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Fichte, Johann Gottlieb: Reden an die deutsche Nation. Berlin, 1808.

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und die gern das Beste, was sie wußten, dafür
thun wollten. Es ist von diesen zu hoffen, daß
sie auch jezt geneigt seyn werden, über das
vollkommene, das ihnen angetragen wird,
sich zu belehren, und das größere, und durch¬
greifende eben so gern zu thun, als sie bisher
das kleinere und unvollständige thaten. Wohl
mag hier und da die Einsicht dazu beigetragen
haben, daß es vortheilhafter für sie selbst sey,
gebildete Unterthanen zu haben, denn unge¬
bildete. Wo etwa der Staat durch Aufhebung
des Verhältnisses der Unterthänigkeit, diesen
lezten Antrieb weggenommen hat, -- möge
er da desto ernstlicher seine unerlaßliche Pflicht
bedenken, nicht zugleich das einzige Gute,
das bei wohldenkenden an dieses Verhältniß
geknüpft wurde, mit aufzuheben, und möge
er in diesem Falle ja nicht versäumen, zu thun,
was ohnedies seine Schuldigkeit ist, nachdem
er diejenigen, die es freiwillig statt seiner tha¬
ten, dessen erledigt hat. Wir richten ferner
in Absicht der Städte, hiebei unsre Augen auf
freiwillige Verbindungen gutgesinnter Bürger
für diesen Zweck. Der Hang zur Wohlthätig¬
keit ist noch immer, so weit ich habe bliken

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und die gern das Beſte, was ſie wußten, dafuͤr
thun wollten. Es iſt von dieſen zu hoffen, daß
ſie auch jezt geneigt ſeyn werden, uͤber das
vollkommene, das ihnen angetragen wird,
ſich zu belehren, und das groͤßere, und durch¬
greifende eben ſo gern zu thun, als ſie bisher
das kleinere und unvollſtaͤndige thaten. Wohl
mag hier und da die Einſicht dazu beigetragen
haben, daß es vortheilhafter fuͤr ſie ſelbſt ſey,
gebildete Unterthanen zu haben, denn unge¬
bildete. Wo etwa der Staat durch Aufhebung
des Verhaͤltniſſes der Unterthaͤnigkeit, dieſen
lezten Antrieb weggenommen hat, — moͤge
er da deſto ernſtlicher ſeine unerlaßliche Pflicht
bedenken, nicht zugleich das einzige Gute,
das bei wohldenkenden an dieſes Verhaͤltniß
geknuͤpft wurde, mit aufzuheben, und moͤge
er in dieſem Falle ja nicht verſaͤumen, zu thun,
was ohnedies ſeine Schuldigkeit iſt, nachdem
er diejenigen, die es freiwillig ſtatt ſeiner tha¬
ten, deſſen erledigt hat. Wir richten ferner
in Abſicht der Staͤdte, hiebei unſre Augen auf
freiwillige Verbindungen gutgeſinnter Buͤrger
fuͤr dieſen Zweck. Der Hang zur Wohlthaͤtig¬
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[369/0375] und die gern das Beſte, was ſie wußten, dafuͤr thun wollten. Es iſt von dieſen zu hoffen, daß ſie auch jezt geneigt ſeyn werden, uͤber das vollkommene, das ihnen angetragen wird, ſich zu belehren, und das groͤßere, und durch¬ greifende eben ſo gern zu thun, als ſie bisher das kleinere und unvollſtaͤndige thaten. Wohl mag hier und da die Einſicht dazu beigetragen haben, daß es vortheilhafter fuͤr ſie ſelbſt ſey, gebildete Unterthanen zu haben, denn unge¬ bildete. Wo etwa der Staat durch Aufhebung des Verhaͤltniſſes der Unterthaͤnigkeit, dieſen lezten Antrieb weggenommen hat, — moͤge er da deſto ernſtlicher ſeine unerlaßliche Pflicht bedenken, nicht zugleich das einzige Gute, das bei wohldenkenden an dieſes Verhaͤltniß geknuͤpft wurde, mit aufzuheben, und moͤge er in dieſem Falle ja nicht verſaͤumen, zu thun, was ohnedies ſeine Schuldigkeit iſt, nachdem er diejenigen, die es freiwillig ſtatt ſeiner tha¬ ten, deſſen erledigt hat. Wir richten ferner in Abſicht der Staͤdte, hiebei unſre Augen auf freiwillige Verbindungen gutgeſinnter Buͤrger fuͤr dieſen Zweck. Der Hang zur Wohlthaͤtig¬ keit iſt noch immer, ſo weit ich habe bliken A a

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Zitationshilfe: Fichte, Johann Gottlieb: Reden an die deutsche Nation. Berlin, 1808, S. 369. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fichte_reden_1808/375>, abgerufen am 25.11.2024.