[Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 1. Berlin, 1802ner Musik, wenn er bei Schulfeierlichkeiten den Bode ging nach Hamburg zurück, und gab Ein nuerwarteter Zufall riß ihn heraus. Für Seine englische Sprachkunde brachte ihn in Obgleich seine Gattin ein Vermögen von 100000 ner Muſik, wenn er bei Schulfeierlichkeiten den Bode ging nach Hamburg zuruͤck, und gab Ein nuerwarteter Zufall riß ihn heraus. Fuͤr Seine engliſche Sprachkunde brachte ihn in Obgleich ſeine Gattin ein Vermoͤgen von 100000 <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0221" n="203"/> ner Muſik, wenn er bei Schulfeierlichkeiten den<lb/> ernſten Muſen die hold’, zaͤrtlich-verſchwiſterte Ton-<lb/> kunſt zufuͤhrte.“</p><lb/> <p>Bode ging nach Hamburg zuruͤck, und gab<lb/> Unterricht auf der Floͤte, Violine, dem Klavier<lb/> und in der franzoͤſiſchen Sprache. Frau und Kin-<lb/> der waren geſtorben. In dieſer Zeit fing er an,<lb/> die Engliſche Sprache zu ſtudieren. Sein heitrer<lb/> Genius zauberte in ſeinen Geſellſchaften die Froͤh-<lb/> lichkeit um ihn her; ſeine Genialitaͤt verſchmaͤhte<lb/> die Genauigkeit im Verhaͤltniſſe zwiſchen Einnahme<lb/> und Ausgabe. Mehrere tauſend Mark Schulden<lb/> ſetzten ihn in nicht geringe Verlegenheiten.</p><lb/> <p>Ein nuerwarteter Zufall riß ihn heraus. Fuͤr<lb/> den jungen Grafen Schimmelmann ward ein<lb/> Hofmeiſter geſucht, der ihn auf Reiſen begleiten<lb/> ſollte. Bode ward dazu vorgeſchlagen; er nahm<lb/> es an und gab ſeine Informationen auf. Die<lb/> ihm beſtimmte Stelle erhielt aber ein Hr. v. P — l,<lb/> und er ward durch 1000 daͤniſche Dukaten ent-<lb/> ſchaͤdigt.</p><lb/> <p>Seine engliſche Sprachkunde brachte ihn in<lb/> die Bekanntſchaft eines vornehmen Hauſes in Ham-<lb/> burg. Er gewann die Liebe einer reichen Erbin;<lb/> ohngeachtet aller Anſtrengungen ihrer Familie heu-<lb/> rathete er ſeine zweite Frau, und verſchmaͤhte die<lb/> 2000 Dukaten, die man ihm, im Fall ſeines Ab-<lb/> ſtehens, geboten hatte.</p><lb/> <p>Obgleich ſeine Gattin ein Vermoͤgen von 100000<lb/> Mk. hatte, ſtudierte und arbeitete er doch ſo fort,<lb/> als wenn er keinen Pfennig gehabt haͤtte. In<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [203/0221]
ner Muſik, wenn er bei Schulfeierlichkeiten den
ernſten Muſen die hold’, zaͤrtlich-verſchwiſterte Ton-
kunſt zufuͤhrte.“
Bode ging nach Hamburg zuruͤck, und gab
Unterricht auf der Floͤte, Violine, dem Klavier
und in der franzoͤſiſchen Sprache. Frau und Kin-
der waren geſtorben. In dieſer Zeit fing er an,
die Engliſche Sprache zu ſtudieren. Sein heitrer
Genius zauberte in ſeinen Geſellſchaften die Froͤh-
lichkeit um ihn her; ſeine Genialitaͤt verſchmaͤhte
die Genauigkeit im Verhaͤltniſſe zwiſchen Einnahme
und Ausgabe. Mehrere tauſend Mark Schulden
ſetzten ihn in nicht geringe Verlegenheiten.
Ein nuerwarteter Zufall riß ihn heraus. Fuͤr
den jungen Grafen Schimmelmann ward ein
Hofmeiſter geſucht, der ihn auf Reiſen begleiten
ſollte. Bode ward dazu vorgeſchlagen; er nahm
es an und gab ſeine Informationen auf. Die
ihm beſtimmte Stelle erhielt aber ein Hr. v. P — l,
und er ward durch 1000 daͤniſche Dukaten ent-
ſchaͤdigt.
Seine engliſche Sprachkunde brachte ihn in
die Bekanntſchaft eines vornehmen Hauſes in Ham-
burg. Er gewann die Liebe einer reichen Erbin;
ohngeachtet aller Anſtrengungen ihrer Familie heu-
rathete er ſeine zweite Frau, und verſchmaͤhte die
2000 Dukaten, die man ihm, im Fall ſeines Ab-
ſtehens, geboten hatte.
Obgleich ſeine Gattin ein Vermoͤgen von 100000
Mk. hatte, ſtudierte und arbeitete er doch ſo fort,
als wenn er keinen Pfennig gehabt haͤtte. In
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