Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Finen, Eberhard: Der unbewegliche Damm der Gläubigen. Braunschweig, [1716].

Bild:
<< vorherige Seite

ihm seine Gnade / seine Hülffe / und endlich seinen ewigen Frieden.

So ist denn nun der Damm der Gläubigen gebauet; GOtt schenckt ihnen Seine Gnade / denn indem Er saget / sie soll nicht weichen / muß Er sie ihnen schon geschencket haben; Er hat den Friedens-Bund mit ihnen aufgerichtet; denn da es heist / der Bund des Friedens soll nicht hinfallen / so muß er schon im Stande seyn. Wie aber Berg und Hügel / welche GOtt ans Meer und starcke Ströme gesetzet / Dämme und Ufer sind / die Fluhten aufzuhalten / damit sie nicht den Erdboden überschwemmen / so ist die Gnade GOTTes und der mit GOtt gemachte Gnaden- und Friedens-Bund ein solcher Damm / daran alle Zorn- und Unglücks-Fluhten abstossen / daß sie denen Gläubigen nicht schaden können.

Wir haben nun aber auch fürs andere zu sehen: Wie fest dieser Damm stehe.

Diese Festigkeit zeigt GOtt theils positive in einen deutlichen Ausspruch / theils comparative in einer Vergleichung mit der Festigkeit der Berge und Hügel. Es heist: Meine Gnade soll nicht von dir weichen / der Bund meines Friedens soll nicht hinfallen. Kurtz vor unsern Text heist diese Gnade eine ewige Gnade / Mit ewiger Gnade wil ich mich dein erbarmen / v. 8. Ewig ist die Gnade GOttes / weil sie uns von Ewigkeit her ist zugedacht / und da sie uns in der Zeit durch Christum JEsum erworben / an GOttes Seiten ewig währen soll. Soll sie denn ewig währen / so kan sie nimmer von uns weichen; Wir Menchen weichen leyder gar zu offt zurück / wir verlassen GOtt so offt wir der Welt und unsern bösen Lüsten folgen; Wenn die Gnade GOTTes uns denn auch also bald verliesse und von uns wiche / so

ihm seine Gnade / seine Hülffe / und endlich seinen ewigen Frieden.

So ist denn nun der Damm der Gläubigen gebauet; GOtt schenckt ihnen Seine Gnade / denn indem Er saget / sie soll nicht weichen / muß Er sie ihnen schon geschencket haben; Er hat den Friedens-Bund mit ihnen aufgerichtet; denn da es heist / der Bund des Friedens soll nicht hinfallen / so muß er schon im Stande seyn. Wie aber Berg und Hügel / welche GOtt ans Meer und starcke Ströme gesetzet / Dämme und Ufer sind / die Fluhten aufzuhalten / damit sie nicht den Erdboden überschwemmen / so ist die Gnade GOTTes und der mit GOtt gemachte Gnaden- und Friedens-Bund ein solcher Damm / daran alle Zorn- und Unglücks-Fluhten abstossen / daß sie denen Gläubigen nicht schaden können.

Wir haben nun aber auch fürs andere zu sehen: Wie fest dieser Damm stehe.

Diese Festigkeit zeigt GOtt theils positivè in einen deutlichen Ausspruch / theils comparativè in einer Vergleichung mit der Festigkeit der Berge und Hügel. Es heist: Meine Gnade soll nicht von dir weichen / der Bund meines Friedens soll nicht hinfallen. Kurtz vor unsern Text heist diese Gnade eine ewige Gnade / Mit ewiger Gnade wil ich mich dein erbarmen / v. 8. Ewig ist die Gnade GOttes / weil sie uns von Ewigkeit her ist zugedacht / und da sie uns in der Zeit durch Christum JEsum erworben / an GOttes Seiten ewig währen soll. Soll sie denn ewig währen / so kan sie nimmer von uns weichen; Wir Menchen weichen leyder gar zu offt zurück / wir verlassen GOtt so offt wir der Welt und unsern bösen Lüsten folgen; Wenn die Gnade GOTTes uns denn auch also bald verliesse und von uns wiche / so

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0019" n="13"/>
ihm seine Gnade / seine Hülffe / und                      endlich seinen ewigen Frieden.</p>
        <p>So ist denn nun der Damm der Gläubigen gebauet; GOtt schenckt ihnen Seine Gnade /                      denn indem Er saget / sie soll nicht weichen / muß Er sie ihnen schon                      geschencket haben; Er hat den Friedens-Bund mit ihnen aufgerichtet; denn da es                      heist / der Bund des Friedens soll nicht hinfallen / so muß er schon im Stande                      seyn. Wie aber Berg und Hügel / welche GOtt ans Meer und starcke Ströme gesetzet                      / Dämme und Ufer sind / die Fluhten aufzuhalten / damit sie nicht den Erdboden                      überschwemmen / so ist die Gnade GOTTes und der mit GOtt gemachte Gnaden- und                      Friedens-Bund ein solcher Damm / daran alle Zorn- und Unglücks-Fluhten abstossen                      / daß sie denen Gläubigen nicht schaden können.</p>
        <p>Wir haben nun aber auch fürs andere zu sehen: Wie fest dieser Damm stehe.</p>
        <p>Diese Festigkeit zeigt GOtt theils positivè in einen deutlichen Ausspruch /                      theils comparativè in einer Vergleichung mit der Festigkeit der Berge und Hügel.                      Es heist: Meine Gnade soll nicht von dir weichen / der Bund meines Friedens soll                      nicht hinfallen. Kurtz vor unsern Text heist diese Gnade eine ewige Gnade / Mit                      ewiger Gnade wil ich mich dein erbarmen / v. 8. Ewig ist die Gnade GOttes / weil                      sie uns von Ewigkeit her ist zugedacht / und da sie uns in der Zeit durch                      Christum JEsum erworben / an GOttes Seiten ewig währen soll. Soll sie denn ewig                      währen / so kan sie nimmer von uns weichen; Wir Menchen weichen leyder gar zu                      offt zurück / wir verlassen GOtt so offt wir der Welt und unsern bösen Lüsten                      folgen; Wenn die Gnade GOTTes uns denn auch also bald verliesse und von uns                      wiche / so
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[13/0019] ihm seine Gnade / seine Hülffe / und endlich seinen ewigen Frieden. So ist denn nun der Damm der Gläubigen gebauet; GOtt schenckt ihnen Seine Gnade / denn indem Er saget / sie soll nicht weichen / muß Er sie ihnen schon geschencket haben; Er hat den Friedens-Bund mit ihnen aufgerichtet; denn da es heist / der Bund des Friedens soll nicht hinfallen / so muß er schon im Stande seyn. Wie aber Berg und Hügel / welche GOtt ans Meer und starcke Ströme gesetzet / Dämme und Ufer sind / die Fluhten aufzuhalten / damit sie nicht den Erdboden überschwemmen / so ist die Gnade GOTTes und der mit GOtt gemachte Gnaden- und Friedens-Bund ein solcher Damm / daran alle Zorn- und Unglücks-Fluhten abstossen / daß sie denen Gläubigen nicht schaden können. Wir haben nun aber auch fürs andere zu sehen: Wie fest dieser Damm stehe. Diese Festigkeit zeigt GOtt theils positivè in einen deutlichen Ausspruch / theils comparativè in einer Vergleichung mit der Festigkeit der Berge und Hügel. Es heist: Meine Gnade soll nicht von dir weichen / der Bund meines Friedens soll nicht hinfallen. Kurtz vor unsern Text heist diese Gnade eine ewige Gnade / Mit ewiger Gnade wil ich mich dein erbarmen / v. 8. Ewig ist die Gnade GOttes / weil sie uns von Ewigkeit her ist zugedacht / und da sie uns in der Zeit durch Christum JEsum erworben / an GOttes Seiten ewig währen soll. Soll sie denn ewig währen / so kan sie nimmer von uns weichen; Wir Menchen weichen leyder gar zu offt zurück / wir verlassen GOtt so offt wir der Welt und unsern bösen Lüsten folgen; Wenn die Gnade GOTTes uns denn auch also bald verliesse und von uns wiche / so

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/finen_damm_1716
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/finen_damm_1716/19
Zitationshilfe: Finen, Eberhard: Der unbewegliche Damm der Gläubigen. Braunschweig, [1716], S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/finen_damm_1716/19>, abgerufen am 28.04.2024.