Jn der zeit der noth suchen wir den Herrn, un- sere hand ist des nachts ausgereckt und läst nicht ab, denn unsere seele will sich nicht trösten lassen, als nur durch dich, der du der eintzige mitt- ler und fürsprecher bist:
Herr es steht in deinen händen, Du alleine hilfst aus noth, Du kanst unsern Jammer wenden, Du kanst retten aus dem todt.
Dabey ergreiffet der glaube das verdienst seines heylandes, die liebe stellet alles in der gottheit allerheiligsten wohlgefallen, denn Gott erhöret das gläubige gebet allezeit, er hilft, aber er hilft nicht wenn wir wollen, oder auf eine solche art, wie wir wollen, sondern nach seinem unerforsch- lichen rath. Die hofnung aber wartet der rechten zeit, was Gottes wort zusaget, und richtet das bekümmerte hertz mit göttlichen trost auf, biß ein so feuriges gebet das hertz des himmlischen vaters erweichet, und die hülffe aus Zion über Jsrael herfürbricht. Nach diesem lässet sich auch gleichsam der gläubigen zertheilte und feuri- ge zunge mit ihrem andern theil in brünsti- ger dancksagung hören. Habe ich nun, meine sreunde, zehen aussätzige, als ein beyspiel feuriger beter angeführet, aus unserm evangelio, so muß ich leider, nur einen eintzigen, als ein muster brünstiger danckbarkeit aus demselben fürstellen. Der nothleidenden beter ist eine grosse menge. Denn Herr wenn trübsal da ist, so suchet man dich, und wenn du sie züchtigest, so ruffen sie ängstiglich.
Hinge-
von Theologiſchen
Jn der zeit der noth ſuchen wir den Herrn, un- ſere hand iſt des nachts ausgereckt und laͤſt nicht ab, denn unſere ſeele will ſich nicht troͤſten laſſen, als nur durch dich, der du der eintzige mitt- ler und fuͤrſprecher biſt:
Herr es ſteht in deinen haͤnden, Du alleine hilfſt aus noth, Du kanſt unſern Jammer wenden, Du kanſt retten aus dem todt.
Dabey ergreiffet der glaube das verdienſt ſeines heylandes, die liebe ſtellet alles in der gottheit allerheiligſten wohlgefallen, denn Gott erhoͤret das glaͤubige gebet allezeit, er hilft, aber er hilft nicht wenn wir wollen, oder auf eine ſolche art, wie wir wollen, ſondern nach ſeinem unerforſch- lichen rath. Die hofnung aber wartet der rechten zeit, was Gottes wort zuſaget, und richtet das bekuͤmmerte hertz mit goͤttlichen troſt auf, biß ein ſo feuriges gebet das hertz des himmliſchen vaters erweichet, und die huͤlffe aus Zion uͤber Jſrael herfuͤrbricht. Nach dieſem laͤſſet ſich auch gleichſam der glaͤubigen zertheilte und feuri- ge zunge mit ihrem andern theil in bruͤnſti- ger danckſagung hoͤren. Habe ich nun, meine ſreunde, zehen auſſaͤtzige, als ein beyſpiel feuriger beter angefuͤhret, aus unſerm evangelio, ſo muß ich leider, nur einen eintzigen, als ein muſter bruͤnſtiger danckbarkeit aus demſelben fuͤrſtellen. Der nothleidenden beter iſt eine groſſe menge. Denn Herr wenn truͤbſal da iſt, ſo ſuchet man dich, und wenn du ſie zuͤchtigeſt, ſo ruffen ſie aͤngſtiglich.
Hinge-
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von Theologiſchen
Jn der zeit der noth ſuchen wir den Herrn, un-
ſere hand iſt des nachts ausgereckt und laͤſt
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laſſen, als nur durch dich, der du der eintzige mitt-
ler und fuͤrſprecher biſt:
Herr es ſteht in deinen haͤnden,
Du alleine hilfſt aus noth,
Du kanſt unſern Jammer wenden,
Du kanſt retten aus dem todt.
Dabey ergreiffet der glaube das verdienſt ſeines
heylandes, die liebe ſtellet alles in der gottheit
allerheiligſten wohlgefallen, denn Gott erhoͤret
das glaͤubige gebet allezeit, er hilft, aber er hilft
nicht wenn wir wollen, oder auf eine ſolche art,
wie wir wollen, ſondern nach ſeinem unerforſch-
lichen rath. Die hofnung aber wartet der rechten
zeit, was Gottes wort zuſaget, und richtet das
bekuͤmmerte hertz mit goͤttlichen troſt auf, biß
ein ſo feuriges gebet das hertz des himmliſchen
vaters erweichet, und die huͤlffe aus Zion uͤber
Jſrael herfuͤrbricht. Nach dieſem laͤſſet ſich
auch gleichſam der glaͤubigen zertheilte und feuri-
ge zunge mit ihrem andern theil in bruͤnſti-
ger danckſagung hoͤren. Habe ich nun, meine
ſreunde, zehen auſſaͤtzige, als ein beyſpiel feuriger
beter angefuͤhret, aus unſerm evangelio, ſo muß
ich leider, nur einen eintzigen, als ein muſter
bruͤnſtiger danckbarkeit aus demſelben fuͤrſtellen.
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Denn Herr wenn truͤbſal da iſt, ſo ſuchet man dich,
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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 512. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/530>, abgerufen am 22.11.2024.
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