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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.

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und derselben erfindung.
zeit wann man gründlich beweisen will, die hi-
storie der biblischen sprüche, den rechten sedem
materiae, die loca parallela, den grund-text,
die analogiam fidei, die von denen orthodoxen
Theologis recipirten meinungen,a) ins beson-
dere die libros symbolicos und confessiones pu-
blicas, zu rathe ziehen und die prudentiam
Theologicam beobachten muß. Und diese
Theologischen gründe gelten überall, wo man
als ein Christ oder als ein Theologus etwas zu
beweisen hat.

a) Jch wolte daß wir hiezu ein durch landes herr-
liche hoheit eingeführtes systema Theologicum
hätten, das die Theologischen sätze deutlich und
ordentlich setzte und die fontes probandi gründ-
lich anwiese.

§. 20. Jm Jure publico suchen wir bey uns
beweiß-gründe, aus denen Reichs-Abschieden,
der güldnen Bulle, dem Landfrieden, dem Re-
ligions frieden, dem Westphälischen frieden, de-
nen käyserlichen Capitulationibus, denen pa-
ctis und dem Reichsherkommen. Jm Jure
ciuili beweiset man aus den legibus ciuilibus
und statutis publicis, aus denen consuetudini-
bus, contractibus, und mit testibus. Bey de-
nen legibus siehet man auf intentionem ratio-
nem und applicationem legis, dazu gebrauche
ich interpretationem historiam und prudenti-
am. Die consuetudines wann sie beweisen
sollen, müssen notorisch seyn, und durch viele
actus, die den gesetzen nicht zuwieder, und in
dem casu unverrückt geschehen sind, gültig ge-

macht

und derſelben erfindung.
zeit wann man gruͤndlich beweiſen will, die hi-
ſtorie der bibliſchen ſpruͤche, den rechten ſedem
materiae, die loca parallela, den grund-text,
die analogiam fidei, die von denen orthodoxen
Theologis recipirten meinungen,a) ins beſon-
dere die libros ſymbolicos und confeſſiones pu-
blicas, zu rathe ziehen und die prudentiam
Theologicam beobachten muß. Und dieſe
Theologiſchen gruͤnde gelten uͤberall, wo man
als ein Chriſt oder als ein Theologus etwas zu
beweiſen hat.

a) Jch wolte daß wir hiezu ein durch landes herr-
liche hoheit eingefuͤhrtes ſyſtema Theologicum
haͤtten, das die Theologiſchen ſaͤtze deutlich und
ordentlich ſetzte und die fontes probandi gruͤnd-
lich anwieſe.

§. 20. Jm Jure publico ſuchen wir bey uns
beweiß-gruͤnde, aus denen Reichs-Abſchieden,
der guͤldnen Bulle, dem Landfrieden, dem Re-
ligions frieden, dem Weſtphaͤliſchen frieden, de-
nen kaͤyſerlichen Capitulationibus, denen pa-
ctis und dem Reichsherkommen. Jm Jure
ciuili beweiſet man aus den legibus ciuilibus
und ſtatutis publicis, aus denen conſuetudini-
bus, contractibus, und mit teſtibus. Bey de-
nen legibus ſiehet man auf intentionem ratio-
nem und applicationem legis, dazu gebrauche
ich interpretationem hiſtoriam und prudenti-
am. Die conſuetudines wann ſie beweiſen
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[77/0095] und derſelben erfindung. zeit wann man gruͤndlich beweiſen will, die hi- ſtorie der bibliſchen ſpruͤche, den rechten ſedem materiae, die loca parallela, den grund-text, die analogiam fidei, die von denen orthodoxen Theologis recipirten meinungen, a⁾ ins beſon- dere die libros ſymbolicos und confeſſiones pu- blicas, zu rathe ziehen und die prudentiam Theologicam beobachten muß. Und dieſe Theologiſchen gruͤnde gelten uͤberall, wo man als ein Chriſt oder als ein Theologus etwas zu beweiſen hat. a⁾ Jch wolte daß wir hiezu ein durch landes herr- liche hoheit eingefuͤhrtes ſyſtema Theologicum haͤtten, das die Theologiſchen ſaͤtze deutlich und ordentlich ſetzte und die fontes probandi gruͤnd- lich anwieſe. §. 20. Jm Jure publico ſuchen wir bey uns beweiß-gruͤnde, aus denen Reichs-Abſchieden, der guͤldnen Bulle, dem Landfrieden, dem Re- ligions frieden, dem Weſtphaͤliſchen frieden, de- nen kaͤyſerlichen Capitulationibus, denen pa- ctis und dem Reichsherkommen. Jm Jure ciuili beweiſet man aus den legibus ciuilibus und ſtatutis publicis, aus denen conſuetudini- bus, contractibus, und mit teſtibus. Bey de- nen legibus ſiehet man auf intentionem ratio- nem und applicationem legis, dazu gebrauche ich interpretationem hiſtoriam und prudenti- am. Die conſuetudines wann ſie beweiſen ſollen, muͤſſen notoriſch ſeyn, und durch viele actus, die den geſetzen nicht zuwieder, und in dem caſu unverruͤckt geſchehen ſind, guͤltig ge- macht

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Zitationshilfe: Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/95>, abgerufen am 27.11.2024.