewoͤhnlich etwas zu ſenken und die oberſte Lage zum Theil unter den Waſſerſpiegel zu kommen. Damit nun der Buhnen- meiſter ſogleich wiſſen kann, wie weit er am andern Tage, die folgenden Faſchinen-Schichten auslegen muß, ſo hat ſich derſelbe den Abend vorher zu bemerken, wie weit der Rand der letzten Lage von dem Ufer, oder von irgend einem feſten Punkte abſtehet, weil es nicht ſo ſicher iſt, dieſe Entfernung durch eine Viſitirſtange auf zu ſuchen, auch die in die Randwurſt E

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Zitationshilfe: Eytelwein, Johann Albert: Praktische Anweisung zur Konstrukzion der Faschinenwerke und den dazu gehörigen Anlagen an Flüssen und Strömen. Berlin, 1800, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eytelwein_faschinenwerke_1800/53>, abgerufen am 21.11.2024.