Aber ferner, es wird dieser deutsche Staat nicht lange allein stehen, sondern ohne allen Zweifel bald Nachfolger und Nacheiferer fin¬ den. Daß nur der Anfang gemacht werde, ist die Hauptsache. Wäre es auch nichts an¬ deres, so wird Ehrgefühl, Eifersucht, die Be¬ gierde, auch zu haben, was ein Anderer hat, und, wo möglich, es noch besser zu haben, ei¬ nen nach dem andern treiben, dem Beispiele zu folgen. Auch werden sodann die oben von uns beigebrachten Betrachtungen über den eig¬ nen Vortheil des Staats, die vielleicht derma¬ len manchem zweifelhaft vorkommen dürften, in der lebendigen Anschauung bewährt, ein¬ leuchtender werden.
Wäre zu erwarten, daß sogleich jezt und von Stund an alle deutsche Staaten ernstliche Anstalt machten, jenen Plan auszuführen, so könnte schon nach fünf und zwanzig Jahren das bessere Geschlecht, dessen wir bedürfen, da¬ stehen, und wer hoffen dürfte, noch so lange zu leben, könnte hoffen, es mit seinen Augen zu sehen.
Aber ferner, es wird dieſer deutſche Staat nicht lange allein ſtehen, ſondern ohne allen Zweifel bald Nachfolger und Nacheiferer fin¬ den. Daß nur der Anfang gemacht werde, iſt die Hauptſache. Waͤre es auch nichts an¬ deres, ſo wird Ehrgefuͤhl, Eiferſucht, die Be¬ gierde, auch zu haben, was ein Anderer hat, und, wo moͤglich, es noch beſſer zu haben, ei¬ nen nach dem andern treiben, dem Beiſpiele zu folgen. Auch werden ſodann die oben von uns beigebrachten Betrachtungen uͤber den eig¬ nen Vortheil des Staats, die vielleicht derma¬ len manchem zweifelhaft vorkommen duͤrften, in der lebendigen Anſchauung bewaͤhrt, ein¬ leuchtender werden.
Waͤre zu erwarten, daß ſogleich jezt und von Stund an alle deutſche Staaten ernſtliche Anſtalt machten, jenen Plan auszufuͤhren, ſo koͤnnte ſchon nach fuͤnf und zwanzig Jahren das beſſere Geſchlecht, deſſen wir beduͤrfen, da¬ ſtehen, und wer hoffen duͤrfte, noch ſo lange zu leben, koͤnnte hoffen, es mit ſeinen Augen zu ſehen.
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Aber ferner, es wird dieſer deutſche Staat
nicht lange allein ſtehen, ſondern ohne allen
Zweifel bald Nachfolger und Nacheiferer fin¬
den. Daß nur der Anfang gemacht werde,
iſt die Hauptſache. Waͤre es auch nichts an¬
deres, ſo wird Ehrgefuͤhl, Eiferſucht, die Be¬
gierde, auch zu haben, was ein Anderer hat,
und, wo moͤglich, es noch beſſer zu haben, ei¬
nen nach dem andern treiben, dem Beiſpiele
zu folgen. Auch werden ſodann die oben von
uns beigebrachten Betrachtungen uͤber den eig¬
nen Vortheil des Staats, die vielleicht derma¬
len manchem zweifelhaft vorkommen duͤrften,
in der lebendigen Anſchauung bewaͤhrt, ein¬
leuchtender werden.
Waͤre zu erwarten, daß ſogleich jezt und
von Stund an alle deutſche Staaten ernſtliche
Anſtalt machten, jenen Plan auszufuͤhren, ſo
koͤnnte ſchon nach fuͤnf und zwanzig Jahren
das beſſere Geſchlecht, deſſen wir beduͤrfen, da¬
ſtehen, und wer hoffen duͤrfte, noch ſo lange
zu leben, koͤnnte hoffen, es mit ſeinen Augen
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Fichte, Johann Gottlieb: Reden an die deutsche Nation. Berlin, 1808, S. 367. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fichte_reden_1808/373>, abgerufen am 25.11.2024.
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