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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.

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von denen unterschiedenen arten
dencken zu verehren wissen. Dieienigen wel-
che von dem Hercules abstammen wolten, wur-
den nicht vor ächt erkannt, wenn sie nicht hertz-
haft waren, und die Brandenburgische adler
zeugen nur ihres gleichen an tapferkeit. Hat
man unter seinen durchläuchtigsten vorfahren
an Fr. den ersten einen sieghaften, an Fr. den
andern einen eisernen an Alberto einen Achil-
lem
und Ulyssem, an Joachim den I. einen
Nestor, an Joachim den andern einen Hector
und an Fr. W. den grossen alles dieses beysam-
men, so wird die nachwelt erfahren, daß der him-
elmit seinem nahmen, auch seinen geist auf des-
sengroßmächtigsten enckel geleget habe. Rief-
fen die Römer ihren neuerwehlten käysern zu:
[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]is felicior Augusto melior Traiano, ob sie
wohl wusten, daß es allen vermuthen nach kei-
ner von ihren nachfolgern diesen beyden gleich
thun könne: So schreyet dem enckel des gros-
sen Fr. W. und nachfolger Ftiedrichs des
weisen, nicht der Brandenburgische unterthan
allein, sondern gantz Teutschland zu: Sey
glücklicher und sieghafter wie der grosse Fr. W.
sey besser denn Fr. der weise. Seiner Maiestät
allerdurchläuchtigste und bewundernswürdige
gemahlin Sophia Dorothea, besitzt die voll-
kommenheiten ihrer allerdurchlauchtigsten
schwieger mutter der schönen Sophia Charlotte
gemahlin Friedrichs des I. Königs in Preussen,
und den muth der durchläuchtigsten Dorothea
gemahlin des grossen Fr. W. Billich ist der in-

brün-

von denen unterſchiedenen arten
dencken zu verehren wiſſen. Dieienigen wel-
che von dem Hercules abſtammen wolten, wur-
den nicht vor aͤcht erkannt, wenn ſie nicht hertz-
haft waren, und die Brandenburgiſche adler
zeugen nur ihres gleichen an tapferkeit. Hat
man unter ſeinen durchlaͤuchtigſten vorfahren
an Fr. den erſten einen ſieghaften, an Fr. den
andern einen eiſernen an Alberto einen Achil-
lem
und Ulyſſem, an Joachim den I. einen
Neſtor, an Joachim den andern einen Hector
und an Fr. W. den groſſen alles dieſes beyſam-
men, ſo wird die nachwelt erfahꝛen, daß der him-
elmit ſeinem nahmen, auch ſeinen geiſt auf deſ-
ſengroßmaͤchtigſten enckel geleget habe. Rief-
fen die Roͤmer ihren neuerwehlten kaͤyſern zu:
[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]is felicior Auguſto melior Traiano, ob ſie
wohl wuſten, daß es allen vermuthen nach kei-
ner von ihren nachfolgern dieſen beyden gleich
thun koͤnne: So ſchreyet dem enckel des groſ-
ſen Fr. W. und nachfolger Ftiedrichs des
weiſen, nicht der Brandenburgiſche unterthan
allein, ſondern gantz Teutſchland zu: Sey
gluͤcklicher und ſieghafter wie der groſſe Fr. W.
ſey beſſer denn Fr. der weiſe. Seiner Maieſtaͤt
allerdurchlaͤuchtigſte und bewundernswuͤrdige
gemahlin Sophia Dorothea, beſitzt die voll-
kommenheiten ihrer allerdurchlauchtigſten
ſchwieger mutter der ſchoͤnẽ Sophia Charlotte
gemahlin Friedrichs des I. Koͤnigs in Preuſſen,
und den muth der durchlaͤuchtigſten Dorothea
gemahlin des groſſen Fr. W. Billich iſt der in-

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[308/0326] von denen unterſchiedenen arten dencken zu verehren wiſſen. Dieienigen wel- che von dem Hercules abſtammen wolten, wur- den nicht vor aͤcht erkannt, wenn ſie nicht hertz- haft waren, und die Brandenburgiſche adler zeugen nur ihres gleichen an tapferkeit. Hat man unter ſeinen durchlaͤuchtigſten vorfahren an Fr. den erſten einen ſieghaften, an Fr. den andern einen eiſernen an Alberto einen Achil- lem und Ulyſſem, an Joachim den I. einen Neſtor, an Joachim den andern einen Hector und an Fr. W. den groſſen alles dieſes beyſam- men, ſo wird die nachwelt erfahꝛen, daß der him- elmit ſeinem nahmen, auch ſeinen geiſt auf deſ- ſengroßmaͤchtigſten enckel geleget habe. Rief- fen die Roͤmer ihren neuerwehlten kaͤyſern zu: _is felicior Auguſto melior Traiano, ob ſie wohl wuſten, daß es allen vermuthen nach kei- ner von ihren nachfolgern dieſen beyden gleich thun koͤnne: So ſchreyet dem enckel des groſ- ſen Fr. W. und nachfolger Ftiedrichs des weiſen, nicht der Brandenburgiſche unterthan allein, ſondern gantz Teutſchland zu: Sey gluͤcklicher und ſieghafter wie der groſſe Fr. W. ſey beſſer denn Fr. der weiſe. Seiner Maieſtaͤt allerdurchlaͤuchtigſte und bewundernswuͤrdige gemahlin Sophia Dorothea, beſitzt die voll- kommenheiten ihrer allerdurchlauchtigſten ſchwieger mutter der ſchoͤnẽ Sophia Charlotte gemahlin Friedrichs des I. Koͤnigs in Preuſſen, und den muth der durchlaͤuchtigſten Dorothea gemahlin des groſſen Fr. W. Billich iſt der in- bruͤn-

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Zitationshilfe: Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 308. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/326>, abgerufen am 22.11.2024.