[Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 1. Berlin, 1802von welchem aus wir alles übrige überblicken, und Doch ehe wir dies thun, höre ich dich so spre- von welchem aus wir alles uͤbrige uͤberblicken, und Doch ehe wir dies thun, hoͤre ich dich ſo ſpre- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0027" n="9"/> von welchem aus wir alles uͤbrige uͤberblicken, und<lb/> unſern Fuß mit Bedacht weiter ſetzen koͤnnen.</p><lb/> <p>Doch ehe wir dies thun, hoͤre ich dich ſo ſpre-<lb/> chen: Es iſt wahr, weiſe und tugendhafte Maͤn-<lb/> ner beſchaͤftigen ſich ernſthaft mit dem Orden;<lb/> es iſt Faktum. Aber <hi rendition="#g">womit</hi> beſchaͤftigen ſie ſich?<lb/> mit dem Orden, wie er <hi rendition="#g">iſt</hi>, oder wie und was<lb/> er, und zwar durch ſie, <hi rendition="#g">werden</hi> kann? Arbeiten<lb/> ſie vielleicht nur dahin, aus ihm etwas zu machen,<lb/> und auf die <hi rendition="#aq">tabula rasa</hi> der Frei-Maurerei etwas<lb/> zu ſchreiben, das ihrer wuͤrdig iſt? Iſt dies, ſo<lb/> haſt Du durch deine Deduktion nur das Bekannte<lb/> bewieſen, daß der Weiſe und Tugendhafte nicht<lb/> ſpielt, fuͤr die Frei-Maurerei aber nichts gewonnen.“<lb/> Alles, Konſtant, was ich bei Dir fuͤr ſie gewinnen<lb/> kann; und ich faſſe, da ich Dir nicht anders ant-<lb/> worten kann, ob es gleich fuͤr meinen Endzweck<lb/> vollkommen hinreichend iſt, meinen Satz ſo:<lb/><hi rendition="#et">So gewiß ſich weiſe und tugendhafte Maͤn-<lb/> ner je ernſthaft mit dem Frei-Maurer-Orden<lb/> beſchaͤftigten, ſo gewiß <hi rendition="#g">kann</hi> er einen ver-<lb/> nuͤnftigen, guten, erhabener Zweck haben.</hi><lb/> Dieſen — moͤglichen oder wirklichen — Zweck wol-<lb/> len wir nun finden, indem wir auf dieſem Wege<lb/> fortwandeln. Was nehmlich der weiſe und tugend-<lb/> hafte Mann wollen koͤnne, was er nothwendig<lb/> wollen muͤſſe, das koͤnnen wir wiſſen, ſo gewiß<lb/> die Weisheit und Tugend nur Eine iſt, und be-<lb/> ſtimmt durch ewige Geſetze der Vernunft. Wir<lb/> duͤrfen ſonach nur unterſuchen:<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [9/0027]
von welchem aus wir alles uͤbrige uͤberblicken, und
unſern Fuß mit Bedacht weiter ſetzen koͤnnen.
Doch ehe wir dies thun, hoͤre ich dich ſo ſpre-
chen: Es iſt wahr, weiſe und tugendhafte Maͤn-
ner beſchaͤftigen ſich ernſthaft mit dem Orden;
es iſt Faktum. Aber womit beſchaͤftigen ſie ſich?
mit dem Orden, wie er iſt, oder wie und was
er, und zwar durch ſie, werden kann? Arbeiten
ſie vielleicht nur dahin, aus ihm etwas zu machen,
und auf die tabula rasa der Frei-Maurerei etwas
zu ſchreiben, das ihrer wuͤrdig iſt? Iſt dies, ſo
haſt Du durch deine Deduktion nur das Bekannte
bewieſen, daß der Weiſe und Tugendhafte nicht
ſpielt, fuͤr die Frei-Maurerei aber nichts gewonnen.“
Alles, Konſtant, was ich bei Dir fuͤr ſie gewinnen
kann; und ich faſſe, da ich Dir nicht anders ant-
worten kann, ob es gleich fuͤr meinen Endzweck
vollkommen hinreichend iſt, meinen Satz ſo:
So gewiß ſich weiſe und tugendhafte Maͤn-
ner je ernſthaft mit dem Frei-Maurer-Orden
beſchaͤftigten, ſo gewiß kann er einen ver-
nuͤnftigen, guten, erhabener Zweck haben.
Dieſen — moͤglichen oder wirklichen — Zweck wol-
len wir nun finden, indem wir auf dieſem Wege
fortwandeln. Was nehmlich der weiſe und tugend-
hafte Mann wollen koͤnne, was er nothwendig
wollen muͤſſe, das koͤnnen wir wiſſen, ſo gewiß
die Weisheit und Tugend nur Eine iſt, und be-
ſtimmt durch ewige Geſetze der Vernunft. Wir
duͤrfen ſonach nur unterſuchen:
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |