[Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 1. Berlin, 1802und nannte uns die rothen Brüder von Crom- Seitdem trieb Schröpfer sein Unwesen noch Dies alles wurde dem hohen O. bekannt; man Uhr
und nannte uns die rothen Bruͤder von Crom- Seitdem trieb Schroͤpfer ſein Unweſen noch Dies alles wurde dem hohen O. bekannt; man Uhr
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und nannte uns die rothen Bruͤder von Crom-
wells Garde.
Seitdem trieb Schroͤpfer ſein Unweſen noch
aͤrger und drohte, das „infame Komplott von
T. H.“ wie er es nannte, zu denunciiren. In
der Stadt logen ſie uͤberall, behaupteten, durch
den P. H — z, welcher ihr Mitglied ſey, die An-
zeige bei Hofe gemacht zu haben; beim kaiſerli-
chen Hofe ſelbſt wolle man es dahin bringen, daß
der Orden infam kaſſirt wuͤrde; der ihre hingegen
gehe auf Tugend und Reinheit der Seele, wo-
durch allein man Einfluß auf Geiſter erhalte. —
Dies alles wurde dem hohen O. bekannt; man
berief ein Kapitel im Hauſe des O. A. R. T.;
die Drohungen wurden vorgetragen, die Bosheit
der Leute in Erwaͤgung gezogen und fuͤr noͤthig
befunden, die Sache den hohen O. Obern zu D.
z. B. v. W., v. H — l, v. H — z anzuzeigen und
Verhaltungsregeln einzuholen. Ich ſelbſt wurde
aufgefordert, meiner Pflicht gemaͤß, ſogleich en
Courier nach D. zu reiſen, das Protocoll mitzu-
nehmen und muͤndlichen Rapport abzuſtatten. —
Da man die Wuth und Niedertraͤchtigkeit der
Schroͤpferſchen Bande kannte, und nicht abzuſe-
hen war, wozu ſie die Verzweiflung treiben koͤnnte,
ſo muſte die Reiſe, beſonders da ich bei B — r
wohnte, ſchnell und heimlich unternommen werden.
Wie ich gieng und ſtand, ſetzte ich mich in dem
ſchlechteſten Wetter im Februar auf den Wagen,
der mich vor dem Gr. Thore erwartete, fuhr die
ganze Nacht hindurch und kam fruͤh um ſechs
Uhr
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