Felgenhauer, Paul: Das Büchlein Iehi Or, oder Morgenröthe der Weißheit. [Amsterdam], 1640.Morgenröthe der Weißheit. zogen haben. O daß ich doch ein Schloßköndte an meinen Mund legen/ daß ich mich nicht versündigen mochte mit meiner zungen. Weil denn nun alle heymligkeit im Wort Dieser natürlichen Magia, haben sich ohne zaube-
Morgenroͤthe der Weißheit. zogen haben. O daß ich doch ein Schloßkoͤndte an meinen Mund legen/ daß ich mich nicht verſuͤndigẽ mochte mit meiner zungen. Weil denn nun alle heymligkeit im Wort Dieſer natuͤrlichen Magia, haben ſich ohne zaube-
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Morgenroͤthe der Weißheit.
zogen haben. O daß ich doch ein Schloß
koͤndte an meinen Mund legen/ daß ich mich
nicht verſuͤndigẽ mochte mit meiner zungen.
Weil denn nun alle heymligkeit im Wort
verborgen lieget/ ſo wird auch alles durch
daſſelbe verrichtet in der gantzen welt/ vnnd
wollen wir dannenher ſagen/ daß hieraus
entſtehet/ eine dreyerley Magia, durch den
Glauben/ das iſt/ eine Macht/ etwas zu
wiſſen/ zu wollen vnd auch zu vollbringen.
Erſtlich zwar iſt eine natuͤrliche Magia, wel-
che gebohren wird aus dem natuͤrlichen
Glauben/ darinnen dann ein ſolcher Ma-
gneth iſt/ daß er alleß zu vnd nach ſich ziehen
kan/ vnd dieſer Glaube wirdt in dem Men-
ſchen gebohren/ entweder von Natur in ſei-
nem Geiſt/ welches denn ſein wahre/ vnnd
rechter aſcendens iſt/ nemlich der Geiſt deß
Menſchen/ vnd mit nichten dieſes oder jeneß
aſtrum, wie die vnwiſſenden meinen/ das da
nur in ſignum aſcendentis iſt/ ꝛc. oder aber
derſelbe Glaube/ wirdt durch die kunſt vnd
vnterweiſung der Natuͤrlichen Magia in den
Menſchen gebohren/ alſo daß ſein Geiſt
den aſcendentem annimpt/ vnnd in dem ſel-
ben ſich erfrewet/ wie denn die aſcendenten
in dem Menſchẽ freilich wohl konnen tranſ-
mutirt, tranſplantirt vnd veraͤndert werden/
durch die Geiſter.
Dieſer natuͤrlichen Magia, haben ſich ohne
zaube-
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