dieser Erziehung stehe, und daß er von dem Gemeinen gänzlich abgesondert, und vor aller Berührung damit verwahrt werde. Daß man um seiner Erhaltung und seines Wohlseyns willens im Leben sich regen und bewegen könne, muß er gar nicht hören, und eben so wenig, daß man um deswillen lerne, oder daß das Lernen dazu etwas helfen könne. Es folgt daraus, daß die geistige Entwicke¬ lung in der oben angegebenen Weise, die ein¬ zige seyn müsse, die an ihn gebracht werde, und daß er mit derselben ohne Unterlaß be¬ schäftigt werden müsse, daß aber keinesweges diese Weise des Unterrichts mit demjenigen, der des entgegengesezten sinnlichen Antriebs bedarf, abwechseln dürfe.
Ob nun aber wohl diese geistige Ent¬ wickelung die Selbstsucht nicht zum Leben kommen läßt, und die Form eines sittlichen Willens giebt, so ist dies doch darum noch nicht der sittliche Wille selbst; und falls die von uns vorgeschlagene neue Erziehung nicht weiter ginge, so würde sie höchstens trefliche Bearbeiter der Wissenschaften erziehen, deren es auch bisher gegeben hat, und deren es nur wenige bedarf, und die für unsern eigentlichen
dieſer Erziehung ſtehe, und daß er von dem Gemeinen gaͤnzlich abgeſondert, und vor aller Beruͤhrung damit verwahrt werde. Daß man um ſeiner Erhaltung und ſeines Wohlſeyns willens im Leben ſich regen und bewegen koͤnne, muß er gar nicht hoͤren, und eben ſo wenig, daß man um deswillen lerne, oder daß das Lernen dazu etwas helfen koͤnne. Es folgt daraus, daß die geiſtige Entwicke¬ lung in der oben angegebenen Weiſe, die ein¬ zige ſeyn muͤſſe, die an ihn gebracht werde, und daß er mit derſelben ohne Unterlaß be¬ ſchaͤftigt werden muͤſſe, daß aber keinesweges dieſe Weiſe des Unterrichts mit demjenigen, der des entgegengeſezten ſinnlichen Antriebs bedarf, abwechſeln duͤrfe.
Ob nun aber wohl dieſe geiſtige Ent¬ wickelung die Selbſtſucht nicht zum Leben kommen laͤßt, und die Form eines ſittlichen Willens giebt, ſo iſt dies doch darum noch nicht der ſittliche Wille ſelbſt; und falls die von uns vorgeſchlagene neue Erziehung nicht weiter ginge, ſo wuͤrde ſie hoͤchſtens trefliche Bearbeiter der Wiſſenſchaften erziehen, deren es auch bisher gegeben hat, und deren es nur wenige bedarf, und die fuͤr unſern eigentlichen
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dieſer Erziehung ſtehe, und daß er von dem
Gemeinen gaͤnzlich abgeſondert, und vor
aller Beruͤhrung damit verwahrt werde.
Daß man um ſeiner Erhaltung und ſeines
Wohlſeyns willens im Leben ſich regen und
bewegen koͤnne, muß er gar nicht hoͤren, und
eben ſo wenig, daß man um deswillen lerne,
oder daß das Lernen dazu etwas helfen koͤnne.
Es folgt daraus, daß die geiſtige Entwicke¬
lung in der oben angegebenen Weiſe, die ein¬
zige ſeyn muͤſſe, die an ihn gebracht werde,
und daß er mit derſelben ohne Unterlaß be¬
ſchaͤftigt werden muͤſſe, daß aber keinesweges
dieſe Weiſe des Unterrichts mit demjenigen,
der des entgegengeſezten ſinnlichen Antriebs
bedarf, abwechſeln duͤrfe.
Ob nun aber wohl dieſe geiſtige Ent¬
wickelung die Selbſtſucht nicht zum Leben
kommen laͤßt, und die Form eines ſittlichen
Willens giebt, ſo iſt dies doch darum noch
nicht der ſittliche Wille ſelbſt; und falls die
von uns vorgeſchlagene neue Erziehung nicht
weiter ginge, ſo wuͤrde ſie hoͤchſtens trefliche
Bearbeiter der Wiſſenſchaften erziehen, deren
es auch bisher gegeben hat, und deren es nur
wenige bedarf, und die fuͤr unſern eigentlichen
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Fichte, Johann Gottlieb: Reden an die deutsche Nation. Berlin, 1808, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fichte_reden_1808/79>, abgerufen am 23.11.2024.
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