Eytelwein, Johann Albert: Praktische Anweisung zur Konstrukzion der Faschinenwerke und den dazu gehörigen Anlagen an Flüssen und Strömen. Berlin, 1800.Von dem Baue der Buhnen. durch die Zusammenpressung des Flusses zu verschaffen. Man legt sie an den seichtestenStellen einander gegenüber an, und sie werden gewöhnlich nur sehr leicht von Faschinen, auch selbst von Brettern und Pfählen erbauet, in so fern sie nur als Palliatif dienen, indem eine ordentliche Stromregulirung zweckmäßigere Vorkehrungen erfordert. Fünftes Kapitel. Vom Baue der Spreutlagen auf den Buhnen. §. 23. Wenn sich die Buhne hinlänglich gesetzt hat, so wird solche dergestalt mit Faschinen ausge- Auf dieses ausgebreitete Reis wird am Rande der Krone herum eine doppelte Rand- Von dem Baue der Buhnen. durch die Zuſammenpreſſung des Fluſſes zu verſchaffen. Man legt ſie an den ſeichteſtenStellen einander gegenuͤber an, und ſie werden gewoͤhnlich nur ſehr leicht von Faſchinen, auch ſelbſt von Brettern und Pfaͤhlen erbauet, in ſo fern ſie nur als Palliatif dienen, indem eine ordentliche Stromregulirung zweckmaͤßigere Vorkehrungen erfordert. Fuͤnftes Kapitel. Vom Baue der Spreutlagen auf den Buhnen. §. 23. Wenn ſich die Buhne hinlaͤnglich geſetzt hat, ſo wird ſolche dergeſtalt mit Faſchinen ausge- Auf dieſes ausgebreitete Reis wird am Rande der Krone herum eine doppelte Rand- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0057" n="37"/><fw place="top" type="header">Von dem Baue der Buhnen.</fw><lb/> durch die Zuſammenpreſſung des Fluſſes zu verſchaffen. Man legt ſie an den ſeichteſten<lb/> Stellen einander gegenuͤber an, und ſie werden gewoͤhnlich nur ſehr leicht von Faſchinen,<lb/> auch ſelbſt von Brettern und Pfaͤhlen erbauet, in ſo fern ſie nur als Palliatif dienen, indem<lb/> eine ordentliche Stromregulirung zweckmaͤßigere Vorkehrungen erfordert.</p> </div> </div><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Fuͤnftes Kapitel</hi>.<lb/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><hi rendition="#g">Vom Baue der Spreutlagen auf den Buhnen</hi>.</hi> </head><lb/> <div n="2"> <head>§. 23.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">W</hi>enn ſich die Buhne hinlaͤnglich geſetzt hat, ſo wird ſolche dergeſtalt mit Faſchinen ausge-<lb/> glichen, daß die Oberflaͤche derſelben, oder die Krone, einen geringen Abhang vom Lande ab<lb/> gegen den Strom zu, oder von der Wurzel gegen den Kopf erhaͤlt. Die Krone ſelbſt wird<lb/> dann einen halben Fuß hoch mit fetter Erde bekarret, und darauf eine Decke von Weiden-<lb/> reiſer oder eine <hi rendition="#g">Spreutlage</hi> gelegt. Da dieſe Weidenreiſer vorzuͤglich zum Auswachſen be-<lb/> ſtimmt ſind, ſo legt man die Spreutlagen nicht gern im Sommer, weil alsdann zu befuͤrch-<lb/> ten ſtehet, daß ſolche vertrocknen. Die beſte Zeit dazu iſt im Fruͤhjahre, wenn die Weiden<lb/> noch nicht belaubt ſind, oder im Herbſte, wenn das Laub ſchon welk iſt. Von dieſem<lb/> Strauche, wozu man den beſten ausſucht, der nicht uͤber ¾ Zoll ſtark ſeyn muß, werden Fa-<lb/> ſchinen und Wuͤrſte gebunden; auch iſt es gut, daß man ſich, Statt der gewoͤhniglichen Pfaͤhle<lb/> von kiehnenem Holze, Pfaͤhle aus weidenen Knuͤppeln, die mit einem Haken (Figur 5.) ver-<note place="right">Taf. <hi rendition="#aq">I.</hi></note><lb/> ſehen ſind, verfertigen laͤßt, weil dieſe alsdenn, wenn ſie friſch gehauen ſind, in dem Werke<lb/> ſelbſt auswachſen und durch ihren Haken die Wuͤrſte feſthalten. Die Laͤnge dieſer Pfaͤhle zur<lb/> Spreutlage kann geringer als die Laͤnge der gewoͤhnlichen Faſchinenpfaͤhle ſeyn; zwei bis drei<lb/> Fuß ſind hinreichend. Wenn ſolchergeſtalt alles vorbereitet iſt, ſo werden die Faſchinen ein-<lb/> zeln quer auf das Werk gelegt und die Baͤnder aufgehauen; das Reis wird ſo ausgebreitet,<lb/> daß eine jede Weidenruthe dicht neben die andere kommt, und alle unter ſich parallel oder<lb/> auf der Richtung der Buhne ſenkrecht ſind. Die Stammenden der Reiſer werden in die auf-<lb/> gekarrte Erde verſteckt.</p><lb/> <p>Auf dieſes ausgebreitete Reis wird am Rande der Krone herum eine doppelte Rand-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [37/0057]
Von dem Baue der Buhnen.
durch die Zuſammenpreſſung des Fluſſes zu verſchaffen. Man legt ſie an den ſeichteſten
Stellen einander gegenuͤber an, und ſie werden gewoͤhnlich nur ſehr leicht von Faſchinen,
auch ſelbſt von Brettern und Pfaͤhlen erbauet, in ſo fern ſie nur als Palliatif dienen, indem
eine ordentliche Stromregulirung zweckmaͤßigere Vorkehrungen erfordert.
Fuͤnftes Kapitel.
Vom Baue der Spreutlagen auf den Buhnen.
§. 23.
Wenn ſich die Buhne hinlaͤnglich geſetzt hat, ſo wird ſolche dergeſtalt mit Faſchinen ausge-
glichen, daß die Oberflaͤche derſelben, oder die Krone, einen geringen Abhang vom Lande ab
gegen den Strom zu, oder von der Wurzel gegen den Kopf erhaͤlt. Die Krone ſelbſt wird
dann einen halben Fuß hoch mit fetter Erde bekarret, und darauf eine Decke von Weiden-
reiſer oder eine Spreutlage gelegt. Da dieſe Weidenreiſer vorzuͤglich zum Auswachſen be-
ſtimmt ſind, ſo legt man die Spreutlagen nicht gern im Sommer, weil alsdann zu befuͤrch-
ten ſtehet, daß ſolche vertrocknen. Die beſte Zeit dazu iſt im Fruͤhjahre, wenn die Weiden
noch nicht belaubt ſind, oder im Herbſte, wenn das Laub ſchon welk iſt. Von dieſem
Strauche, wozu man den beſten ausſucht, der nicht uͤber ¾ Zoll ſtark ſeyn muß, werden Fa-
ſchinen und Wuͤrſte gebunden; auch iſt es gut, daß man ſich, Statt der gewoͤhniglichen Pfaͤhle
von kiehnenem Holze, Pfaͤhle aus weidenen Knuͤppeln, die mit einem Haken (Figur 5.) ver-
ſehen ſind, verfertigen laͤßt, weil dieſe alsdenn, wenn ſie friſch gehauen ſind, in dem Werke
ſelbſt auswachſen und durch ihren Haken die Wuͤrſte feſthalten. Die Laͤnge dieſer Pfaͤhle zur
Spreutlage kann geringer als die Laͤnge der gewoͤhnlichen Faſchinenpfaͤhle ſeyn; zwei bis drei
Fuß ſind hinreichend. Wenn ſolchergeſtalt alles vorbereitet iſt, ſo werden die Faſchinen ein-
zeln quer auf das Werk gelegt und die Baͤnder aufgehauen; das Reis wird ſo ausgebreitet,
daß eine jede Weidenruthe dicht neben die andere kommt, und alle unter ſich parallel oder
auf der Richtung der Buhne ſenkrecht ſind. Die Stammenden der Reiſer werden in die auf-
gekarrte Erde verſteckt.
Taf. I.
Auf dieſes ausgebreitete Reis wird am Rande der Krone herum eine doppelte Rand-
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