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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.

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von denen unterschiedenen arten
den königlich Böhmischen mit dem käyserlichen
reichs-apfel vertauschen konte, als einem
Brandenburgischen Friedrich, welches er
selbst erkannte, wenn er die höchste gewalt der
Christenheit bey seiner abwesenheit in dessen
hände überlieferte, und dessen wapen durch den
besitz vieler städte vergrösserte. Ein andrer
Friderich stützte die durch krieg und unruhe er-
schütterte krone auf dem haupte Sigismundi,
und setzte dafür den churhut seiner Hohenzolle-
rischen Familie auf, welcher mit dem Bran-
denburgischen scepter vergesellschaftet, köni-
glichen kronen den rang nunmehro zweiffelhaf-
tig machte. Die meisten von den vor-eltern
unsers grossen Fr. W. will ich andern anzu-
führen überlassen, denn ich habe bereits dar-
gethan, daß er die weisesten und tapfersten
printzen Europae, unter selbigen zehle und daß
es wahr sey, das adler nur adler zeugen können.
Nur des durchläuchtigen vaters, des großmü-
thigen Georg Wilhelm muß ich erwehnung
thun, welcher bey der tauffe, unsers grossen
Fr. Wilhelms nicht zugeben wolte, daß dessen
hohe pathen ihm das so genannte pathen-geld
einbinden solten, um gleichsam zu verstehen zu
geben, es würde derselbe einmahl von keinem
andern die federn leihen dürfen, seinen adler
auszuschmücken. Er war der einzige printz in
welchem die tugenden aller durchläuchtigsten
vorfahren sich gesamlet und die hofnung so vie-
ler länder beruhete. Denn es war nicht nö-

thig

von denen unterſchiedenen arten
den koͤniglich Boͤhmiſchen mit dem kaͤyſerlichen
reichs-apfel vertauſchen konte, als einem
Brandenburgiſchen Friedrich, welches er
ſelbſt erkannte, wenn er die hoͤchſte gewalt der
Chriſtenheit bey ſeiner abweſenheit in deſſen
haͤnde uͤberlieferte, und deſſen wapen durch den
beſitz vieler ſtaͤdte vergroͤſſerte. Ein andrer
Friderich ſtuͤtzte die durch krieg und unruhe er-
ſchuͤtterte krone auf dem haupte Sigismundi,
und ſetzte dafuͤr den churhut ſeiner Hohenzolle-
riſchen Familie auf, welcher mit dem Bran-
denburgiſchen ſcepter vergeſellſchaftet, koͤni-
glichen kronen den rang nunmehro zweiffelhaf-
tig machte. Die meiſten von den vor-eltern
unſers groſſen Fr. W. will ich andern anzu-
fuͤhren uͤberlaſſen, denn ich habe bereits dar-
gethan, daß er die weiſeſten und tapferſten
printzen Europae, unter ſelbigen zehle und daß
es wahr ſey, das adler nur adler zeugen koͤnnen.
Nur des durchlaͤuchtigen vaters, des großmuͤ-
thigen Georg Wilhelm muß ich erwehnung
thun, welcher bey der tauffe, unſers groſſen
Fr. Wilhelms nicht zugeben wolte, daß deſſen
hohe pathen ihm das ſo genannte pathen-geld
einbinden ſolten, um gleichſam zu verſtehen zu
geben, es wuͤrde derſelbe einmahl von keinem
andern die federn leihen duͤrfen, ſeinen adler
auszuſchmuͤcken. Er war der einzige printz in
welchem die tugenden aller durchlaͤuchtigſten
vorfahren ſich geſamlet und die hofnung ſo vie-
ler laͤnder beruhete. Denn es war nicht noͤ-

thig
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[288/0306] von denen unterſchiedenen arten den koͤniglich Boͤhmiſchen mit dem kaͤyſerlichen reichs-apfel vertauſchen konte, als einem Brandenburgiſchen Friedrich, welches er ſelbſt erkannte, wenn er die hoͤchſte gewalt der Chriſtenheit bey ſeiner abweſenheit in deſſen haͤnde uͤberlieferte, und deſſen wapen durch den beſitz vieler ſtaͤdte vergroͤſſerte. Ein andrer Friderich ſtuͤtzte die durch krieg und unruhe er- ſchuͤtterte krone auf dem haupte Sigismundi, und ſetzte dafuͤr den churhut ſeiner Hohenzolle- riſchen Familie auf, welcher mit dem Bran- denburgiſchen ſcepter vergeſellſchaftet, koͤni- glichen kronen den rang nunmehro zweiffelhaf- tig machte. Die meiſten von den vor-eltern unſers groſſen Fr. W. will ich andern anzu- fuͤhren uͤberlaſſen, denn ich habe bereits dar- gethan, daß er die weiſeſten und tapferſten printzen Europae, unter ſelbigen zehle und daß es wahr ſey, das adler nur adler zeugen koͤnnen. Nur des durchlaͤuchtigen vaters, des großmuͤ- thigen Georg Wilhelm muß ich erwehnung thun, welcher bey der tauffe, unſers groſſen Fr. Wilhelms nicht zugeben wolte, daß deſſen hohe pathen ihm das ſo genannte pathen-geld einbinden ſolten, um gleichſam zu verſtehen zu geben, es wuͤrde derſelbe einmahl von keinem andern die federn leihen duͤrfen, ſeinen adler auszuſchmuͤcken. Er war der einzige printz in welchem die tugenden aller durchlaͤuchtigſten vorfahren ſich geſamlet und die hofnung ſo vie- ler laͤnder beruhete. Denn es war nicht noͤ- thig

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Zitationshilfe: Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 288. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/306>, abgerufen am 22.11.2024.