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Eytelwein, Johann Albert: Praktische Anweisung zur Konstrukzion der Faschinenwerke und den dazu gehörigen Anlagen an Flüssen und Strömen. Berlin, 1800.

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Vom Baue der Buhnen.
lich die bis auf die Ausgleichung und Spreutlage fertige Buhne, deren etwanigen Durch-
schnitt Figur 30. vorstellt. Denkt man sich das Wasser hinweg, so würde solche, von obenTaf. IV.
anzusehen, etwa die Gestalt, wie Figur 31., haben, wobei zu bemerken ist, daß die einzelnen
Lagen, um sie desto mehr bemerklich zu machen, etwas stark ausgedeutet sind, obgleich bei
einem fertigen Werke die ganze Fläche der Dossirung glatt und ohne Absatz seyn muß.

Noch ist hier anzuführen nöthig, daß in Absicht der Erdbeschwerug bei denjeni-
gen Lagen, welche nicht mehr weit von der Spitze der Buhne ab liegen, anders, als §. 23.
angeführt worden, verfahren wird. Statt nemlich die Erde nach den Randwürsten hin ver-
laufen zu lassen, so ist es vielmehr erforderlich, daß bei allen Lagen, welche gegen die Spitze
oder den Kopf der Buhne kommen, vorzüglich auf eine tüchtige Erdbeschwerung ihres Vor-
derendes gehalten wird, weil dadurch um so mehr an der Buhnenspitze, eine tüchtige Verbin-
dung der obern Lage mit der untern nnd dem Grunde entstehet.

§. 28.

Die so weit fertige Buhne wird auf ihrer Krone überall ausgeglichen, auf die ge-
wöhnliche Art bis in das Ufer hinein, so weit solches der Einschnitt erlaubt, bewürstet, und
demnächst mit einer Lage guter Erde bedeckt, so daß sie einige Fuß über das kleine Wasser
hervorragt. Ist nun der Bau im Anfange des Sommers unternommen worden, so läßt man
die Buhne auf diese Art bis gegen den Herbst liegen, damit sich dieselbe noch setzen kann,
welches denn auch gewöhnlich in dieser Zeit geschiehet und einige Unebenheiten auf ihrer Ober-
fläche veranlaßt. Wenn die erforderliche Zeit zum Setzen des ganzen Werks verflossen, so wer-
den im Frühjahre oder Herbste alle Unebenheiten mit Faschinen ausgeglichen und die Spreut-
lage darauf gelegt, wie solches in der Folge auseinander gesetzt wird.

§. 29.

Die hier gegebene Beschreibung von dem Baue einer Buhne ist zwar nur auf den be-
sondern Fall eingeschränkt, daß ihre Länge, auf der Krone gemessen, nur 8 Ruthen be-
trage, das Ufer ziemlich steil sey, und die übrige Wassertiefe nicht über 36 Fuß groß werde.
Aus der Art, wie die Arbeit ausgeführt wird, läßt sich aber leicht einsehen, daß es nicht die
mindeste Schwierigkeiten hat, die Buhne so weit zu verlängern, als es die Umstände erfor-
dern, und daß, wenn man durch die Anspannung des Stroms einen stärkern Anfall dessel-
ben zu befürchten hat, alsdenn nur die größte Vorsicht beim Verarbeiten und insbesondere
bei der Befestigung der Faschinen durch Würste erfordert wird; so wie auch, vorzüglich nach
dem Lande zu, tüchtig gerammt werden muß. Wäre das Ufer noch steiler und beinahe

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Vom Baue der Buhnen.
lich die bis auf die Ausgleichung und Spreutlage fertige Buhne, deren etwanigen Durch-
ſchnitt Figur 30. vorſtellt. Denkt man ſich das Waſſer hinweg, ſo wuͤrde ſolche, von obenTaf. IV.
anzuſehen, etwa die Geſtalt, wie Figur 31., haben, wobei zu bemerken iſt, daß die einzelnen
Lagen, um ſie deſto mehr bemerklich zu machen, etwas ſtark ausgedeutet ſind, obgleich bei
einem fertigen Werke die ganze Flaͤche der Doſſirung glatt und ohne Abſatz ſeyn muß.

Noch iſt hier anzufuͤhren noͤthig, daß in Abſicht der Erdbeſchwerug bei denjeni-
gen Lagen, welche nicht mehr weit von der Spitze der Buhne ab liegen, anders, als §. 23.
angefuͤhrt worden, verfahren wird. Statt nemlich die Erde nach den Randwuͤrſten hin ver-
laufen zu laſſen, ſo iſt es vielmehr erforderlich, daß bei allen Lagen, welche gegen die Spitze
oder den Kopf der Buhne kommen, vorzuͤglich auf eine tuͤchtige Erdbeſchwerung ihres Vor-
derendes gehalten wird, weil dadurch um ſo mehr an der Buhnenſpitze, eine tuͤchtige Verbin-
dung der obern Lage mit der untern nnd dem Grunde entſtehet.

§. 28.

Die ſo weit fertige Buhne wird auf ihrer Krone uͤberall ausgeglichen, auf die ge-
woͤhnliche Art bis in das Ufer hinein, ſo weit ſolches der Einſchnitt erlaubt, bewuͤrſtet, und
demnaͤchſt mit einer Lage guter Erde bedeckt, ſo daß ſie einige Fuß uͤber das kleine Waſſer
hervorragt. Iſt nun der Bau im Anfange des Sommers unternommen worden, ſo laͤßt man
die Buhne auf dieſe Art bis gegen den Herbſt liegen, damit ſich dieſelbe noch ſetzen kann,
welches denn auch gewoͤhnlich in dieſer Zeit geſchiehet und einige Unebenheiten auf ihrer Ober-
flaͤche veranlaßt. Wenn die erforderliche Zeit zum Setzen des ganzen Werks verfloſſen, ſo wer-
den im Fruͤhjahre oder Herbſte alle Unebenheiten mit Faſchinen ausgeglichen und die Spreut-
lage darauf gelegt, wie ſolches in der Folge auseinander geſetzt wird.

§. 29.

Die hier gegebene Beſchreibung von dem Baue einer Buhne iſt zwar nur auf den be-
ſondern Fall eingeſchraͤnkt, daß ihre Laͤnge, auf der Krone gemeſſen, nur 8 Ruthen be-
trage, das Ufer ziemlich ſteil ſey, und die uͤbrige Waſſertiefe nicht uͤber 36 Fuß groß werde.
Aus der Art, wie die Arbeit ausgefuͤhrt wird, laͤßt ſich aber leicht einſehen, daß es nicht die
mindeſte Schwierigkeiten hat, die Buhne ſo weit zu verlaͤngern, als es die Umſtaͤnde erfor-
dern, und daß, wenn man durch die Anſpannung des Stroms einen ſtaͤrkern Anfall deſſel-
ben zu befuͤrchten hat, alsdenn nur die groͤßte Vorſicht beim Verarbeiten und insbeſondere
bei der Befeſtigung der Faſchinen durch Wuͤrſte erfordert wird; ſo wie auch, vorzuͤglich nach
dem Lande zu, tuͤchtig gerammt werden muß. Waͤre das Ufer noch ſteiler und beinahe

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[35/0055] Vom Baue der Buhnen. lich die bis auf die Ausgleichung und Spreutlage fertige Buhne, deren etwanigen Durch- ſchnitt Figur 30. vorſtellt. Denkt man ſich das Waſſer hinweg, ſo wuͤrde ſolche, von oben anzuſehen, etwa die Geſtalt, wie Figur 31., haben, wobei zu bemerken iſt, daß die einzelnen Lagen, um ſie deſto mehr bemerklich zu machen, etwas ſtark ausgedeutet ſind, obgleich bei einem fertigen Werke die ganze Flaͤche der Doſſirung glatt und ohne Abſatz ſeyn muß. Taf. IV. Noch iſt hier anzufuͤhren noͤthig, daß in Abſicht der Erdbeſchwerug bei denjeni- gen Lagen, welche nicht mehr weit von der Spitze der Buhne ab liegen, anders, als §. 23. angefuͤhrt worden, verfahren wird. Statt nemlich die Erde nach den Randwuͤrſten hin ver- laufen zu laſſen, ſo iſt es vielmehr erforderlich, daß bei allen Lagen, welche gegen die Spitze oder den Kopf der Buhne kommen, vorzuͤglich auf eine tuͤchtige Erdbeſchwerung ihres Vor- derendes gehalten wird, weil dadurch um ſo mehr an der Buhnenſpitze, eine tuͤchtige Verbin- dung der obern Lage mit der untern nnd dem Grunde entſtehet. §. 28. Die ſo weit fertige Buhne wird auf ihrer Krone uͤberall ausgeglichen, auf die ge- woͤhnliche Art bis in das Ufer hinein, ſo weit ſolches der Einſchnitt erlaubt, bewuͤrſtet, und demnaͤchſt mit einer Lage guter Erde bedeckt, ſo daß ſie einige Fuß uͤber das kleine Waſſer hervorragt. Iſt nun der Bau im Anfange des Sommers unternommen worden, ſo laͤßt man die Buhne auf dieſe Art bis gegen den Herbſt liegen, damit ſich dieſelbe noch ſetzen kann, welches denn auch gewoͤhnlich in dieſer Zeit geſchiehet und einige Unebenheiten auf ihrer Ober- flaͤche veranlaßt. Wenn die erforderliche Zeit zum Setzen des ganzen Werks verfloſſen, ſo wer- den im Fruͤhjahre oder Herbſte alle Unebenheiten mit Faſchinen ausgeglichen und die Spreut- lage darauf gelegt, wie ſolches in der Folge auseinander geſetzt wird. §. 29. Die hier gegebene Beſchreibung von dem Baue einer Buhne iſt zwar nur auf den be- ſondern Fall eingeſchraͤnkt, daß ihre Laͤnge, auf der Krone gemeſſen, nur 8 Ruthen be- trage, das Ufer ziemlich ſteil ſey, und die uͤbrige Waſſertiefe nicht uͤber 36 Fuß groß werde. Aus der Art, wie die Arbeit ausgefuͤhrt wird, laͤßt ſich aber leicht einſehen, daß es nicht die mindeſte Schwierigkeiten hat, die Buhne ſo weit zu verlaͤngern, als es die Umſtaͤnde erfor- dern, und daß, wenn man durch die Anſpannung des Stroms einen ſtaͤrkern Anfall deſſel- ben zu befuͤrchten hat, alsdenn nur die groͤßte Vorſicht beim Verarbeiten und insbeſondere bei der Befeſtigung der Faſchinen durch Wuͤrſte erfordert wird; ſo wie auch, vorzuͤglich nach dem Lande zu, tuͤchtig gerammt werden muß. Waͤre das Ufer noch ſteiler und beinahe E 2

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Zitationshilfe: Eytelwein, Johann Albert: Praktische Anweisung zur Konstrukzion der Faschinenwerke und den dazu gehörigen Anlagen an Flüssen und Strömen. Berlin, 1800, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eytelwein_faschinenwerke_1800/55>, abgerufen am 24.11.2024.