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Finen, Eberhard: Der Gläubigen Nicht untergehende Lebens-Sonne. Braunschweig, 1710.

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aus gerechtem Gerichte seinem Volck die Glücks-Sonne / die Friedens-Sonne / die Sonne ihres bißherigen Wolstandes / im hellen Mittage / das ist / gantz unvermuhtet wolle untergehen / und sie dadurch so bestürtzet und beängstiget werden lassen / daß sie bey hellen Tage sich nicht solten zu finden / zu rahten und zu helffen wissen.

M. A. Wir mögen wol sagen / diese Dräuung habe vor wenig Wochen das Durchlauchtigste Hauß unser Hohen Landes-Obrigkeit / insonderheit den Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn / Herrn August Wilhelm / Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg / ja dieß gantze Land betroffen. Ach den 27. Februar. gieng die Sonne im Mittage unter / und das Land wurde am hellen Tage finster. Indem die Sonne des Landes / die weyland Durchlauchtigste Fürstinn und Frau / Frau Sophia Amalia / Erbinn zu Dennemarck und Norwegen etc. etc. gebohrne Hertzogin zu Schleßwig-Hollstein / Stormarn und der Dithmarsen / Gräfinne zu Oldenburg und Delmenhorst / Hertzoginn zu Braunschweig und Lüneburg / als höchstgedachten unsers Durchlauchtigsten Herrn Erb-Printzens hertzgeliebt gewesene Frau Gemahlinn / nach GOttes unerforschlichen doch heiligen Raht und Willen / uns durch unverhofften doch höchst-seeligsten Abschied aus dieser Welt ihr Licht entziehen müssen.

Daß den folgenden Tag die natürliche Sonne durch eine ziemlich starcke Finsterniß verdunckelt werden solte / war schon längst ausgerechnet / kam auch zu rechter Zeit; Aber! wer hätte dencken sollen / daß die so hell und lieblich scheinende Landes-Sonne in dem hellen Mittage Ihres Lebens unter den finstern Todes-Schatten sich verstecken solte / ja gar auf Erden nicht mehr seyn? O der trüben und betrübten Dunckelheit / die seit dem unsern Horizont bedecket! Wer trägt wol nicht ein unterthänigstes Mitleyden mit einem theuren Fürsten / der nach einer / wol nicht mit Lust vorgenommenen Lust-Reise ohne die so hertzlich werth und lieb gewesene Gemahlinn zurück reisen / und keine andere Versicherung mitnehmen müssen / als daß man Sie in einem Todten-Sarck nachbringen würde? Wer bejammert

aus gerechtem Gerichte seinem Volck die Glücks-Sonne / die Friedens-Sonne / die Sonne ihres bißherigen Wolstandes / im hellen Mittage / das ist / gantz unvermuhtet wolle untergehen / und sie dadurch so bestürtzet und beängstiget werden lassen / daß sie bey hellen Tage sich nicht solten zu finden / zu rahten und zu helffen wissen.

M. A. Wir mögen wol sagen / diese Dräuung habe vor wenig Wochen das Durchlauchtigste Hauß unser Hohen Landes-Obrigkeit / insonderheit den Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn / Herrn August Wilhelm / Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg / ja dieß gantze Land betroffen. Ach den 27. Februar. gieng die Sonne im Mittage unter / und das Land wurde am hellen Tage finster. Indem die Sonne des Landes / die weyland Durchlauchtigste Fürstinn und Frau / Frau Sophia Amalia / Erbinn zu Dennemarck und Norwegen etc. etc. gebohrne Hertzogin zu Schleßwig-Hollstein / Stormarn und der Dithmarsen / Gräfinne zu Oldenburg und Delmenhorst / Hertzoginn zu Braunschweig und Lüneburg / als höchstgedachten unsers Durchlauchtigsten Herrn Erb-Printzens hertzgeliebt gewesene Frau Gemahlinn / nach GOttes unerforschlichen doch heiligen Raht und Willen / uns durch unverhofften doch höchst-seeligsten Abschied aus dieser Welt ihr Licht entziehen müssen.

Daß den folgenden Tag die natürliche Sonne durch eine ziemlich starcke Finsterniß verdunckelt werden solte / war schon längst ausgerechnet / kam auch zu rechter Zeit; Aber! wer hätte dencken sollen / daß die so hell und lieblich scheinende Landes-Sonne in dem hellen Mittage Ihres Lebens unter den finstern Todes-Schatten sich verstecken solte / ja gar auf Erden nicht mehr seyn? O der trüben und betrübten Dunckelheit / die seit dem unsern Horizont bedecket! Wer trägt wol nicht ein unterthänigstes Mitleyden mit einem theuren Fürsten / der nach einer / wol nicht mit Lust vorgenommenen Lust-Reise ohne die so hertzlich werth und lieb gewesene Gemahlinn zurück reisen / und keine andere Versicherung mitnehmen müssen / als daß man Sie in einem Todten-Sarck nachbringen würde? Wer bejammert

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                     gieng die Sonne im Mittage unter / und das Land wurde am hellen Tage finster.
                     Indem die Sonne des Landes / die weyland Durchlauchtigste Fürstinn und Frau /
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                     gewesene Frau Gemahlinn / nach GOttes unerforschlichen doch heiligen Raht und
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                     Zeit; Aber! wer hätte dencken sollen / daß die so hell und lieblich scheinende
                     Landes-Sonne in dem hellen Mittage Ihres Lebens unter den finstern
                     Todes-Schatten sich verstecken solte / ja gar auf Erden nicht mehr seyn? O der
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                     trägt wol nicht ein unterthänigstes Mitleyden mit einem theuren Fürsten / der
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[2/0006] aus gerechtem Gerichte seinem Volck die Glücks-Sonne / die Friedens-Sonne / die Sonne ihres bißherigen Wolstandes / im hellen Mittage / das ist / gantz unvermuhtet wolle untergehen / und sie dadurch so bestürtzet und beängstiget werden lassen / daß sie bey hellen Tage sich nicht solten zu finden / zu rahten und zu helffen wissen. M. A. Wir mögen wol sagen / diese Dräuung habe vor wenig Wochen das Durchlauchtigste Hauß unser Hohen Landes-Obrigkeit / insonderheit den Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn / Herrn August Wilhelm / Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg / ja dieß gantze Land betroffen. Ach den 27. Februar. gieng die Sonne im Mittage unter / und das Land wurde am hellen Tage finster. Indem die Sonne des Landes / die weyland Durchlauchtigste Fürstinn und Frau / Frau Sophia Amalia / Erbinn zu Dennemarck und Norwegen etc. etc. gebohrne Hertzogin zu Schleßwig-Hollstein / Stormarn und der Dithmarsen / Gräfinne zu Oldenburg und Delmenhorst / Hertzoginn zu Braunschweig und Lüneburg / als höchstgedachten unsers Durchlauchtigsten Herrn Erb-Printzens hertzgeliebt gewesene Frau Gemahlinn / nach GOttes unerforschlichen doch heiligen Raht und Willen / uns durch unverhofften doch höchst-seeligsten Abschied aus dieser Welt ihr Licht entziehen müssen. Daß den folgenden Tag die natürliche Sonne durch eine ziemlich starcke Finsterniß verdunckelt werden solte / war schon längst ausgerechnet / kam auch zu rechter Zeit; Aber! wer hätte dencken sollen / daß die so hell und lieblich scheinende Landes-Sonne in dem hellen Mittage Ihres Lebens unter den finstern Todes-Schatten sich verstecken solte / ja gar auf Erden nicht mehr seyn? O der trüben und betrübten Dunckelheit / die seit dem unsern Horizont bedecket! Wer trägt wol nicht ein unterthänigstes Mitleyden mit einem theuren Fürsten / der nach einer / wol nicht mit Lust vorgenommenen Lust-Reise ohne die so hertzlich werth und lieb gewesene Gemahlinn zurück reisen / und keine andere Versicherung mitnehmen müssen / als daß man Sie in einem Todten-Sarck nachbringen würde? Wer bejammert

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Zitationshilfe: Finen, Eberhard: Der Gläubigen Nicht untergehende Lebens-Sonne. Braunschweig, 1710, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/finen_lebenssonne_1710/6>, abgerufen am 03.12.2024.