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Finen, Eberhard: Der unbewegliche Damm der Gläubigen. Braunschweig, [1716].

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gen gen Himmel richtete / als ich ihm wenig Tage vor Seinen Ende den Spruch vorhielte Joh. III, 16. Also hat GOtt die Welt geliebet u. s. w. und ihn hiesse subsumiren Ich glaube an den Sohn GOttes / so soll ich nicht verlohren werden / sondern das ewige Leben haben. Diese Gnade / diese Liebe ist denn nun nicht von ihm gewichen biß an sein seeliges Ende. Die Lebens-Kräffte musten weichen / Menschen Hülffe hörete auf / die Hände suncken / das Leben selbst wiche von Ihn / GOttes Gnade ist nicht gewichen / sondern erst in seiner Schwachheit recht mächtig worden / die ließ ihm alle Furcht des Todes vergessen / die ließ ihm endlich in Friede fahren / die hat seine Seele durch die Wunden seines JESU nach einer schweren Reise doch ins Vaterland gebracht / da ihn sein JEsus krönet mit ewiger Gnade und Barmhertzigkeit. Seiner hinterlassenen schmertzlich-betrübten Frau Wittwen / seinen lieben Kindern / Angehörigen und Freunden / die ihn mit Thränen und Hertzeleyd von sich weichen / die ihn fallen sehen / hat er den Trost hinterlassen / womit Er sich getröstet / und rufft ihnen noch gleichsam aus den Grabe zu / Es sollen wol Berge weichen und Hügel hinfallen / aber GOttes Gnade soll nicht von euch weichen.

Sie haben Uhrsach sich zu beklagen / daß ihr Damm zerrissen / und die Thränen-Fluhten sie nun überschwemmen; Allein / das hat GOTT gethan / Wer wil ihn fragen: was machest du. Dem Wohlseeligen ist nichts dadurch zu leyde / wol aber viel Gutes wiederfahren / denn GOtt hat ihn aus den Fluhten in die stille

gen gen Himmel richtete / als ich ihm wenig Tage vor Seinen Ende den Spruch vorhielte Joh. III, 16. Also hat GOtt die Welt geliebet u. s. w. und ihn hiesse subsumiren Ich glaube an den Sohn GOttes / so soll ich nicht verlohren werden / sondern das ewige Leben haben. Diese Gnade / diese Liebe ist denn nun nicht von ihm gewichen biß an sein seeliges Ende. Die Lebens-Kräffte musten weichen / Menschen Hülffe hörete auf / die Hände suncken / das Leben selbst wiche von Ihn / GOttes Gnade ist nicht gewichen / sondern erst in seiner Schwachheit recht mächtig worden / die ließ ihm alle Furcht des Todes vergessen / die ließ ihm endlich in Friede fahren / die hat seine Seele durch die Wunden seines JESU nach einer schweren Reise doch ins Vaterland gebracht / da ihn sein JEsus krönet mit ewiger Gnade und Barmhertzigkeit. Seiner hinterlassenen schmertzlich-betrübten Frau Wittwen / seinen lieben Kindern / Angehörigen und Freunden / die ihn mit Thränen und Hertzeleyd von sich weichen / die ihn fallen sehen / hat er den Trost hinterlassen / womit Er sich getröstet / und rufft ihnen noch gleichsam aus den Grabe zu / Es sollen wol Berge weichen und Hügel hinfallen / aber GOttes Gnade soll nicht von euch weichen.

Sie haben Uhrsach sich zu beklagen / daß ihr Damm zerrissen / und die Thränen-Fluhten sie nun überschwemmen; Allein / das hat GOTT gethan / Wer wil ihn fragen: was machest du. Dem Wohlseeligen ist nichts dadurch zu leyde / wol aber viel Gutes wiederfahren / denn GOtt hat ihn aus den Fluhten in die stille

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[22/0028] gen gen Himmel richtete / als ich ihm wenig Tage vor Seinen Ende den Spruch vorhielte Joh. III, 16. Also hat GOtt die Welt geliebet u. s. w. und ihn hiesse subsumiren Ich glaube an den Sohn GOttes / so soll ich nicht verlohren werden / sondern das ewige Leben haben. Diese Gnade / diese Liebe ist denn nun nicht von ihm gewichen biß an sein seeliges Ende. Die Lebens-Kräffte musten weichen / Menschen Hülffe hörete auf / die Hände suncken / das Leben selbst wiche von Ihn / GOttes Gnade ist nicht gewichen / sondern erst in seiner Schwachheit recht mächtig worden / die ließ ihm alle Furcht des Todes vergessen / die ließ ihm endlich in Friede fahren / die hat seine Seele durch die Wunden seines JESU nach einer schweren Reise doch ins Vaterland gebracht / da ihn sein JEsus krönet mit ewiger Gnade und Barmhertzigkeit. Seiner hinterlassenen schmertzlich-betrübten Frau Wittwen / seinen lieben Kindern / Angehörigen und Freunden / die ihn mit Thränen und Hertzeleyd von sich weichen / die ihn fallen sehen / hat er den Trost hinterlassen / womit Er sich getröstet / und rufft ihnen noch gleichsam aus den Grabe zu / Es sollen wol Berge weichen und Hügel hinfallen / aber GOttes Gnade soll nicht von euch weichen. Sie haben Uhrsach sich zu beklagen / daß ihr Damm zerrissen / und die Thränen-Fluhten sie nun überschwemmen; Allein / das hat GOTT gethan / Wer wil ihn fragen: was machest du. Dem Wohlseeligen ist nichts dadurch zu leyde / wol aber viel Gutes wiederfahren / denn GOtt hat ihn aus den Fluhten in die stille

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Zitationshilfe: Finen, Eberhard: Der unbewegliche Damm der Gläubigen. Braunschweig, [1716], S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/finen_damm_1716/28>, abgerufen am 21.11.2024.