und eine Untheilbare ist, vor Augen hätte. Diese verträgt keine Systeme; und wenn Du schließen willst, daß eben das ausschließende, und verfolgende System, von dem, was wir Maurerei nennen, noch sehr weit entfernt sey, so werde ich Dich daran nicht hindern. Behalte Du nur mit mir den wahren Punkt, von welchem wir bei unsern Untersuchungen ausgehen und den wir standhaft behaupten müssen, unverrückt im Auge, und küm- mere Dich nicht um die Schlüsse, die auf eine wirklich existirende Maurerei daraus gemacht wer- den könnten.
Achter Brief.
Ich bin mit Deiner Antwort zufrieden, mein theu- rer Freund! und freue mich, zur Erhöhung Deiner Erkenntniß etwas beigetragen zu haben. Du schreibst mir, daß ich Deine Ahnungen und geheime Empfindungen oft getroffen, daß ich bisher eigent- lich nichts gethan habe, als das zu bestimmen und dem Sprache zu geben, was Du bei Dir selbst immer auch gedacht hast. Es ist mir, indem ich darüber nachdachte, eben so ergangen, und dadurch ist unsre Erkenntniß, als bloße Erkenntniß, aller- dings erhöht, und unsre Begriffe sind klärer ge- macht worden. Laß uns gemeinschaftlich darinn fortfahren.
und eine Untheilbare iſt, vor Augen haͤtte. Dieſe vertraͤgt keine Syſteme; und wenn Du ſchließen willſt, daß eben das ausſchließende, und verfolgende Syſtem, von dem, was wir Maurerei nennen, noch ſehr weit entfernt ſey, ſo werde ich Dich daran nicht hindern. Behalte Du nur mit mir den wahren Punkt, von welchem wir bei unſern Unterſuchungen ausgehen und den wir ſtandhaft behaupten muͤſſen, unverruͤckt im Auge, und kuͤm- mere Dich nicht um die Schluͤſſe, die auf eine wirklich exiſtirende Maurerei daraus gemacht wer- den koͤnnten.
Achter Brief.
Ich bin mit Deiner Antwort zufrieden, mein theu- rer Freund! und freue mich, zur Erhoͤhung Deiner Erkenntniß etwas beigetragen zu haben. Du ſchreibſt mir, daß ich Deine Ahnungen und geheime Empfindungen oft getroffen, daß ich bisher eigent- lich nichts gethan habe, als das zu beſtimmen und dem Sprache zu geben, was Du bei Dir ſelbſt immer auch gedacht haſt. Es iſt mir, indem ich daruͤber nachdachte, eben ſo ergangen, und dadurch iſt unſre Erkenntniß, als bloße Erkenntniß, aller- dings erhoͤht, und unſre Begriffe ſind klaͤrer ge- macht worden. Laß uns gemeinſchaftlich darinn fortfahren.
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und eine Untheilbare iſt, vor Augen haͤtte. Dieſe
vertraͤgt keine Syſteme; und wenn Du ſchließen
willſt, daß eben das ausſchließende, und verfolgende
Syſtem, von dem, was wir Maurerei nennen,
noch ſehr weit entfernt ſey, ſo werde ich Dich
daran nicht hindern. Behalte Du nur mit mir
den wahren Punkt, von welchem wir bei unſern
Unterſuchungen ausgehen und den wir ſtandhaft
behaupten muͤſſen, unverruͤckt im Auge, und kuͤm-
mere Dich nicht um die Schluͤſſe, die auf eine
wirklich exiſtirende Maurerei daraus gemacht wer-
den koͤnnten.
Achter Brief.
Ich bin mit Deiner Antwort zufrieden, mein theu-
rer Freund! und freue mich, zur Erhoͤhung Deiner
Erkenntniß etwas beigetragen zu haben. Du
ſchreibſt mir, daß ich Deine Ahnungen und geheime
Empfindungen oft getroffen, daß ich bisher eigent-
lich nichts gethan habe, als das zu beſtimmen und
dem Sprache zu geben, was Du bei Dir ſelbſt
immer auch gedacht haſt. Es iſt mir, indem ich
daruͤber nachdachte, eben ſo ergangen, und dadurch
iſt unſre Erkenntniß, als bloße Erkenntniß, aller-
dings erhoͤht, und unſre Begriffe ſind klaͤrer ge-
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[Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 2. Berlin, 1803, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fessler_eleusinien02_1803/37>, abgerufen am 21.11.2024.
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