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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.

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von den beweiß-gründen
Z. e. Thesis. Der müßiggang ist ein schädliches
Ding.
Simile: Denn gleichwie das opium
wann es in gar zu starcker dosi genommen
wird, den todt würcket: also versetzt das vie-
le ruhen, der müßiggang, den menschen in ei-
ne solche trägheit, ungeschicklichkeit und un-
empfindlichkeit, daß er als ein todter mensch
in der menschlichen gesellschafft anzusehen.

Emblema. Jener mahlete eine stockende uhr
und setzte dazu:
Ipsa quies vitium est. &c. S.
Langens Orat.
p. 76. Hederich l. c. p. 358. 414.
Man findet zu solchen gelegenheit, in gantzen
collectionibus als: Lycosthenis, Zehneri, La-
gnerii, Zwingeri
, Langii, Lauretti, Molleri,
Francisci, &c.
in scriptoribus der natürlichen
Historie, der Physick, der Gärtnerey, des land-
lebens, der pflantzen, der thiere, der bäume, der
steine, metalle, in Historien, Geographien, reise-
beschreibungen etc.

§. 30. Medaillen und überhaupt müntzen,
wapen, antiquitäten, inscriptiones, marmora,
epitaphia, beyschrifften, etc. können mit denen
daraus genommen umständen und merckmah-
len, in der Historischen wahrscheinlichkeit eini-
gen nutzen haben, müssen aber an und für sich
erstlich selbst wahrscheinlich seyn, ehe und be-
vor ich daras etwas zum beweiß tüchtiges an-
führen will.

Z. e. Wenn ich Ludewigs XII. Königs in
Franckreich müntze ansehe, die er bey einem
bevorstehenden kriege wieder den Pabst schla-
gen lassen,
anno. 1511. so siehet darauf: Per-
dam Babylonis nomen.
Hieraus könte ich wohl
nicht beweisen, daß Rom eben das Babylon sey,
davon Apoc. 18. geredet wird, sondern nur so
viel, daß es vom Ludewig XII. dem allerchrist-
lichsten
von den beweiß-gruͤnden
Z. e. Theſis. Der muͤßiggang iſt ein ſchaͤdliches
Ding.
Simile: Denn gleichwie das opium
wann es in gar zu ſtarcker doſi genommen
wird, den todt wuͤrcket: alſo verſetzt das vie-
le ruhen, der muͤßiggang, den menſchen in ei-
ne ſolche traͤgheit, ungeſchicklichkeit und un-
empfindlichkeit, daß er als ein todter menſch
in der menſchlichen geſellſchafft anzuſehen.

Emblema. Jener mahlete eine ſtockende uhr
und ſetzte dazu:
Ipſa quies vitium eſt. &c. S.
Langens Orat.
p. 76. Hederich l. c. p. 358. 414.
Man findet zu ſolchen gelegenheit, in gantzen
collectionibus als: Lycoſthenis, Zehneri, La-
gnerii, Zwingeri
, Langii, Lauretti, Molleri,
Franciſci, &c.
in ſcriptoribus der natuͤrlichen
Hiſtorie, der Phyſick, der Gaͤrtnerey, des land-
lebens, der pflantzen, der thiere, der baͤume, der
ſteine, metalle, in Hiſtorien, Geographien, reiſe-
beſchreibungen ꝛc.

§. 30. Medaillen und uͤberhaupt muͤntzen,
wapen, antiquitaͤten, inſcriptiones, marmora,
epitaphia, beyſchrifften, ꝛc. koͤnnen mit denen
daraus genommen umſtaͤnden und merckmah-
len, in der Hiſtoriſchen wahrſcheinlichkeit eini-
gen nutzen haben, muͤſſen aber an und fuͤr ſich
erſtlich ſelbſt wahrſcheinlich ſeyn, ehe und be-
vor ich daras etwas zum beweiß tuͤchtiges an-
fuͤhren will.

Z. e. Wenn ich Ludewigs XII. Koͤnigs in
Franckreich muͤntze anſehe, die er bey einem
bevorſtehenden kriege wieder den Pabſt ſchla-
gen laſſen,
anno. 1511. ſo ſiehet darauf: Per-
dam Babylonis nomen.
Hieraus koͤnte ich wohl
nicht beweiſen, daß Rom eben das Babylon ſey,
davon Apoc. 18. geredet wird, ſondern nur ſo
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[86/0104] von den beweiß-gruͤnden Z. e. Theſis. Der muͤßiggang iſt ein ſchaͤdliches Ding. Simile: Denn gleichwie das opium wann es in gar zu ſtarcker doſi genommen wird, den todt wuͤrcket: alſo verſetzt das vie- le ruhen, der muͤßiggang, den menſchen in ei- ne ſolche traͤgheit, ungeſchicklichkeit und un- empfindlichkeit, daß er als ein todter menſch in der menſchlichen geſellſchafft anzuſehen. Emblema. Jener mahlete eine ſtockende uhr und ſetzte dazu: Ipſa quies vitium eſt. &c. S. Langens Orat. p. 76. Hederich l. c. p. 358. 414. Man findet zu ſolchen gelegenheit, in gantzen collectionibus als: Lycoſthenis, Zehneri, La- gnerii, Zwingeri, Langii, Lauretti, Molleri, Franciſci, &c. in ſcriptoribus der natuͤrlichen Hiſtorie, der Phyſick, der Gaͤrtnerey, des land- lebens, der pflantzen, der thiere, der baͤume, der ſteine, metalle, in Hiſtorien, Geographien, reiſe- beſchreibungen ꝛc. §. 30. Medaillen und uͤberhaupt muͤntzen, wapen, antiquitaͤten, inſcriptiones, marmora, epitaphia, beyſchrifften, ꝛc. koͤnnen mit denen daraus genommen umſtaͤnden und merckmah- len, in der Hiſtoriſchen wahrſcheinlichkeit eini- gen nutzen haben, muͤſſen aber an und fuͤr ſich erſtlich ſelbſt wahrſcheinlich ſeyn, ehe und be- vor ich daras etwas zum beweiß tuͤchtiges an- fuͤhren will. Z. e. Wenn ich Ludewigs XII. Koͤnigs in Franckreich muͤntze anſehe, die er bey einem bevorſtehenden kriege wieder den Pabſt ſchla- gen laſſen, anno. 1511. ſo ſiehet darauf: Per- dam Babylonis nomen. Hieraus koͤnte ich wohl nicht beweiſen, daß Rom eben das Babylon ſey, davon Apoc. 18. geredet wird, ſondern nur ſo viel, daß es vom Ludewig XII. dem allerchriſt- lichſten

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Zitationshilfe: Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/104>, abgerufen am 27.11.2024.