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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.

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von allerhand schul-
tes ehren-gedächtniß zu begehen, nachdem die-
selbe sich in verwichener nacht mit dem (tit. tot.)
herrn N. N. in eine scharffe rencontre einge-
lassen, und dabey so unglücklich gewesen, daß
sie daß alleredelste und kostbahreste was sie ge-
habt, eingebüsset; So wird mir hoffentlich
erlaubet seyn, meine wenige gedancken, so mir
bey dieser begebenheit beygefallen in etwas zu
eröfnen. Sonder allen zweiffel hat wohl
nichts anders, als die liebe diesen unschätzba-
ren und unersetzlichen verlust verursachet, da-
bey ist mir eingefallen, ob nicht die liebe mit
dem kriege vollkommen verglichen werden kön-
te. Wann überhaupt der krieg mehr erfah-
rung als wissenschaft erfordert, so bin ich vor-
aus versichert, daß beyde verliebte diese nacht
mehr empfindung werden gehabt haben, als
sie uns erzehlen wollen. Will der krieg mit
grosser application geführt seyn, und erfordern
insonderheit die belagerungen sehr grosse bemü-
hung, hilf himmel wie sauer wird es unserm
neuen paar worden seyn, er gestehe mir nur
offenhertzig neuer herr ehemann mit was gro-
ser mühe er approchiret hat, bis er die trenche-
en, eröffnen können, wie vielmahl er avan-
ciret ist, und wie vielmahl er repoussiret wor-
den, auch man ihn zugeruffen, runde vorbey.
Es ist aus denen geschichten des vorigen seculi
bekannt, daß in dem Niederländisch. kriege die
Spanier den tapfern Naßauischen Printzen
Mauritium spott weise den A. B. C. schützen

genen-

von allerhand ſchul-
tes ehren-gedaͤchtniß zu begehen, nachdem die-
ſelbe ſich in verwichener nacht mit dem (tit. tot.)
herrn N. N. in eine ſcharffe rencontre einge-
laſſen, und dabey ſo ungluͤcklich geweſen, daß
ſie daß alleredelſte und koſtbahreſte was ſie ge-
habt, eingebuͤſſet; So wird mir hoffentlich
erlaubet ſeyn, meine wenige gedancken, ſo mir
bey dieſer begebenheit beygefallen in etwas zu
eroͤfnen. Sonder allen zweiffel hat wohl
nichts anders, als die liebe dieſen unſchaͤtzba-
ren und unerſetzlichen verluſt verurſachet, da-
bey iſt mir eingefallen, ob nicht die liebe mit
dem kriege vollkommen veꝛglichen werden koͤn-
te. Wann uͤberhaupt der krieg mehr erfah-
rung als wiſſenſchaft erfordert, ſo bin ich vor-
aus verſichert, daß beyde verliebte dieſe nacht
mehr empfindung werden gehabt haben, als
ſie uns erzehlen wollen. Will der krieg mit
groſſer application gefuͤhrt ſeyn, und erfordern
inſonderheit die belagerungen ſehr groſſe bemuͤ-
hung, hilf himmel wie ſauer wird es unſerm
neuen paar worden ſeyn, er geſtehe mir nur
offenhertzig neuer herr ehemann mit was gro-
ſer muͤhe er approchiret hat, bis er die trenche-
en, eroͤffnen koͤnnen, wie vielmahl er avan-
ciret iſt, und wie vielmahl er repousſiret wor-
den, auch man ihn zugeruffen, runde vorbey.
Es iſt aus denen geſchichten des vorigen ſeculi
bekannt, daß in dem Niederlaͤndiſch. kriege die
Spanier den tapfern Naßauiſchen Printzen
Mauritium ſpott weiſe den A. B. C. ſchuͤtzen

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[468/0486] von allerhand ſchul- tes ehren-gedaͤchtniß zu begehen, nachdem die- ſelbe ſich in verwichener nacht mit dem (tit. tot.) herrn N. N. in eine ſcharffe rencontre einge- laſſen, und dabey ſo ungluͤcklich geweſen, daß ſie daß alleredelſte und koſtbahreſte was ſie ge- habt, eingebuͤſſet; So wird mir hoffentlich erlaubet ſeyn, meine wenige gedancken, ſo mir bey dieſer begebenheit beygefallen in etwas zu eroͤfnen. Sonder allen zweiffel hat wohl nichts anders, als die liebe dieſen unſchaͤtzba- ren und unerſetzlichen verluſt verurſachet, da- bey iſt mir eingefallen, ob nicht die liebe mit dem kriege vollkommen veꝛglichen werden koͤn- te. Wann uͤberhaupt der krieg mehr erfah- rung als wiſſenſchaft erfordert, ſo bin ich vor- aus verſichert, daß beyde verliebte dieſe nacht mehr empfindung werden gehabt haben, als ſie uns erzehlen wollen. Will der krieg mit groſſer application gefuͤhrt ſeyn, und erfordern inſonderheit die belagerungen ſehr groſſe bemuͤ- hung, hilf himmel wie ſauer wird es unſerm neuen paar worden ſeyn, er geſtehe mir nur offenhertzig neuer herr ehemann mit was gro- ſer muͤhe er approchiret hat, bis er die trenche- en, eroͤffnen koͤnnen, wie vielmahl er avan- ciret iſt, und wie vielmahl er repousſiret wor- den, auch man ihn zugeruffen, runde vorbey. Es iſt aus denen geſchichten des vorigen ſeculi bekannt, daß in dem Niederlaͤndiſch. kriege die Spanier den tapfern Naßauiſchen Printzen Mauritium ſpott weiſe den A. B. C. ſchuͤtzen genen-

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Zitationshilfe: Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 468. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/486>, abgerufen am 22.11.2024.