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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.

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des stili insonderheit.
graben, selbst die zeit und das gerücht, werden
stützen dieses denckmahls seyn. Und haben
die römer ein ehren-mahl aufgerichtet, müssen
die worte dabey stehen: Die nachwelt be-
wundere, was sie nicht nachahmen kan. Jn-
dem ich mich unterwunden H. und H. A. die
geheiligte asche des grossen Fr. W. Ch. z. B.
in meiner rede Jhnen zu zeigen, so thue nichts
anders als daß ich der tugend ihr gebühren-
des opfer auf demaltar meiner schuldigkeit dar-
lege, und indem ich seiner ungemeinen hel-
den-thaten abdruck ihnen fürstellen will, so
erblicken sie zugleich merckmahle desjenigen
unterscheides, womit sich tugendhafte und
tapfere printzen, von denienigen bey ihrem
absterben unterscheiden, welche als sclauen
aller laster in der unterwelt, sich aufgeführet
haben. Alexander welchen seine thaten groß
gemacht, will nur vom Apelle gemacht und
vom Lysippo in stein gehauen seyn, ein krie-
gerischer Agesilaus, will nur von den berühin-
testen meistern Griechenlandes sein bildniß ver-
fertigen lassen, und Achilles kan nur vom
Homero besungen werden. Hier möchte mich
nun iemand einer höchststrafbaren vermessen-
heit beschuldigen, daß ich unangesehen mei-
ner schwachen zunge, vermöge deren ich unter
den rednern unsers Teutschlandes, wie ein lal-
lendes kind unter fertigredenden leuten stam-
mere, mich dennoch unterstanden, den nah-
men eines so grossen helden und fürsten, in dero

werthe-

des ſtili inſonderheit.
graben, ſelbſt die zeit und das geruͤcht, werden
ſtuͤtzen dieſes denckmahls ſeyn. Und haben
die roͤmer ein ehren-mahl aufgerichtet, muͤſſen
die worte dabey ſtehen: Die nachwelt be-
wundere, was ſie nicht nachahmen kan. Jn-
dem ich mich unterwunden H. und H. A. die
geheiligte aſche des groſſen Fr. W. Ch. z. B.
in meiner rede Jhnen zu zeigen, ſo thue nichts
anders als daß ich der tugend ihr gebuͤhren-
des opfer auf demaltar meiner ſchuldigkeit dar-
lege, und indem ich ſeiner ungemeinen hel-
den-thaten abdruck ihnen fuͤrſtellen will, ſo
erblicken ſie zugleich merckmahle desjenigen
unterſcheides, womit ſich tugendhafte und
tapfere printzen, von denienigen bey ihrem
abſterben unterſcheiden, welche als ſclauen
aller laſter in der unterwelt, ſich aufgefuͤhret
haben. Alexander welchen ſeine thaten groß
gemacht, will nur vom Apelle gemacht und
vom Lyſippo in ſtein gehauen ſeyn, ein krie-
geriſcher Ageſilaus, will nur von den beruͤhin-
teſten meiſtern Griechenlandes ſein bildniß ver-
fertigen laſſen, und Achilles kan nur vom
Homero beſungen werden. Hier moͤchte mich
nun iemand einer hoͤchſtſtrafbaren vermeſſen-
heit beſchuldigen, daß ich unangeſehen mei-
ner ſchwachen zunge, vermoͤge deren ich unter
den rednern unſers Teutſchlandes, wie ein lal-
lendes kind unter fertigredenden leuten ſtam-
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men eines ſo groſſen helden und fuͤrſten, in dero

werthe-
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[283/0301] des ſtili inſonderheit. graben, ſelbſt die zeit und das geruͤcht, werden ſtuͤtzen dieſes denckmahls ſeyn. Und haben die roͤmer ein ehren-mahl aufgerichtet, muͤſſen die worte dabey ſtehen: Die nachwelt be- wundere, was ſie nicht nachahmen kan. Jn- dem ich mich unterwunden H. und H. A. die geheiligte aſche des groſſen Fr. W. Ch. z. B. in meiner rede Jhnen zu zeigen, ſo thue nichts anders als daß ich der tugend ihr gebuͤhren- des opfer auf demaltar meiner ſchuldigkeit dar- lege, und indem ich ſeiner ungemeinen hel- den-thaten abdruck ihnen fuͤrſtellen will, ſo erblicken ſie zugleich merckmahle desjenigen unterſcheides, womit ſich tugendhafte und tapfere printzen, von denienigen bey ihrem abſterben unterſcheiden, welche als ſclauen aller laſter in der unterwelt, ſich aufgefuͤhret haben. Alexander welchen ſeine thaten groß gemacht, will nur vom Apelle gemacht und vom Lyſippo in ſtein gehauen ſeyn, ein krie- geriſcher Ageſilaus, will nur von den beruͤhin- teſten meiſtern Griechenlandes ſein bildniß ver- fertigen laſſen, und Achilles kan nur vom Homero beſungen werden. Hier moͤchte mich nun iemand einer hoͤchſtſtrafbaren vermeſſen- heit beſchuldigen, daß ich unangeſehen mei- ner ſchwachen zunge, vermoͤge deren ich unter den rednern unſers Teutſchlandes, wie ein lal- lendes kind unter fertigredenden leuten ſtam- mere, mich dennoch unterſtanden, den nah- men eines ſo groſſen helden und fuͤrſten, in dero werthe-

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Zitationshilfe: Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 283. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/301>, abgerufen am 22.11.2024.