dies auch kein andrer könne, daß demnach alles, was geredet oder geschrieben werde, eine Beziehung auf diese Zeitung habe, und derselben zum Kommentar dienen solle. Diese bitte ich zu bedenken, daß keiner sa¬ gen könne: siehe, da ist dieser gemeint, und dieser! -- der nicht vorher bei sich selbst geurtheilt habe, daß dieser, und die¬ ser wirklich und in der That also sei, daß er hier gemeint seyn könne; daß daher kei¬ ner einen im Allgemeinen bleibenden Schrift¬ steller, der in der, alle Zeit umfassenden Regel, jede besondre Zeit vergißt, der Sa¬ tyre beschuldigen könne, ohne erst selbst, als ursprünglicher und selbstständiger Urheber, diese Satyre gemacht zu haben, und so höchst thörichter Weise seine eignen geheim¬ sten Gedanken zu verrathen.
Sodann giebt es solche, die vor keinem Dinge Scheu haben, wohl aber vor den Worten zu den Dingen, und vor diesen eine unmäßige. Du magst sie unter die
dies auch kein andrer koͤnne, daß demnach alles, was geredet oder geſchrieben werde, eine Beziehung auf dieſe Zeitung habe, und derſelben zum Kommentar dienen ſolle. Dieſe bitte ich zu bedenken, daß keiner ſa¬ gen koͤnne: ſiehe, da iſt dieſer gemeint, und dieſer! — der nicht vorher bei ſich ſelbſt geurtheilt habe, daß dieſer, und die¬ ſer wirklich und in der That alſo ſei, daß er hier gemeint ſeyn koͤnne; daß daher kei¬ ner einen im Allgemeinen bleibenden Schrift¬ ſteller, der in der, alle Zeit umfaſſenden Regel, jede beſondre Zeit vergißt, der Sa¬ tyre beſchuldigen koͤnne, ohne erſt ſelbſt, als urſpruͤnglicher und ſelbſtſtaͤndiger Urheber, dieſe Satyre gemacht zu haben, und ſo hoͤchſt thoͤrichter Weiſe ſeine eignen geheim¬ ſten Gedanken zu verrathen.
Sodann giebt es ſolche, die vor keinem Dinge Scheu haben, wohl aber vor den Worten zu den Dingen, und vor dieſen eine unmaͤßige. Du magſt ſie unter die
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dies auch kein andrer koͤnne, daß demnach
alles, was geredet oder geſchrieben werde,
eine Beziehung auf dieſe Zeitung habe, und
derſelben zum Kommentar dienen ſolle.
Dieſe bitte ich zu bedenken, daß keiner ſa¬
gen koͤnne: ſiehe, da iſt dieſer gemeint,
und dieſer! — der nicht vorher bei ſich
ſelbſt geurtheilt habe, daß dieſer, und die¬
ſer wirklich und in der That alſo ſei, daß
er hier gemeint ſeyn koͤnne; daß daher kei¬
ner einen im Allgemeinen bleibenden Schrift¬
ſteller, der in der, alle Zeit umfaſſenden
Regel, jede beſondre Zeit vergißt, der Sa¬
tyre beſchuldigen koͤnne, ohne erſt ſelbſt, als
urſpruͤnglicher und ſelbſtſtaͤndiger Urheber,
dieſe Satyre gemacht zu haben, und ſo
hoͤchſt thoͤrichter Weiſe ſeine eignen geheim¬
ſten Gedanken zu verrathen.
Sodann giebt es ſolche, die vor keinem
Dinge Scheu haben, wohl aber vor den
Worten zu den Dingen, und vor dieſen
eine unmaͤßige. Du magſt ſie unter die
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Fichte, Johann Gottlieb: Reden an die deutsche Nation. Berlin, 1808, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fichte_reden_1808/12>, abgerufen am 21.11.2024.
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