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Faber, Ludolph: Die letzte und beste Vocation eines treuen Dieners Jesu Christi. Wolfenbüttel, [ca. 1723].

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wird mein Vater lieben / wie ein Herr seinen getreuen Diener liebet; Aber / daß er saget: Wer mir dienet / den wird mein Vater ehren / das ist aus der massen viel. Wenn ein grosser Herr einen seiner Unterthanen hervorzeucht / und ihn ehret; das wird mit Verwunderung gehöret / und gesehen. Wenn Pharao den gewissenhaften Joseph aus dem Gefängniß lässet hohlen / und ihn aus bewegenden Ursachen zum Stadthalter über gantz Egyptenland machet / einen Ring von seinem Finger abnimmt / und an Josephs Finger stecket / ihn mit weisser Seide kleidet / eine güldene Kette an seinen Hals hänget / und vor ihm her ausruffen lässet: Der ist des Landes Vater; (Genes. 41, 42. 43.) so ist leicht zu erachten / wie nicht nur Joseph selbst / sondern auch das gantze Land / darüber wird in Verwunderung gesetzet seyn. Eine hohe Ehre ist es gewesen / da der Persische König Ahaßverus den Haman groß gemachet / und seinen Stuhl über alle Fürsten gesetzet / wenn nur diese Ehre beständig geblieben / wenn Haman sich darinnen nur finden können / und an seiner Person nicht wahr gemachet / daß je höher der Gottlose steiget / je tieffer er fallen muß. Noch höher aber war die Ehre / welche dem Mardochai erwiesen / als er die königliche Kleider anzulegen bekam / auf des Königs Roß gesetzet wurde / da man ihn mit der königlichen Krone zierete / und vor ihm her ausrieff: So wird man thun dem Mann / den der König gerne ehren wolte. (Esth. 6.) Dieses alles aber ist nur Kinderspiel gegen die Ehre / da GOtt der himmlische Vater einen treuen Diener seines Sohns ehret. Zwar diese Ehre fället nicht in der Welt Augen und Ohren / weil sie nicht ist von dieser Welt / viel mehr sind die treuen Diener JEsu vor der Welt die allerverachteste / und tragen die Mahlzeichen JEsu an ihren Leibern / als welcher auch in den Augen der Ungläubigen der allerverachteste und unwertheste ist. (Jes. 53, 3.) Darum kennet die Welt die Kinder GOttes nicht / denn sie kennet GOtt nicht. Aber ob gleich diese Ehre der treuen Diener JEsu / für den Augen der Welt-Kinder / verborgen; so ist sie doch den Gläubigen offenbar / und sie erfahrens zur Gnüge / daß sie der

wird mein Vater lieben / wie ein Herr seinen getreuen Diener liebet; Aber / daß er saget: Wer mir dienet / den wird mein Vater ehren / das ist aus der massen viel. Wenn ein grosser Herr einen seiner Unterthanen hervorzeucht / und ihn ehret; das wird mit Verwunderung gehöret / und gesehen. Wenn Pharao den gewissenhaften Joseph aus dem Gefängniß lässet hohlen / und ihn aus bewegenden Ursachen zum Stadthalter über gantz Egyptenland machet / einen Ring von seinem Finger abnimmt / und an Josephs Finger stecket / ihn mit weisser Seide kleidet / eine güldene Kette an seinen Hals hänget / und vor ihm her ausruffen lässet: Der ist des Landes Vater; (Genes. 41, 42. 43.) so ist leicht zu erachten / wie nicht nur Joseph selbst / sondern auch das gantze Land / darüber wird in Verwunderung gesetzet seyn. Eine hohe Ehre ist es gewesen / da der Persische König Ahaßverus den Haman groß gemachet / und seinen Stuhl über alle Fürsten gesetzet / wenn nur diese Ehre beständig geblieben / wenn Haman sich darinnen nur finden können / und an seiner Person nicht wahr gemachet / daß je höher der Gottlose steiget / je tieffer er fallen muß. Noch höher aber war die Ehre / welche dem Mardochai erwiesen / als er die königliche Kleider anzulegen bekam / auf des Königs Roß gesetzet wurde / da man ihn mit der königlichen Krone zierete / und vor ihm her ausrieff: So wird man thun dem Mann / den der König gerne ehren wolte. (Esth. 6.) Dieses alles aber ist nur Kinderspiel gegen die Ehre / da GOtt der him̃lische Vater einen treuen Diener seines Sohns ehret. Zwar diese Ehre fället nicht in der Welt Augen und Ohren / weil sie nicht ist von dieser Welt / viel mehr sind die treuen Diener JEsu vor der Welt die allerverachteste / und tragen die Mahlzeichen JEsu an ihren Leibern / als welcher auch in den Augen der Ungläubigen der allerverachteste und unwertheste ist. (Jes. 53, 3.) Darum kennet die Welt die Kinder GOttes nicht / denn sie kennet GOtt nicht. Aber ob gleich diese Ehre der treuen Diener JEsu / für den Augen der Welt-Kinder / verborgen; so ist sie doch den Gläubigen offenbar / und sie erfahrens zur Gnüge / daß sie der

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[0032] wird mein Vater lieben / wie ein Herr seinen getreuen Diener liebet; Aber / daß er saget: Wer mir dienet / den wird mein Vater ehren / das ist aus der massen viel. Wenn ein grosser Herr einen seiner Unterthanen hervorzeucht / und ihn ehret; das wird mit Verwunderung gehöret / und gesehen. Wenn Pharao den gewissenhaften Joseph aus dem Gefängniß lässet hohlen / und ihn aus bewegenden Ursachen zum Stadthalter über gantz Egyptenland machet / einen Ring von seinem Finger abnimmt / und an Josephs Finger stecket / ihn mit weisser Seide kleidet / eine güldene Kette an seinen Hals hänget / und vor ihm her ausruffen lässet: Der ist des Landes Vater; (Genes. 41, 42. 43.) so ist leicht zu erachten / wie nicht nur Joseph selbst / sondern auch das gantze Land / darüber wird in Verwunderung gesetzet seyn. Eine hohe Ehre ist es gewesen / da der Persische König Ahaßverus den Haman groß gemachet / und seinen Stuhl über alle Fürsten gesetzet / wenn nur diese Ehre beständig geblieben / wenn Haman sich darinnen nur finden können / und an seiner Person nicht wahr gemachet / daß je höher der Gottlose steiget / je tieffer er fallen muß. Noch höher aber war die Ehre / welche dem Mardochai erwiesen / als er die königliche Kleider anzulegen bekam / auf des Königs Roß gesetzet wurde / da man ihn mit der königlichen Krone zierete / und vor ihm her ausrieff: So wird man thun dem Mann / den der König gerne ehren wolte. (Esth. 6.) Dieses alles aber ist nur Kinderspiel gegen die Ehre / da GOtt der him̃lische Vater einen treuen Diener seines Sohns ehret. Zwar diese Ehre fället nicht in der Welt Augen und Ohren / weil sie nicht ist von dieser Welt / viel mehr sind die treuen Diener JEsu vor der Welt die allerverachteste / und tragen die Mahlzeichen JEsu an ihren Leibern / als welcher auch in den Augen der Ungläubigen der allerverachteste und unwertheste ist. (Jes. 53, 3.) Darum kennet die Welt die Kinder GOttes nicht / denn sie kennet GOtt nicht. Aber ob gleich diese Ehre der treuen Diener JEsu / für den Augen der Welt-Kinder / verborgen; so ist sie doch den Gläubigen offenbar / und sie erfahrens zur Gnüge / daß sie der

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Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

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Zitationshilfe: Faber, Ludolph: Die letzte und beste Vocation eines treuen Dieners Jesu Christi. Wolfenbüttel, [ca. 1723], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/faber_vocation_1723/32>, abgerufen am 23.11.2024.