Feuerbach, Paul Johann Anselm von: Lehrbuch des gemeinen in Deutschland geltenden Peinlichen Rechts. Giessen, 1801.Vom Verbrechen beleidigter Majestät. §. 207. Die Verletzung der Majestät des Regenten, §. 208. Es wird II. durch Injurien begangen, welche geschieht Besonders merkwürdig sind: Deux mots au Baron de Brabeck. 1799. -- Le B. de Brabeck au Public. 1799. -- Häberlin über das dem Hrn. v. Brab. ange- schuldigte Verbrechen der beleidigten Majestät. Braun- schweig 1800. Ausser diesen noch verschiedene andere. *) Nach L. 3. D. ad L. Jul. Maj. -- qui privatus pro potestate, magistratuve, quid sciens dolo malo gessit. **) L. 3. D. ad L. Jul. Maj. L. 2. C. de privatis carceri-
bus cohihend. L. 2. C. de fals. mon. Wer einen schul- digen Verbrecher aus dem Gefängnisse lässt, ist nach L. 4. pr. D. ad L. Jul. m. Majestätsverbrecher, viel- leicht aus der Rücksicht, weil dieser in das Begna- digungsrecht des Regenten eingreift. Vom Verbrechen beleidigter Majeſtät. §. 207. Die Verletzung der Majeſtät des Regenten, §. 208. Es wird II. durch Injurien begangen, welche geſchieht Beſonders merkwürdig ſind: Deux mots au Baron de Brabeck. 1799. — Le B. de Brabeck au Public. 1799. — Häberlin über das dem Hrn. v. Brab. ange- ſchuldigte Verbrechen der beleidigten Majeſtät. Braun- ſchweig 1800. Auſſer dieſen noch verſchiedene andere. *) Nach L. 3. D. ad L. Jul. Maj. — qui privatus pro poteſtate, magiſtratuve, quid ſciens dolo malo geſſit. **) L. 3. D. ad L. Jul. Maj. L. 2. C. de privatis carceri-
bus cohihend. L. 2. C. de falſ. mon. Wer einen ſchul- digen Verbrecher aus dem Gefängniſſe läſst, iſt nach L. 4. pr. D. ad L. Jul. m. Majeſtätsverbrecher, viel- leicht aus der Rückſicht, weil dieſer in das Begna- digungsrecht des Regenten eingreift. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <div n="6"> <pb facs="#f0187" n="159"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#i">Vom Verbrechen beleidigter Majeſtät.</hi> </fw><lb/> <div n="7"> <head>§. 207.</head><lb/> <p>Die Verletzung der Majeſtät des Regenten,<lb/> als ſolchen geſchient, I. dadurch, daſs ein Un-<lb/> terthan ſich Rechte anmaſst, welche blos in<lb/> der Staatsgewalt enthalten ſind <note place="foot" n="*)">Nach L. 3. D. <hi rendition="#i">ad L. Jul. Maj. — qui privatus pro<lb/> poteſtate, magiſtratuve, quid</hi> ſciens dolo malo geſſit.</note>. Denn der<lb/> ausſchlieſsliche Beſitz der Rechte der höchſten<lb/> Gewalt beſtimmt die <hi rendition="#i">ausſchlieſsliche</hi> vorzügliche<lb/> Würde des Oberherrn. Durch Anmaſsung<lb/> von Regierungsrechten wird daher die aus-<lb/> ſchlieſsliche höchſte Würde des Oberherrn<lb/> beleidigt, in wie ferne der Unterthan durch<lb/> jene Rechte für ſich ſelbſt einen Theil der<lb/> Majeſtät begründet und ſich theilweiſe dem<lb/> Regenten gleich ſtellt <note place="foot" n="**)"><hi rendition="#i">L.</hi> 3. D. <hi rendition="#i">ad L. Jul. Maj. L. 2. C. de privatis carceri-<lb/> bus cohihend. L. 2. C. de falſ. mon</hi>. Wer einen ſchul-<lb/> digen Verbrecher aus dem Gefängniſſe läſst, iſt nach<lb/> L. 4. <hi rendition="#i">pr.</hi> D. <hi rendition="#i">ad L. Jul. m.</hi> Majeſtätsverbrecher, viel-<lb/> leicht aus der Rückſicht, weil dieſer in das Begna-<lb/> digungsrecht des Regenten eingreift.</note>.</p> </div><lb/> <div n="7"> <head>§. 208.</head><lb/> <p>Es wird II. durch <hi rendition="#i">Injurien</hi> begangen, welche<lb/> der oberherrlichen Perſon in Beziehung auf ihre<lb/> Regierungshandlungen zugefügt werden. Dies<lb/> <fw place="bottom" type="catch">geſchieht</fw><lb/><note xml:id="note-0187" prev="#note-0186" place="foot" n="***)">Beſonders merkwürdig ſind: <hi rendition="#i">Deux mots au Baron<lb/> de Brabeck</hi>. 1799. — <hi rendition="#i">Le B. de Brabeck au Public</hi>.<lb/> 1799. — <hi rendition="#i">Häberlin über das dem Hrn. v. Brab. ange-<lb/> ſchuldigte Verbrechen der beleidigten Majeſtät</hi>. Braun-<lb/> ſchweig 1800. Auſſer dieſen noch verſchiedene<lb/> andere.</note><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [159/0187]
Vom Verbrechen beleidigter Majeſtät.
§. 207.
Die Verletzung der Majeſtät des Regenten,
als ſolchen geſchient, I. dadurch, daſs ein Un-
terthan ſich Rechte anmaſst, welche blos in
der Staatsgewalt enthalten ſind *). Denn der
ausſchlieſsliche Beſitz der Rechte der höchſten
Gewalt beſtimmt die ausſchlieſsliche vorzügliche
Würde des Oberherrn. Durch Anmaſsung
von Regierungsrechten wird daher die aus-
ſchlieſsliche höchſte Würde des Oberherrn
beleidigt, in wie ferne der Unterthan durch
jene Rechte für ſich ſelbſt einen Theil der
Majeſtät begründet und ſich theilweiſe dem
Regenten gleich ſtellt **).
§. 208.
Es wird II. durch Injurien begangen, welche
der oberherrlichen Perſon in Beziehung auf ihre
Regierungshandlungen zugefügt werden. Dies
geſchieht
***)
*) Nach L. 3. D. ad L. Jul. Maj. — qui privatus pro
poteſtate, magiſtratuve, quid ſciens dolo malo geſſit.
**) L. 3. D. ad L. Jul. Maj. L. 2. C. de privatis carceri-
bus cohihend. L. 2. C. de falſ. mon. Wer einen ſchul-
digen Verbrecher aus dem Gefängniſſe läſst, iſt nach
L. 4. pr. D. ad L. Jul. m. Majeſtätsverbrecher, viel-
leicht aus der Rückſicht, weil dieſer in das Begna-
digungsrecht des Regenten eingreift.
***) Beſonders merkwürdig ſind: Deux mots au Baron
de Brabeck. 1799. — Le B. de Brabeck au Public.
1799. — Häberlin über das dem Hrn. v. Brab. ange-
ſchuldigte Verbrechen der beleidigten Majeſtät. Braun-
ſchweig 1800. Auſſer dieſen noch verſchiedene
andere.
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Zitationshilfe: | Feuerbach, Paul Johann Anselm von: Lehrbuch des gemeinen in Deutschland geltenden Peinlichen Rechts. Giessen, 1801, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/feuerbach_recht_1801/187>, abgerufen am 16.02.2025. |