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Feuerbach, Paul Johann Anselm von: Lehrbuch des gemeinen in Deutschland geltenden Peinlichen Rechts. Giessen, 1801.

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II. Buch. I. Theil. I. Titel. II. Abschnitt.
einfachen Werths, wenn der Rechtsanspruch
ungegründet war *).

§. 223.

B. Qualisicirte Selbsthülfe. I. Duell **).
Es ist in weiterer Bedeutung ein zwischen zweyen
Personen unter gegenseitiger Einwilligung ge-
führter Kampf mit absoluttödlichen Waffen zur
Privatgenugthuung für eine Beleidigung
und
zerfällt 1) in das Duell im engern Sinn, wenn
der Kampf vorher verabredet worden ist und
2) in den Rencontre, wenn beyde Personen
ohne Verabredung, durch gegenseitige Belei-
digungen gereizt, zu gleicher Zeit einander
angreifen. Durch das Merkmal "gegenseitige
Einwilligung
" unterscheidet sich das Duell
von dem Kampf nach einem rechtswidrigen
unvermutheten Angriff mit absoluttödlichen
Waffen, der mit der Auffoderung sich zu ver-

theidi-
*) L. 13. D. quod metus causa. L. 7. ad L. Jul. de vi
priv. L
. 7. C unde vi. Die Anwendbarkeit dieser
Verordnung wird von einigen bezweifelt. Just.
Claproth
Diss. de non usu Decreti Divi Marci et
poenae privationis in viam facti statutae
. Goett. 1757. --
Dagegen besonders: Boehmer Diss de poena jus sibi
dicentis sine judice
. In Exerc. ad D. T. II. Ex. 23. idem
de poena jus sibi dicentis hodierna ibid. Ex. 24. E. L. A.
Eisenhardt Diss. de poena legibus Romanis adversus vin-
dictam privatam sancita in foris adhuc recepta
Helmst.
1787. Grolman Grunds. d. CRW. §. 568. Koch §.
242. ibique allegatos.
**) Von dem veralteten Unterschied zwischen gerichtlichen
und aussergerichtlichen Zweykämpfen. S. Dreyers
Anmerkung von den ehemaligen gerichtlichen Duellgesetzen
etc. In dessen verm. Abbandl. I. Thl. S. 139. und
III. Thl. S. 1130.

II. Buch. I. Theil. I. Titel. II. Abſchnitt.
einfachen Werths, wenn der Rechtsanſpruch
ungegründet war *).

§. 223.

B. Qualiſicirte Selbſthülfe. I. Duell **).
Es iſt in weiterer Bedeutung ein zwiſchen zweyen
Perſonen unter gegenſeitiger Einwilligung ge-
führter Kampf mit abſoluttödlichen Waffen zur
Privatgenugthuung für eine Beleidigung
und
zerfällt 1) in das Duell im engern Sinn, wenn
der Kampf vorher verabredet worden iſt und
2) in den Rencontre, wenn beyde Perſonen
ohne Verabredung, durch gegenſeitige Belei-
digungen gereizt, zu gleicher Zeit einander
angreifen. Durch das Merkmal „gegenſeitige
Einwilligung
“ unterſcheidet ſich das Duell
von dem Kampf nach einem rechtswidrigen
unvermutheten Angriff mit abſoluttödlichen
Waffen, der mit der Auffoderung ſich zu ver-

theidi-
*) L. 13. D. quod metus cauſa. L. 7. ad L. Jul. de vi
priv. L
. 7. C unde vi. Die Anwendbarkeit dieſer
Verordnung wird von einigen bezweifelt. Juſt.
Claproth
Diſſ. de non uſu Decreti Divi Marci et
poenae privationis in viam facti ſtatutae
. Goett. 1757. —
Dagegen beſonders: Boehmer Diſſ de poena jus ſibi
dicentis ſine judice
. In Exerc. ad D. T. II. Ex. 23. idem
de poena jus ſibi dicentis hodierna ibid. Ex. 24. E. L. A.
Eiſenhardt Diſſ. de poena legibus Romanis adverſus vin-
dictam privatam ſancita in foris adhuc recepta
Helmſt.
1787. Grolman Grundſ. d. CRW. §. 568. Koch §.
242. ibique allegatos.
**) Von dem veralteten Unterſchied zwiſchen gerichtlichen
und auſſergerichtlichen Zweykämpfen. S. Dreyers
Anmerkung von den ehemaligen gerichtlichen Duellgeſetzen
etc. In deſſen verm. Abbandl. I. Thl. S. 139. und
III. Thl. S. 1130.
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[172/0200] II. Buch. I. Theil. I. Titel. II. Abſchnitt. einfachen Werths, wenn der Rechtsanſpruch ungegründet war *). §. 223. B. Qualiſicirte Selbſthülfe. I. Duell **). Es iſt in weiterer Bedeutung ein zwiſchen zweyen Perſonen unter gegenſeitiger Einwilligung ge- führter Kampf mit abſoluttödlichen Waffen zur Privatgenugthuung für eine Beleidigung und zerfällt 1) in das Duell im engern Sinn, wenn der Kampf vorher verabredet worden iſt und 2) in den Rencontre, wenn beyde Perſonen ohne Verabredung, durch gegenſeitige Belei- digungen gereizt, zu gleicher Zeit einander angreifen. Durch das Merkmal „gegenſeitige Einwilligung“ unterſcheidet ſich das Duell von dem Kampf nach einem rechtswidrigen unvermutheten Angriff mit abſoluttödlichen Waffen, der mit der Auffoderung ſich zu ver- theidi- *) L. 13. D. quod metus cauſa. L. 7. ad L. Jul. de vi priv. L. 7. C unde vi. Die Anwendbarkeit dieſer Verordnung wird von einigen bezweifelt. Juſt. Claproth Diſſ. de non uſu Decreti Divi Marci et poenae privationis in viam facti ſtatutae. Goett. 1757. — Dagegen beſonders: Boehmer Diſſ de poena jus ſibi dicentis ſine judice. In Exerc. ad D. T. II. Ex. 23. idem de poena jus ſibi dicentis hodierna ibid. Ex. 24. E. L. A. Eiſenhardt Diſſ. de poena legibus Romanis adverſus vin- dictam privatam ſancita in foris adhuc recepta Helmſt. 1787. Grolman Grundſ. d. CRW. §. 568. Koch §. 242. ibique allegatos. **) Von dem veralteten Unterſchied zwiſchen gerichtlichen und auſſergerichtlichen Zweykämpfen. S. Dreyers Anmerkung von den ehemaligen gerichtlichen Duellgeſetzen etc. In deſſen verm. Abbandl. I. Thl. S. 139. und III. Thl. S. 1130.

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Zitationshilfe: Feuerbach, Paul Johann Anselm von: Lehrbuch des gemeinen in Deutschland geltenden Peinlichen Rechts. Giessen, 1801, S. 172. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/feuerbach_recht_1801/200>, abgerufen am 24.11.2024.