[Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 1. Berlin, 1802sie will über beide den Vortheil gewinnen und hat Sie hat das Ganze der menschlichen Zum Heile und zur Ausbildung des Ganzen ſie will uͤber beide den Vortheil gewinnen und hat Sie hat das Ganze der menſchlichen Zum Heile und zur Ausbildung des Ganzen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0042" n="24"/> ſie will uͤber beide den Vortheil gewinnen und hat<lb/> ihr Geſchaͤft einer nachtheiligen, aber unvermeid-<lb/> lichen Bedingung unterworfen:</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Sie hat das Ganze der menſchlichen<lb/> Ausbildung in Theile getrennet, die<lb/> Zweige und Geſchaͤfte derſelben unter<lb/> ſich vertheilt, und jedem Stande ſein<lb/> beſonderes Feld der Mitwirkſamkeit an-<lb/> gewieſen</hi>. Wie in einer Fabrik Zeit und Ko-<lb/> ſten dadurch erſpart werden, daß der eine Arbei-<lb/> ter ſein Leben hindurch nur dieſe Art von Feder,<lb/> Stift, Rad oder Gefaͤß macht, nur dieſe Farbe<lb/> auftraͤgt, nur dieſe Maſchine treibt und lenkt:<lb/> und ein andrer ebenfalls ſein ganzes Leben hin-<lb/> durch dieſe andere Art von Arbeit verrichtet, die<lb/> zuletzt ein ihnen allen unbekannter Werkmeiſter<lb/> zu einem Ganzen vereinigt: eben ſo ergeht es<lb/> in der großen Werkſtaͤtte der menſchlichen Aus-<lb/> bildung. Jeder Stand arbeitet und ſchafft etwas<lb/> fuͤr alle uͤbrigen, das außerdem jeder fuͤr ſeinen<lb/> Antheil und fuͤr ſeine Perſon ſelbſt thun muͤßte;<lb/> und dieſe ſchaffen nunmehr wieder fuͤr ihn, wozu<lb/> der fuͤr ihr Wohl anderweitig Beſchaͤftigte, weder<lb/> Zeit noch Geſchick hat.</p><lb/> <p>Zum Heile und zur Ausbildung des <hi rendition="#g">Ganzen</hi><lb/> leitet alle Arbeiten der Einzelnen die unſichtbare<lb/> Hand der Vorſehung. — So ſteigt der Gelehrte<lb/> hinab in die Tiefen des Geiſtes und der Wiſſen-<lb/> ſchaft, um zu Tage zu foͤrdern, was nach einigen<lb/> Zeitaltern, allen gelaͤufig und nuͤtzlich ſeyn wird,<lb/> indeß der Landmann und der Handwerker ihn<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [24/0042]
ſie will uͤber beide den Vortheil gewinnen und hat
ihr Geſchaͤft einer nachtheiligen, aber unvermeid-
lichen Bedingung unterworfen:
Sie hat das Ganze der menſchlichen
Ausbildung in Theile getrennet, die
Zweige und Geſchaͤfte derſelben unter
ſich vertheilt, und jedem Stande ſein
beſonderes Feld der Mitwirkſamkeit an-
gewieſen. Wie in einer Fabrik Zeit und Ko-
ſten dadurch erſpart werden, daß der eine Arbei-
ter ſein Leben hindurch nur dieſe Art von Feder,
Stift, Rad oder Gefaͤß macht, nur dieſe Farbe
auftraͤgt, nur dieſe Maſchine treibt und lenkt:
und ein andrer ebenfalls ſein ganzes Leben hin-
durch dieſe andere Art von Arbeit verrichtet, die
zuletzt ein ihnen allen unbekannter Werkmeiſter
zu einem Ganzen vereinigt: eben ſo ergeht es
in der großen Werkſtaͤtte der menſchlichen Aus-
bildung. Jeder Stand arbeitet und ſchafft etwas
fuͤr alle uͤbrigen, das außerdem jeder fuͤr ſeinen
Antheil und fuͤr ſeine Perſon ſelbſt thun muͤßte;
und dieſe ſchaffen nunmehr wieder fuͤr ihn, wozu
der fuͤr ihr Wohl anderweitig Beſchaͤftigte, weder
Zeit noch Geſchick hat.
Zum Heile und zur Ausbildung des Ganzen
leitet alle Arbeiten der Einzelnen die unſichtbare
Hand der Vorſehung. — So ſteigt der Gelehrte
hinab in die Tiefen des Geiſtes und der Wiſſen-
ſchaft, um zu Tage zu foͤrdern, was nach einigen
Zeitaltern, allen gelaͤufig und nuͤtzlich ſeyn wird,
indeß der Landmann und der Handwerker ihn
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