[Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 1. Berlin, 1802füllung ihrer Lebenspflichten gesetzt ha- Im reinen Gefühle der Liebe gegen die Ver- Den Maaßstab für die Erfüllung der Lebens- fuͤllung ihrer Lebenspflichten geſetzt ha- Im reinen Gefuͤhle der Liebe gegen die Ver- Den Maaßſtab fuͤr die Erfuͤllung der Lebens- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0198" n="180"/><hi rendition="#g">fuͤllung ihrer Lebenspflichten geſetzt ha-<lb/> ben. — Ich ſoll den Gewinn berechnen<lb/> und wuͤrdigen, welchen ihre Maureri-<lb/> ſche Thaͤtigkeit der Bruͤderſchaft erwor-<lb/> ben hat. — Ich ſoll den Verluſt beſtim-<lb/> men, welchen wir Zuruͤckgebliebenen in<lb/> unſerm gemeinſchaftlichen Wirken durch<lb/> ihre Heimkehr in das Vaterland erlit-<lb/> ten haben</hi>.</p><lb/> <p>Im reinen Gefuͤhle der Liebe gegen die Ver-<lb/> klaͤrten; im unbeſtechlichen Gefuͤhle der Achtung<lb/> fuͤr Wahrheit und Gerechtigkeit; im tief empfun-<lb/> denen Gefuͤhle meiner eigenen ſittlichen Gebrechen,<lb/> gehorche ich der ſtrengen und ſchweren Aufforde-<lb/> rung, als beſchraͤnkter Menſch, vor Menſchen, die<lb/> oft genug uͤber ihre eigenen ſittlichen Bloͤßen er-<lb/> roͤthen oder erſchrecken, drei nunmehr verklaͤrte<lb/> Menſchen nach den drei vorgeſchriebenen Geſichts-<lb/> puncten zu wuͤrdigen.</p><lb/> <p>Den Maaßſtab fuͤr die Erfuͤllung der Lebens-<lb/> pflichten ſetzt ſich jeder Menſch ſelbſt; muß ſich<lb/> jeder Menſch ſelbſt ſetzen, denn jeder von Andern<lb/> erborgte oder von Andern aufgedrungene Maaßſtab<lb/> iſt fuͤr ihn ſchon darum unrichtig und unbrauch-<lb/> bar, weil die Richtigkeit und Brauchbarkeit deſ-<lb/> ſelben, von der Beſchaffenheit und dem Umfange<lb/> der Einſichten, ſo wie von dem Grade der Ent-<lb/> wickelung der moraiiſchen Kraft eines jedweden<lb/> abhaͤngt. Der Maaßſtab alſo, nach dem jeder<lb/> Menſch die Pflichten ſeines Lebens erfuͤllen ſoll<lb/> oder erfuͤllet hat, iſt das Erzeugniß ſeines eigenen<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [180/0198]
fuͤllung ihrer Lebenspflichten geſetzt ha-
ben. — Ich ſoll den Gewinn berechnen
und wuͤrdigen, welchen ihre Maureri-
ſche Thaͤtigkeit der Bruͤderſchaft erwor-
ben hat. — Ich ſoll den Verluſt beſtim-
men, welchen wir Zuruͤckgebliebenen in
unſerm gemeinſchaftlichen Wirken durch
ihre Heimkehr in das Vaterland erlit-
ten haben.
Im reinen Gefuͤhle der Liebe gegen die Ver-
klaͤrten; im unbeſtechlichen Gefuͤhle der Achtung
fuͤr Wahrheit und Gerechtigkeit; im tief empfun-
denen Gefuͤhle meiner eigenen ſittlichen Gebrechen,
gehorche ich der ſtrengen und ſchweren Aufforde-
rung, als beſchraͤnkter Menſch, vor Menſchen, die
oft genug uͤber ihre eigenen ſittlichen Bloͤßen er-
roͤthen oder erſchrecken, drei nunmehr verklaͤrte
Menſchen nach den drei vorgeſchriebenen Geſichts-
puncten zu wuͤrdigen.
Den Maaßſtab fuͤr die Erfuͤllung der Lebens-
pflichten ſetzt ſich jeder Menſch ſelbſt; muß ſich
jeder Menſch ſelbſt ſetzen, denn jeder von Andern
erborgte oder von Andern aufgedrungene Maaßſtab
iſt fuͤr ihn ſchon darum unrichtig und unbrauch-
bar, weil die Richtigkeit und Brauchbarkeit deſ-
ſelben, von der Beſchaffenheit und dem Umfange
der Einſichten, ſo wie von dem Grade der Ent-
wickelung der moraiiſchen Kraft eines jedweden
abhaͤngt. Der Maaßſtab alſo, nach dem jeder
Menſch die Pflichten ſeines Lebens erfuͤllen ſoll
oder erfuͤllet hat, iſt das Erzeugniß ſeines eigenen
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