nur in einer noch fortdaurenden mündlichen Ue- berlieferung suchen; welche Vermuthung auch durch den Umstand bestättigt zu werden scheint, daß man zur Zeit der Entstehung der früheren Mysterien mit Verfassung der Ideen in Schrift noch nicht recht fort konnte und man in geheimen und heili- gen Dingen gewöhnlich bei der alten Methode bleibt.
Ich kenne sehr wohl alle die Nachtheile der mündlichen Ueberlieferung und die ganze Schwie- rigkeit, über die Folge der Glieder einer solchen Tradition etwas, bis zur erweißlichen Wahrheit zu bringen; aber ich weiß zugleich, daß es sogar durch bloßes Nachdenken, ohne historische Beleh- rung, zu findende Hülfsmittel gegen jene Nachtheile, und Erleichterungen bei jenen Schwierigkeiten giebt; mit einem Worte, daß allerdings ein Beweis für die Aechtheit einer solchen mündlichen Ueber- lieferung möglich ist, dessen Führung mich aber zu weit führen würde.
Nur einer Bemerkung, die sich mir hier auf- dringt und die ich für bedeutend ansehe, kann ich mich nicht enthalten; es ist folgende: Es konnte zwar nicht fehlen, daß eine vorhandne geheime Kultur auf die öffentliche Einfluß hatte, daß manche Begebenheiten der öffentlichen Geschichte, die in ihr abgebrochen da stehen, sich aus der ge- heimen Kulturgeschichte völlig begreifen lassen, daß einige Personen, die da Glieder der geheimen Ue- berlieferung waren, zugleich als merkwürdige Per-
nur in einer noch fortdaurenden muͤndlichen Ue- berlieferung ſuchen; welche Vermuthung auch durch den Umſtand beſtaͤttigt zu werden ſcheint, daß man zur Zeit der Entſtehung der fruͤheren Myſterien mit Verfaſſung der Ideen in Schrift noch nicht recht fort konnte und man in geheimen und heili- gen Dingen gewoͤhnlich bei der alten Methode bleibt.
Ich kenne ſehr wohl alle die Nachtheile der muͤndlichen Ueberlieferung und die ganze Schwie- rigkeit, uͤber die Folge der Glieder einer ſolchen Tradition etwas, bis zur erweißlichen Wahrheit zu bringen; aber ich weiß zugleich, daß es ſogar durch bloßes Nachdenken, ohne hiſtoriſche Beleh- rung, zu findende Huͤlfsmittel gegen jene Nachtheile, und Erleichterungen bei jenen Schwierigkeiten giebt; mit einem Worte, daß allerdings ein Beweis fuͤr die Aechtheit einer ſolchen muͤndlichen Ueber- lieferung moͤglich iſt, deſſen Fuͤhrung mich aber zu weit fuͤhren wuͤrde.
Nur einer Bemerkung, die ſich mir hier auf- dringt und die ich fuͤr bedeutend anſehe, kann ich mich nicht enthalten; es iſt folgende: Es konnte zwar nicht fehlen, daß eine vorhandne geheime Kultur auf die oͤffentliche Einfluß hatte, daß manche Begebenheiten der oͤffentlichen Geſchichte, die in ihr abgebrochen da ſtehen, ſich aus der ge- heimen Kulturgeſchichte voͤllig begreifen laſſen, daß einige Perſonen, die da Glieder der geheimen Ue- berlieferung waren, zugleich als merkwuͤrdige Per-
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nur in einer noch fortdaurenden muͤndlichen Ue-
berlieferung ſuchen; welche Vermuthung auch durch
den Umſtand beſtaͤttigt zu werden ſcheint, daß man
zur Zeit der Entſtehung der fruͤheren Myſterien
mit Verfaſſung der Ideen in Schrift noch nicht
recht fort konnte und man in geheimen und heili-
gen Dingen gewoͤhnlich bei der alten Methode
bleibt.
Ich kenne ſehr wohl alle die Nachtheile der
muͤndlichen Ueberlieferung und die ganze Schwie-
rigkeit, uͤber die Folge der Glieder einer ſolchen
Tradition etwas, bis zur erweißlichen Wahrheit
zu bringen; aber ich weiß zugleich, daß es ſogar
durch bloßes Nachdenken, ohne hiſtoriſche Beleh-
rung, zu findende Huͤlfsmittel gegen jene Nachtheile,
und Erleichterungen bei jenen Schwierigkeiten
giebt; mit einem Worte, daß allerdings ein Beweis
fuͤr die Aechtheit einer ſolchen muͤndlichen Ueber-
lieferung moͤglich iſt, deſſen Fuͤhrung mich aber zu
weit fuͤhren wuͤrde.
Nur einer Bemerkung, die ſich mir hier auf-
dringt und die ich fuͤr bedeutend anſehe, kann ich
mich nicht enthalten; es iſt folgende: Es konnte
zwar nicht fehlen, daß eine vorhandne geheime
Kultur auf die oͤffentliche Einfluß hatte, daß
manche Begebenheiten der oͤffentlichen Geſchichte,
die in ihr abgebrochen da ſtehen, ſich aus der ge-
heimen Kulturgeſchichte voͤllig begreifen laſſen, daß
einige Perſonen, die da Glieder der geheimen Ue-
berlieferung waren, zugleich als merkwuͤrdige Per-
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[Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 2. Berlin, 1803, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fessler_eleusinien02_1803/76>, abgerufen am 21.11.2024.
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