Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.und derselben erfindung. unsers gegners meinung wir dennoch läug-nen:b) Oder aus des gegners eignen sätzen, deren unrichtigkeit wir ebenfalls darthun kön- nen:c) Oder aus denen augenscheinlich fal- schen, abgeschmackten und paradoxen schlüssen, welche daraus folgen. d) Bey unstreitigen sätzen, untersuchen wir des gegentheils unrich- tige verbindung des subiecti und praedicati, stellen die unrichtige art zu schliessen, die übel- geordneten begriffe und definitiones, die natur der idearum oppositarum für. Bey wahr- scheinlichen, zeigen wir den schlechten zusammen- hang der sensionum unter sich und mit der hypothesi, durch anführung der wiederspre- chenden sensionum, und schwierigkeiten, und die übelausgesuchte hypothesin. Da dann die wahrheit sich in einer deutlichen leichten und natürlichen ordnung praesentiret, wann sich hingegen die falschheit mit dunckeln verworre- nen erdichteten übersteigenden begriffen und sätzen von selbsten verräth. a) Dieses ist das ordentliche ratiocinium per oppo- sitionem. S. Ridig. S. V. & F. L. II. Cap. v. p. 306. sqq. Wann ich bewiesen habe: ein Sounerain solle die wohlfarth der unterthanen den zweck seiner verrichtungen seyn lassen; so folget daß es falsch sey, wann er seine eigne lust und willkuhr zum vornehmsten end- zweck seiner bemühungen macht. b) Z. e. Es wolte iemand die göttliche fürse- hung läugnen, und nähme doch die h. schrifft an. so wiederlegte ich ihn aus derselben mit gnugsamen grund und recht. Und diese beyde und derſelben erfindung. unſers gegners meinung wir dennoch laͤug-nen:b) Oder aus des gegners eignen ſaͤtzen, deren unrichtigkeit wir ebenfalls darthun koͤn- nen:c) Oder aus denen augenſcheinlich fal- ſchen, abgeſchmackten und paradoxen ſchluͤſſen, welche daraus folgen. d) Bey unſtreitigen ſaͤtzen, unterſuchen wir des gegentheils unrich- tige verbindung des ſubiecti und praedicati, ſtellen die unrichtige art zu ſchlieſſen, die uͤbel- geordneten begriffe und definitiones, die natur der idearum oppoſitarum fuͤr. Bey wahr- ſcheinlichen, zeigen wir den ſchlechten zuſam̃en- hang der ſenſionum unter ſich und mit der hypotheſi, durch anfuͤhrung der wiederſpre- chenden ſenſionum, und ſchwierigkeiten, und die uͤbelausgeſuchte hypotheſin. Da dann die wahrheit ſich in einer deutlichen leichten und natuͤrlichen ordnung praeſentiret, wann ſich hingegen die falſchheit mit dunckeln verworre- nen erdichteten uͤberſteigenden begriffen und ſaͤtzen von ſelbſten verraͤth. a) Dieſes iſt das ordentliche ratiocinium per oppo- ſitionem. S. Ridig. S. V. & F. L. II. Cap. v. p. 306. ſqq. Wann ich bewieſen habe: ein Sounerain ſolle die wohlfarth der unterthanen den zweck ſeiner verrichtungen ſeyn laſſen; ſo folget daß es falſch ſey, wann er ſeine eigne luſt und willkuhr zum vornehmſten end- zweck ſeiner bemuͤhungen macht. b) Z. e. Es wolte iemand die goͤttliche fuͤrſe- hung laͤugnen, und naͤhme doch die h. ſchrifft an. ſo wiederlegte ich ihn aus derſelben mit gnugſamen grund und recht. 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und derſelben erfindung.
unſers gegners meinung wir dennoch laͤug-
nen:
b⁾
Oder aus des gegners eignen ſaͤtzen,
deren unrichtigkeit wir ebenfalls darthun koͤn-
nen:
c⁾
Oder aus denen augenſcheinlich fal-
ſchen, abgeſchmackten und paradoxen ſchluͤſſen,
welche daraus folgen.
d⁾
Bey unſtreitigen
ſaͤtzen, unterſuchen wir des gegentheils unrich-
tige verbindung des ſubiecti und praedicati,
ſtellen die unrichtige art zu ſchlieſſen, die uͤbel-
geordneten begriffe und definitiones, die natur
der idearum oppoſitarum fuͤr. Bey wahr-
ſcheinlichen, zeigen wir den ſchlechten zuſam̃en-
hang der ſenſionum unter ſich und mit der
hypotheſi, durch anfuͤhrung der wiederſpre-
chenden ſenſionum, und ſchwierigkeiten, und die
uͤbelausgeſuchte hypotheſin. Da dann die
wahrheit ſich in einer deutlichen leichten und
natuͤrlichen ordnung praeſentiret, wann ſich
hingegen die falſchheit mit dunckeln verworre-
nen erdichteten uͤberſteigenden begriffen und
ſaͤtzen von ſelbſten verraͤth.
a⁾ Dieſes iſt das ordentliche ratiocinium per oppo-
ſitionem. S. Ridig. S. V. & F. L. II. Cap. v. p. 306.
ſqq. Wann ich bewieſen habe: ein Sounerain
ſolle die wohlfarth der unterthanen den
zweck ſeiner verrichtungen ſeyn laſſen; ſo
folget daß es falſch ſey, wann er ſeine eigne
luſt und willkuhr zum vornehmſten end-
zweck ſeiner bemuͤhungen macht.
b⁾ Z. e. Es wolte iemand die goͤttliche fuͤrſe-
hung laͤugnen, und naͤhme doch die h. ſchrifft
an. ſo wiederlegte ich ihn aus derſelben mit
gnugſamen grund und recht. Und dieſe beyde
arten
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