Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 2. Berlin, 1803.

Bild:
<< vorherige Seite

meister Hadrian in den Weisheits- oder Wissen-
schaftsorden, (der im Griechischen telete und
im Römischen Initia hieß) eingeweihet wurde.

Aus diesen griechisch-römischen Schulen ent-
standen hernach wieder die größten Männer,
wovon wir weiter unten nur einige anführen wollen,
und dieser Orden ist es, welchen Orpheus,
Plato, Cicero
und Plutarch so hoch geschätzt,
gerühmt, ja besungen haben, welches uns also einen
Beweis giebt, daß er von dem entferntesten Alter
herstammt, und stets für Hochheilig gehalten wurde.
Ein mehreres hierüber lehrt uns Sueton C.
XXV.
und Diogenes Laertius 9 Buch 3 bis 9.
und Maximi Tyrii Dissert.

Vorzüglich aber erfahren wir durch die geheime
Ordens-Geschichte, daß anno mundi 3101 meh-
rere weise Griechen sich im Toskanischen nieder-
ließen, und eine theoretische und practische Ver-
brüderung ausmachten. Ihre theoretische Haupt-
loge soll zu Monte Senario, (Berg Senar auch
Mons sani aeris genannt), und ihre practische
Werkstellen in den Hetrurischen Gebirgshöhlen
gewesen seyn; und diesen alten Orden sollen später-
hin, etwa um das Jahr 1000 nach Christo,
sieben Kaufleute aus der geheimen Brüderschaft:
de Laudesi zu Florenz genannt, wieder
erneuert, und deshalb auf den Trümmern jenes
alten Schlosses zu Monte Senario, wieder eine
Kirche nebst mehreren Wohnungen aufgebauet

meiſter Hadrian in den Weisheits- oder Wiſſen-
ſchaftsorden, (der im Griechiſchen τελετη und
im Roͤmiſchen Initia hieß) eingeweihet wurde.

Aus dieſen griechiſch-roͤmiſchen Schulen ent-
ſtanden hernach wieder die groͤßten Maͤnner,
wovon wir weiter unten nur einige anfuͤhren wollen,
und dieſer Orden iſt es, welchen Orpheus,
Plato, Cicero
und Plutarch ſo hoch geſchaͤtzt,
geruͤhmt, ja beſungen haben, welches uns alſo einen
Beweis giebt, daß er von dem entfernteſten Alter
herſtammt, und ſtets fuͤr Hochheilig gehalten wurde.
Ein mehreres hieruͤber lehrt uns Sueton C.
XXV.
und Diogenes Laertius 9 Buch 3 bis 9.
und Maximi Tyrii Dissert.

Vorzuͤglich aber erfahren wir durch die geheime
Ordens-Geſchichte, daß anno mundi 3101 meh-
rere weiſe Griechen ſich im Toskaniſchen nieder-
ließen, und eine theoretiſche und practiſche Ver-
bruͤderung ausmachten. Ihre theoretiſche Haupt-
loge ſoll zu Monté Senario, (Berg Senar auch
Mons sani aeris genannt), und ihre practiſche
Werkſtellen in den Hetruriſchen Gebirgshoͤhlen
geweſen ſeyn; und dieſen alten Orden ſollen ſpaͤter-
hin, etwa um das Jahr 1000 nach Chriſto,
ſieben Kaufleute aus der geheimen Bruͤderſchaft:
de Laudesi zu Florenz genannt, wieder
erneuert, und deshalb auf den Truͤmmern jenes
alten Schloſſes zu Monté Senario, wieder eine
Kirche nebſt mehreren Wohnungen aufgebauet

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0351" n="329"/>
mei&#x017F;ter <hi rendition="#g">Hadrian</hi> in den Weisheits- oder Wi&#x017F;&#x017F;en-<lb/>
&#x017F;chaftsorden, (der im Griechi&#x017F;chen &#x03C4;&#x03B5;&#x03BB;&#x03B5;&#x03C4;&#x03B7; und<lb/>
im Ro&#x0364;mi&#x017F;chen <hi rendition="#g"><hi rendition="#aq">Initia</hi></hi> hieß) eingeweihet wurde.</p><lb/>
          <p>Aus die&#x017F;en griechi&#x017F;ch-ro&#x0364;mi&#x017F;chen Schulen ent-<lb/>
&#x017F;tanden hernach <hi rendition="#g">wieder</hi> die gro&#x0364;ßten Ma&#x0364;nner,<lb/>
wovon wir weiter unten nur einige anfu&#x0364;hren wollen,<lb/>
und die&#x017F;er Orden i&#x017F;t es, welchen <hi rendition="#g">Orpheus,<lb/>
Plato, Cicero</hi> und <hi rendition="#g">Plutarch</hi> &#x017F;o hoch ge&#x017F;cha&#x0364;tzt,<lb/>
geru&#x0364;hmt, ja be&#x017F;ungen haben, welches uns al&#x017F;o einen<lb/>
Beweis giebt, daß er von dem entfernte&#x017F;ten Alter<lb/>
her&#x017F;tammt, und &#x017F;tets fu&#x0364;r Hochheilig gehalten wurde.<lb/>
Ein mehreres hieru&#x0364;ber lehrt uns <hi rendition="#g">Sueton</hi> <hi rendition="#aq">C.<lb/>
XXV.</hi> und <hi rendition="#aq">Diogenes Laertius</hi> 9 Buch 3 bis 9.<lb/>
und <hi rendition="#aq">Maximi Tyrii Dissert.</hi></p><lb/>
          <p>Vorzu&#x0364;glich aber erfahren wir durch die geheime<lb/>
Ordens-Ge&#x017F;chichte, daß <hi rendition="#aq">anno mundi</hi> 3101 meh-<lb/>
rere wei&#x017F;e Griechen &#x017F;ich im Toskani&#x017F;chen nieder-<lb/>
ließen, und eine theoreti&#x017F;che und practi&#x017F;che Ver-<lb/>
bru&#x0364;derung ausmachten. Ihre theoreti&#x017F;che Haupt-<lb/>
loge &#x017F;oll zu <hi rendition="#aq">Monté Senario,</hi> (Berg <hi rendition="#aq">Senar</hi> auch<lb/><hi rendition="#aq">Mons sani aeris</hi> genannt), und ihre practi&#x017F;che<lb/>
Werk&#x017F;tellen in den Hetruri&#x017F;chen Gebirgsho&#x0364;hlen<lb/>
gewe&#x017F;en &#x017F;eyn; und die&#x017F;en alten Orden &#x017F;ollen &#x017F;pa&#x0364;ter-<lb/>
hin, etwa um das Jahr 1000 nach <hi rendition="#g">Chri&#x017F;to</hi>,<lb/>
&#x017F;ieben Kaufleute aus der geheimen Bru&#x0364;der&#x017F;chaft:<lb/><hi rendition="#g"><hi rendition="#aq">de Laudesi</hi> zu Florenz genannt</hi>, wieder<lb/>
erneuert, und deshalb auf den Tru&#x0364;mmern jenes<lb/>
alten Schlo&#x017F;&#x017F;es zu <hi rendition="#aq">Monté Senario,</hi> wieder eine<lb/>
Kirche neb&#x017F;t mehreren Wohnungen aufgebauet<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[329/0351] meiſter Hadrian in den Weisheits- oder Wiſſen- ſchaftsorden, (der im Griechiſchen τελετη und im Roͤmiſchen Initia hieß) eingeweihet wurde. Aus dieſen griechiſch-roͤmiſchen Schulen ent- ſtanden hernach wieder die groͤßten Maͤnner, wovon wir weiter unten nur einige anfuͤhren wollen, und dieſer Orden iſt es, welchen Orpheus, Plato, Cicero und Plutarch ſo hoch geſchaͤtzt, geruͤhmt, ja beſungen haben, welches uns alſo einen Beweis giebt, daß er von dem entfernteſten Alter herſtammt, und ſtets fuͤr Hochheilig gehalten wurde. Ein mehreres hieruͤber lehrt uns Sueton C. XXV. und Diogenes Laertius 9 Buch 3 bis 9. und Maximi Tyrii Dissert. Vorzuͤglich aber erfahren wir durch die geheime Ordens-Geſchichte, daß anno mundi 3101 meh- rere weiſe Griechen ſich im Toskaniſchen nieder- ließen, und eine theoretiſche und practiſche Ver- bruͤderung ausmachten. Ihre theoretiſche Haupt- loge ſoll zu Monté Senario, (Berg Senar auch Mons sani aeris genannt), und ihre practiſche Werkſtellen in den Hetruriſchen Gebirgshoͤhlen geweſen ſeyn; und dieſen alten Orden ſollen ſpaͤter- hin, etwa um das Jahr 1000 nach Chriſto, ſieben Kaufleute aus der geheimen Bruͤderſchaft: de Laudesi zu Florenz genannt, wieder erneuert, und deshalb auf den Truͤmmern jenes alten Schloſſes zu Monté Senario, wieder eine Kirche nebſt mehreren Wohnungen aufgebauet

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fessler_eleusinien02_1803
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fessler_eleusinien02_1803/351
Zitationshilfe: [Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 2. Berlin, 1803, S. 329. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fessler_eleusinien02_1803/351>, abgerufen am 21.11.2024.