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Feuerbach, Paul Johann Anselm von: Lehrbuch des gemeinen in Deutschland geltenden Peinlichen Rechts. Giessen, 1801.

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II. Buch. I. Theil. II. Titel. I. Abschnitt.
körperlicher Strafe bestehen kann. Sowohl
schwere als geringe Injurien können derselben
unterworfen werden *)

§. 338.

Auf keine dieser Strafen kann der Richter
anders, als nach vorhergehender Auffoderung
von Seiten des Beleidigten erkennen, Nicht
auf eine der relativ-öffentlichen Strafen; weil
niemanden Genugthuung aufgedrungen wer-
den kann, und es in der Willkühr eines jeden
steht, ob er seine Privatrechte aus einer Belei-
digung verfolgen will, oder nicht: nicht auf
eine rein öffentliche Strafe, weil die Gesetze
es gebieten. **)

Anm. Mündlich von dem angeblichen Recht der Re-
torsion.



Zwey-
*) L. 45. D. de injur. De injuria nunc extra ordinem ex
causa et persona
statui solet. Et servi quidem flagel-
lis caesi, dominis restituuntur; liberi vero humilio-
ris quidem loci fustibus subjiciuntur; caeteri vero
vel exilio temporali vel interdictione certae rei coer-
centur. Vergl. mit L. 9. §. 3. L. 35. L. 38. D. de
injur.
L. 4. C eod. L. 1. §. 1. D. de extraord. crim.
L. 10. C. de episc. et cler. Nov. 123. c. 31.
**) §. 10. I. de injur. -- Eine Ausnahmehiervon giebt
L. 10. C. de episc. et cler. Vergl. Weber a. O. Abth.
II. S. 80. ff.

II. Buch. I. Theil. II. Titel. I. Abſchnitt.
körperlicher Strafe beſtehen kann. Sowohl
ſchwere als geringe Injurien können derſelben
unterworfen werden *)

§. 338.

Auf keine dieſer Strafen kann der Richter
anders, als nach vorhergehender Auffoderung
von Seiten des Beleidigten erkennen, Nicht
auf eine der relativ-öffentlichen Strafen; weil
niemanden Genugthuung aufgedrungen wer-
den kann, und es in der Willkühr eines jeden
ſteht, ob er ſeine Privatrechte aus einer Belei-
digung verfolgen will, oder nicht: nicht auf
eine rein öffentliche Strafe, weil die Geſetze
es gebieten. **)

Anm. Mündlich von dem angeblichen Recht der Re-
torſion.



Zwey-
*) L. 45. D. de injur. De injuria nunc extra ordinem ex
cauſa et perſona
ſtatui ſolet. Et ſervi quidem flagel-
lis caeſi, dominis reſtituuntur; liberi vero humilio-
ris quidem loci fuſtibus ſubjiciuntur; caeteri vero
vel exilio temporali vel interdictione certae rei coer-
centur. Vergl. mit L. 9. §. 3. L. 35. L. 38. D. de
injur.
L. 4. C eod. L. 1. §. 1. D. de extraord. crim.
L. 10. C. de episc. et cler. Nov. 123. c. 31.
**) §. 10. I. de injur. — Eine Ausnahmehiervon giebt
L. 10. C. de episc. et cler. Vergl. Weber a. O. Abth.
II. S. 80. ff.
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[260/0288] II. Buch. I. Theil. II. Titel. I. Abſchnitt. körperlicher Strafe beſtehen kann. Sowohl ſchwere als geringe Injurien können derſelben unterworfen werden *) §. 338. Auf keine dieſer Strafen kann der Richter anders, als nach vorhergehender Auffoderung von Seiten des Beleidigten erkennen, Nicht auf eine der relativ-öffentlichen Strafen; weil niemanden Genugthuung aufgedrungen wer- den kann, und es in der Willkühr eines jeden ſteht, ob er ſeine Privatrechte aus einer Belei- digung verfolgen will, oder nicht: nicht auf eine rein öffentliche Strafe, weil die Geſetze es gebieten. **) Anm. Mündlich von dem angeblichen Recht der Re- torſion. Zwey- *) L. 45. D. de injur. De injuria nunc extra ordinem ex cauſa et perſona ſtatui ſolet. Et ſervi quidem flagel- lis caeſi, dominis reſtituuntur; liberi vero humilio- ris quidem loci fuſtibus ſubjiciuntur; caeteri vero vel exilio temporali vel interdictione certae rei coer- centur. Vergl. mit L. 9. §. 3. L. 35. L. 38. D. de injur. L. 4. C eod. L. 1. §. 1. D. de extraord. crim. L. 10. C. de episc. et cler. Nov. 123. c. 31. **) §. 10. I. de injur. — Eine Ausnahmehiervon giebt L. 10. C. de episc. et cler. Vergl. Weber a. O. Abth. II. S. 80. ff.

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Zitationshilfe: Feuerbach, Paul Johann Anselm von: Lehrbuch des gemeinen in Deutschland geltenden Peinlichen Rechts. Giessen, 1801, S. 260. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/feuerbach_recht_1801/288>, abgerufen am 21.11.2024.