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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.

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von Theologischen
wohlergehn, auf sein werck must du schauen,
wann dein werck soll bestehn, mit sorgen und mit
grämen, und mit selbst eigner pein, läst GOtt
ihm gar nichts nehmen, es muß erbeten seyn. Ja
du helfer in aller angst, und noth, du liebster
Heyland JEsu Christe: So oft ich nur gedenck
an dich, all mein gemüth erfreuet sich, wann
ich mein hofnung stell zu dir, so fühl ich freud
und trost in mir. Wann ich in nöthen bet nnd
sing, so wird mein hertz recht guter ding, dein
geist bezeugt das solches frey des ewgen lebens
vorschmack sey. Und wenn dort, HErr JEsu,
wird für deinem throne auf meinem haupte stehn
die ehren-krone, da will ich dir, wenn alles wird
wohl klingen, lob und danck singen. Moses kla-
get zwar über den undanck der halsstarrigen kin-
der Jsrael, wenn er saget: Danckest du also dem
HErrn deinem GOtt, du toll und thöricht volck,
ist er nicht dein vater und dein HErr, ists nicht
er allein, der dich gemacht und bereitet hat? Aber
ob GOtt will, meine freunde, so soll uns dieser
harte vorwurf nicht treffen, wir wollen vielmehr
unsere schuldige danck-opfer dem Höchsten brin-
gen in der that und in der wahrheit. Jn der
that zwar, daß wir der dreyeinigen Maiestät uns
gantz und gar zu eigen widmen. Daß auch un-
ser hertz in vollkommener liebe erbrenne gegen un-
sern nächsten, daß wir barmhertzig sind, gleichwie
unser vater im himmel gegen uns barmhertzig ist,
und daß wir unsern nächsten mit brünstiger liebe
umfassen, gleichwie JEsus Christus uns geliebet

hat

von Theologiſchen
wohlergehn, auf ſein werck muſt du ſchauen,
wann dein werck ſoll beſtehn, mit ſorgen und mit
graͤmen, und mit ſelbſt eigner pein, laͤſt GOtt
ihm gar nichts nehmen, es muß erbeten ſeyn. Ja
du helfer in aller angſt, und noth, du liebſter
Heyland JEſu Chriſte: So oft ich nur gedenck
an dich, all mein gemuͤth erfreuet ſich, wann
ich mein hofnung ſtell zu dir, ſo fuͤhl ich freud
und troſt in mir. Wann ich in noͤthen bet nnd
ſing, ſo wird mein hertz recht guter ding, dein
geiſt bezeugt das ſolches frey des ewgen lebens
vorſchmack ſey. Und wenn dort, HErr JEſu,
wird fuͤr deinem throne auf meinem haupte ſtehn
die ehren-krone, da will ich dir, wenn alles wird
wohl klingen, lob und danck ſingen. Moſes kla-
get zwar uͤber den undanck der halsſtarrigen kin-
der Jſrael, wenn er ſaget: Danckeſt du alſo dem
HErrn deinem GOtt, du toll und thoͤricht volck,
iſt er nicht dein vater und dein HErr, iſts nicht
er allein, der dich gemacht und bereitet hat? Aber
ob GOtt will, meine freunde, ſo ſoll uns dieſer
harte vorwurf nicht treffen, wir wollen vielmehr
unſere ſchuldige danck-opfer dem Hoͤchſten brin-
gen in der that und in der wahrheit. Jn der
that zwar, daß wir der dreyeinigen Maieſtaͤt uns
gantz und gar zu eigen widmen. Daß auch un-
ſer hertz in vollkommener liebe erbrenne gegen un-
ſern naͤchſten, daß wir barmhertzig ſind, gleichwie
unſer vater im himmel gegen uns barmhertzig iſt,
und daß wir unſern naͤchſten mit bruͤnſtiger liebe
umfaſſen, gleichwie JEſus Chriſtus uns geliebet

hat
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[520/0538] von Theologiſchen wohlergehn, auf ſein werck muſt du ſchauen, wann dein werck ſoll beſtehn, mit ſorgen und mit graͤmen, und mit ſelbſt eigner pein, laͤſt GOtt ihm gar nichts nehmen, es muß erbeten ſeyn. Ja du helfer in aller angſt, und noth, du liebſter Heyland JEſu Chriſte: So oft ich nur gedenck an dich, all mein gemuͤth erfreuet ſich, wann ich mein hofnung ſtell zu dir, ſo fuͤhl ich freud und troſt in mir. Wann ich in noͤthen bet nnd ſing, ſo wird mein hertz recht guter ding, dein geiſt bezeugt das ſolches frey des ewgen lebens vorſchmack ſey. Und wenn dort, HErr JEſu, wird fuͤr deinem throne auf meinem haupte ſtehn die ehren-krone, da will ich dir, wenn alles wird wohl klingen, lob und danck ſingen. Moſes kla- get zwar uͤber den undanck der halsſtarrigen kin- der Jſrael, wenn er ſaget: Danckeſt du alſo dem HErrn deinem GOtt, du toll und thoͤricht volck, iſt er nicht dein vater und dein HErr, iſts nicht er allein, der dich gemacht und bereitet hat? Aber ob GOtt will, meine freunde, ſo ſoll uns dieſer harte vorwurf nicht treffen, wir wollen vielmehr unſere ſchuldige danck-opfer dem Hoͤchſten brin- gen in der that und in der wahrheit. Jn der that zwar, daß wir der dreyeinigen Maieſtaͤt uns gantz und gar zu eigen widmen. Daß auch un- ſer hertz in vollkommener liebe erbrenne gegen un- ſern naͤchſten, daß wir barmhertzig ſind, gleichwie unſer vater im himmel gegen uns barmhertzig iſt, und daß wir unſern naͤchſten mit bruͤnſtiger liebe umfaſſen, gleichwie JEſus Chriſtus uns geliebet hat

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Zitationshilfe: Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 520. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/538>, abgerufen am 22.11.2024.