Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.von der disposition überhaupt. a) Z. e. Dispositio einer rede per anteced. & consequens bey überreichung eines gedichts und abend-musick: Antecedens argum. prob. Wir haben allezeit für un- ser gröstes glück geschätzet, Ew. Durchl. ge- treueste unterthanen zu seyn Aet L. C. Es ist ein grosser unterscheid unter de- nenjenigen, so einem weisen regenten, und un- ter andern so einem potentaten der die affecten in sich herrschen lässet, ergeben sind, Arg. ill: a simili. Die pflantzen und alle gewächse treibet zwar auch die hitze, des sichtbaren und groben feuers, aber der zarte und gütige strahl der sonne, macht sie vollkommener und schöner, ab ex: Die Römer wünscheten sich beständig un- terthanen zu seyn ihres gütigen und weisen Trajani, ob sie gleich der monarchischen macht, noch nicht vollkommen ergeben waren. Conn: Da wir nun Durchl. und weisester Fürste durch Dero ankunfft in unsern ort gelegenheit finden, dieses in unserem hertzen, so viel 1000. mahl gerühmte glück, unserer selbst, öffentl. zubezeugen, Cons. thema. prot So werden E. H. F. Durchl. gnädigst anseben, daß wir solches in gegen- wärtigen untertbänigsten gedichte, und aus tiefster devotion unternommenen abend- mu- sick, nicht nur E. Durchl. sondern der gan- tzen welt kund thun. Argum. patheticum: Alle unsere studien achten wir nur vor mittel uns fähig zu machen, dieses glück in E. Fürstl. Durchl. unterthänigsten dien- sten dermahleins vollkommen zu geniessen. Conclus. Wie wir uns denn Denselben als einen besi- tzer der weißheit und gelehrsamkeit, zu be- harl. gnade in unterthänigster devotion empfohlen haben wollen. Disposi- B b 3
von der diſpoſition uͤberhaupt. a) Z. e. Diſpoſitio einer rede per anteced. & conſequens bey uͤberreichung eines gedichts und abend-muſick: Antecedens argum. prob. Wir haben allezeit fuͤr un- ſer groͤſtes gluͤck geſchaͤtzet, Ew. Durchl. ge- treueſte unterthanen zu ſeyn Aet L. C. Es iſt ein groſſer unterſcheid unter de- nenjenigen, ſo einem weiſen regenten, und un- ter andern ſo einem potentaten der die affecten in ſich herrſchen laͤſſet, ergeben ſind, Arg. ill: a ſimili. Die pflantzen und alle gewaͤchſe treibet zwar auch die hitze, des ſichtbaren und groben feuers, aber der zarte und guͤtige ſtrahl der ſonne, macht ſie vollkommener und ſchoͤner, ab ex: Die Roͤmer wuͤnſcheten ſich beſtaͤndig un- terthanen zu ſeyn ihres guͤtigen und weiſen Trajani, ob ſie gleich der monarchiſchen macht, noch nicht vollkommen ergeben waren. Conn: Da wir nun Durchl. und weiſeſter Fuͤrſte durch Dero ankunfft in unſern ort gelegenheit finden, dieſes in unſerem hertzen, ſo viel 1000. mahl geruͤhmte gluͤck, unſerer ſelbſt, oͤffentl. zubezeugen, Conſ. thema. prot So werden E. H. F. Durchl. gnaͤdigſt anſeben, daß wir ſolches in gegen- waͤrtigen untertbaͤnigſten gedichte, und aus tiefſter devotion unternommenen abend- mu- ſick, nicht nur E. Durchl. ſondern der gan- tzen welt kund thun. Argum. patheticum: Alle unſere ſtudien achten wir nur vor mittel uns faͤhig zu machen, dieſes gluͤck in E. Fuͤrſtl. Durchl. unterthaͤnigſten dien- ſten dermahleins vollkommen zu genieſſen. Concluſ. Wie wir uns denn Denſelben als einen beſi- tzer der weißheit und gelehrſamkeit, zu be- harl. gnade in unterthaͤnigſter devotion empfohlen haben wollen. Diſpoſi- B b 3
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von der diſpoſition uͤberhaupt.
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conſequens bey uͤberreichung eines
gedichts und abend-muſick:
Antecedens argum. prob. Wir haben allezeit fuͤr un-
ſer groͤſtes gluͤck geſchaͤtzet, Ew. Durchl. ge-
treueſte unterthanen zu ſeyn
Aet L. C. Es iſt ein groſſer unterſcheid unter de-
nenjenigen, ſo einem weiſen regenten, und un-
ter andern ſo einem potentaten der die affecten
in ſich herrſchen laͤſſet, ergeben ſind,
Arg. ill: a ſimili. Die pflantzen und alle gewaͤchſe
treibet zwar auch die hitze, des ſichtbaren und
groben feuers, aber der zarte und guͤtige ſtrahl
der ſonne, macht ſie vollkommener und ſchoͤner,
ab ex: Die Roͤmer wuͤnſcheten ſich beſtaͤndig un-
terthanen zu ſeyn ihres guͤtigen und weiſen
Trajani, ob ſie gleich der monarchiſchen macht,
noch nicht vollkommen ergeben waren.
Conn: Da wir nun Durchl. und weiſeſter Fuͤrſte
durch Dero ankunfft in unſern ort gelegenheit
finden, dieſes in unſerem hertzen, ſo viel 1000.
mahl geruͤhmte gluͤck, unſerer ſelbſt, oͤffentl.
zubezeugen,
Conſ. thema. prot So werden E. H. F. Durchl.
gnaͤdigſt anſeben, daß wir ſolches in gegen-
waͤrtigen untertbaͤnigſten gedichte, und aus
tiefſter devotion unternommenen abend- mu-
ſick, nicht nur E. Durchl. ſondern der gan-
tzen welt kund thun.
Argum. patheticum: Alle unſere ſtudien achten wir
nur vor mittel uns faͤhig zu machen, dieſes
gluͤck in E. Fuͤrſtl. Durchl. unterthaͤnigſten dien-
ſten dermahleins vollkommen zu genieſſen.
Concluſ. Wie wir uns denn Denſelben als einen beſi-
tzer der weißheit und gelehrſamkeit, zu be-
harl. gnade in unterthaͤnigſter devotion
empfohlen haben wollen.
Diſpoſi-
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Zitationshilfe: | Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 389. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/407>, abgerufen am 27.07.2024. |