Finen, Eberhard: Der Gott-begierige David Und Gott-begierige Christe. Braunschweig, 1715.
Sie aber Seelige! hat ihren Zweg erlanget / Da Sie vor GOttes Thron im schönsten Purpur pranget / Sie lebet dort bey GOtt in frohen Himmels Saal / Wo keine Traurigkeit / kein Creutz noch Thränen-Thal. Der Leib liegt in der Ruh'in leichten Sand begraben / Die Seel in Paradieß geneust des Höchsten Gaben. Sie ruhe wol / der Leib im Grab' / in GOtt der Geist Biß der Sie wiederum zusammen kommen heist. Auf zwar freundliches Begehren / jedoch zu sonderbahrem Trost seinem Hochgeehrten Hrn. Vettern aus recht mitleidenden Hertzen setzet dieses M. Rudolph Heinrich Rethmeyer / Pastor St. Mich & Rever. Minist. Brunsv. Sub-Senior. Sonnet. O Leid! O grosser Schmertz! Ach übermachtes Klagen / Den allzufrühen Fall / rufft hier der Kinder Schaar / Ach Todt wie trennest du diß sanffte Liebes-Paar / Mag der Herr Wittwer wol bey nassen Augen sagen / Die werthe Freundschafft nun wird seuffzend allhier fragen? Muß denn des Todes-Biß anitzt das Hertz abnagen! Betraur Sie jedermann / und trachte stets dabey Wie daß Sie von uns zwar den Augen sey entnommen / Hingegen leb vergnügt in voller Freud der Frommen / Und ruffe / komm und sieh / was hier vor Freude sey / O wol Ihr die gelebt / daß Sie den Himmel hat / Den Himmel im Besitz die rechte Freuden-Stadt.
Sie aber Seelige! hat ihren Zweg erlanget / Da Sie vor GOttes Thron im schönsten Purpur pranget / Sie lebet dort bey GOtt in frohen Himmels Saal / Wo keine Traurigkeit / kein Creutz noch Thränen-Thal. Der Leib liegt in der Ruh’in leichten Sand begraben / Die Seel in Paradieß geneust des Höchsten Gaben. Sie ruhe wol / der Leib im Grab’ / in GOtt der Geist Biß der Sie wiederum zusammen kommen heist. Auf zwar freundliches Begehren / jedoch zu sonderbahrem Trost seinem Hochgeehrten Hrn. Vettern aus recht mitleidenden Hertzen setzet dieses M. Rudolph Heinrich Rethmeyer / Pastor St. Mich & Rever. Minist. Brunsv. Sub-Senior. Sonnet. O Leid! O grosser Schmertz! Ach übermachtes Klagen / Den allzufrühen Fall / rufft hier der Kinder Schaar / Ach Todt wie trennest du diß sanffte Liebes-Paar / Mag der Herr Wittwer wol bey nassen Augen sagen / Die werthe Freundschafft nun wird seuffzend allhier fragen? Muß denn des Todes-Biß anitzt das Hertz abnagen! Betraur Sie jedermann / und trachte stets dabey Wie daß Sie von uns zwar den Augen sey entnommen / Hingegen leb vergnügt in voller Freud der Frommen / Und ruffe / komm und sieh / was hier vor Freude sey / O wol Ihr die gelebt / daß Sie den Himmel hat / Den Himmel im Besitz die rechte Freuden-Stadt.
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Sie aber Seelige! hat ihren Zweg erlanget / Da Sie vor GOttes Thron im schönsten Purpur pranget / Sie lebet dort bey GOtt in frohen Himmels Saal / Wo keine Traurigkeit / kein Creutz noch Thränen-Thal. Der Leib liegt in der Ruh’in leichten Sand begraben / Die Seel in Paradieß geneust des Höchsten Gaben. Sie ruhe wol / der Leib im Grab’ / in GOtt der Geist Biß der Sie wiederum zusammen kommen heist. Auf zwar freundliches Begehren / jedoch zu sonderbahrem Trost seinem Hochgeehrten Hrn. Vettern aus recht mitleidenden Hertzen setzet dieses
M. Rudolph Heinrich Rethmeyer / Pastor St. Mich & Rever. Minist. Brunsv. Sub-Senior.
Sonnet.
O Leid! O grosser Schmertz! Ach übermachtes Klagen / Den allzufrühen Fall / rufft hier der Kinder Schaar / Ach Todt wie trennest du diß sanffte Liebes-Paar / Mag der Herr Wittwer wol bey nassen Augen sagen / Die werthe Freundschafft nun wird seuffzend allhier fragen? Muß denn des Todes-Biß anitzt das Hertz abnagen! Betraur Sie jedermann / und trachte stets dabey Wie daß Sie von uns zwar den Augen sey entnommen / Hingegen leb vergnügt in voller Freud der Frommen / Und ruffe / komm und sieh / was hier vor Freude sey / O wol Ihr die gelebt / daß Sie den Himmel hat / Den Himmel im Besitz die rechte Freuden-Stadt.
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