Sprache nur dadurch bezeichnet werden, daß gesagt werde, ihr besonderes Verhältniß zu ihrem Werkzeuge sey also, wie das Verhält¬ niß der und der bestimmten sinnlichen Ge¬ genstände zum sinnlichen Werkzeuge, und daß in diesem Verhältniß ein besonderes übersinn¬ liches einem besondern sinnlichen gleichgesezt, und durch diese Gleichsetzung sein Ort im übersinnlichen Werkzeuge durch die Sprache angedeutet werde. Weiter vermag in diesem Umkreise die Sprache nichts; sie giebt ein sinnliches Bild des Uebersinnlichen bloß mit der Bemerkung, daß es ein solches Bild sey; wer zur Sache selbst kommen will, muß nach der durch das Bild ihm angegebenen Regel sein eigenes geistiges Werkzeug in Bewegung setzen. -- Im allgemeinen erhellet, daß diese sinnbildliche Bezeichnung des Uebersinnlichen jedesmal nach der Stuffe der Entwiklung des sinnlichen Erkenntnißvermögens unter dem gegebenen Volke sich richten müsse; daß da¬ her der Anfang und Fortgang dieser sinnbild¬ lichen Bezeichnung in verschiedenen Spra¬ chen sehr verschieden ausfallen werde, nach der Verschiedenheit des Verhältnisses, das
Sprache nur dadurch bezeichnet werden, daß geſagt werde, ihr beſonderes Verhaͤltniß zu ihrem Werkzeuge ſey alſo, wie das Verhaͤlt¬ niß der und der beſtimmten ſinnlichen Ge¬ genſtaͤnde zum ſinnlichen Werkzeuge, und daß in dieſem Verhaͤltniß ein beſonderes uͤberſinn¬ liches einem beſondern ſinnlichen gleichgeſezt, und durch dieſe Gleichſetzung ſein Ort im uͤberſinnlichen Werkzeuge durch die Sprache angedeutet werde. Weiter vermag in dieſem Umkreiſe die Sprache nichts; ſie giebt ein ſinnliches Bild des Ueberſinnlichen bloß mit der Bemerkung, daß es ein ſolches Bild ſey; wer zur Sache ſelbſt kommen will, muß nach der durch das Bild ihm angegebenen Regel ſein eigenes geiſtiges Werkzeug in Bewegung ſetzen. — Im allgemeinen erhellet, daß dieſe ſinnbildliche Bezeichnung des Ueberſinnlichen jedesmal nach der Stuffe der Entwiklung des ſinnlichen Erkenntnißvermoͤgens unter dem gegebenen Volke ſich richten muͤſſe; daß da¬ her der Anfang und Fortgang dieſer ſinnbild¬ lichen Bezeichnung in verſchiedenen Spra¬ chen ſehr verſchieden ausfallen werde, nach der Verſchiedenheit des Verhaͤltniſſes, das
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Sprache nur dadurch bezeichnet werden, daß
geſagt werde, ihr beſonderes Verhaͤltniß zu
ihrem Werkzeuge ſey alſo, wie das Verhaͤlt¬
niß der und der beſtimmten ſinnlichen Ge¬
genſtaͤnde zum ſinnlichen Werkzeuge, und daß
in dieſem Verhaͤltniß ein beſonderes uͤberſinn¬
liches einem beſondern ſinnlichen gleichgeſezt,
und durch dieſe Gleichſetzung ſein Ort im
uͤberſinnlichen Werkzeuge durch die Sprache
angedeutet werde. Weiter vermag in dieſem
Umkreiſe die Sprache nichts; ſie giebt ein
ſinnliches Bild des Ueberſinnlichen bloß mit
der Bemerkung, daß es ein ſolches Bild ſey;
wer zur Sache ſelbſt kommen will, muß nach
der durch das Bild ihm angegebenen Regel
ſein eigenes geiſtiges Werkzeug in Bewegung
ſetzen. — Im allgemeinen erhellet, daß dieſe
ſinnbildliche Bezeichnung des Ueberſinnlichen
jedesmal nach der Stuffe der Entwiklung des
ſinnlichen Erkenntnißvermoͤgens unter dem
gegebenen Volke ſich richten muͤſſe; daß da¬
her der Anfang und Fortgang dieſer ſinnbild¬
lichen Bezeichnung in verſchiedenen Spra¬
chen ſehr verſchieden ausfallen werde, nach
der Verſchiedenheit des Verhaͤltniſſes, das
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Fichte, Johann Gottlieb: Reden an die deutsche Nation. Berlin, 1808, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fichte_reden_1808/130>, abgerufen am 10.05.2024.
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