ter euch, und um euch herum, ein Geschlecht aufblühen, das euch und den Deutschen das rühmlichste Andenken verspricht. Ihr sehet im Geiste durch dieses Geschlecht den deutschen Namen zum glorreichsten unter allen Völkern erheben, ihr sehet diese Nation als Wieder¬ gebährerin und Wiederherstellerin der Welt.
Es hängt von euch ab, ob ihr das Ende seyn wollt, und die lezten, eines nicht achtungs¬ würdigen, und bei der Nachwelt gewiß sogar über die Gebühr verachteten Geschlechtes, bei dessen Geschichte die Nachkommen, falls es nämlich in der Barbarei, die da beginnen wird, zu einer Geschichte kommen kann, sich freuen werden, wenn es mit ihnen zu Ende ist, und das Schicksal preisen werden, daß es gerecht sey; oder, ob ihr der Anfang seyn wollt, und der Entwiklungspunkt einer neuen, über alle eure Vorstellungen herrlichen Zeit, und dieje¬ nigen, von denen an die Nachkommenschaft die Jahre ihres Heils zähle. Bedenket, daß ihr die lezten seyd, in deren Gewalt diese große Veränderung sieht. Ihr habt doch noch die Deutschen als Eins nennen hören, ihr habt
ter euch, und um euch herum, ein Geſchlecht aufbluͤhen, das euch und den Deutſchen das ruͤhmlichſte Andenken verſpricht. Ihr ſehet im Geiſte durch dieſes Geſchlecht den deutſchen Namen zum glorreichſten unter allen Voͤlkern erheben, ihr ſehet dieſe Nation als Wieder¬ gebaͤhrerin und Wiederherſtellerin der Welt.
Es haͤngt von euch ab, ob ihr das Ende ſeyn wollt, und die lezten, eines nicht achtungs¬ wuͤrdigen, und bei der Nachwelt gewiß ſogar uͤber die Gebuͤhr verachteten Geſchlechtes, bei deſſen Geſchichte die Nachkommen, falls es naͤmlich in der Barbarei, die da beginnen wird, zu einer Geſchichte kommen kann, ſich freuen werden, wenn es mit ihnen zu Ende iſt, und das Schickſal preiſen werden, daß es gerecht ſey; oder, ob ihr der Anfang ſeyn wollt, und der Entwiklungspunkt einer neuen, uͤber alle eure Vorſtellungen herrlichen Zeit, und dieje¬ nigen, von denen an die Nachkommenſchaft die Jahre ihres Heils zaͤhle. Bedenket, daß ihr die lezten ſeyd, in deren Gewalt dieſe große Veraͤnderung ſieht. Ihr habt doch noch die Deutſchen als Eins nennen hoͤren, ihr habt
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ter euch, und um euch herum, ein Geſchlecht
aufbluͤhen, das euch und den Deutſchen das
ruͤhmlichſte Andenken verſpricht. Ihr ſehet
im Geiſte durch dieſes Geſchlecht den deutſchen
Namen zum glorreichſten unter allen Voͤlkern
erheben, ihr ſehet dieſe Nation als Wieder¬
gebaͤhrerin und Wiederherſtellerin der Welt.
Es haͤngt von euch ab, ob ihr das Ende
ſeyn wollt, und die lezten, eines nicht achtungs¬
wuͤrdigen, und bei der Nachwelt gewiß ſogar
uͤber die Gebuͤhr verachteten Geſchlechtes, bei
deſſen Geſchichte die Nachkommen, falls es
naͤmlich in der Barbarei, die da beginnen wird,
zu einer Geſchichte kommen kann, ſich freuen
werden, wenn es mit ihnen zu Ende iſt, und
das Schickſal preiſen werden, daß es gerecht
ſey; oder, ob ihr der Anfang ſeyn wollt, und
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eure Vorſtellungen herrlichen Zeit, und dieje¬
nigen, von denen an die Nachkommenſchaft die
Jahre ihres Heils zaͤhle. Bedenket, daß ihr
die lezten ſeyd, in deren Gewalt dieſe große
Veraͤnderung ſieht. Ihr habt doch noch die
Deutſchen als Eins nennen hoͤren, ihr habt
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Fichte, Johann Gottlieb: Reden an die deutsche Nation. Berlin, 1808, S. 462. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fichte_reden_1808/468>, abgerufen am 24.11.2024.
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