Finen, Eberhard: Kläglicher Sterbe-Wunsch Pauli als Ein Wunsch eines Hohen in der Welt. Braunschweig, 1706.Diesen letzten Feind nun haben auch Ihro Durchl. unser hochseeligster Printz / durch die Krafft dessen / der den Tode die Macht genommen / mit unerschrockenen Muht erwartet / und auf Ihren Siech-Bette mit denen in Ihrer ersten Jugend ins Gedächtniß gefasseten Kern-Sprüchen aus der heiligen Schrifft Sich solcher Gestalt aufzurichten gewust / daß wenn andere Ihr tröstlich zureden / und ihr Christliches Mittleyden zu erkennen geben wollen / Sie denen insgemein zuvor kommen / dem lieben GOTT / daß er Ihr die aufgelegte Last väterlich tragen hülffe / und mit noch empfindlichern Creutz Sie verschonete / Hertz-inniglich gedancket / und zu dessen Barmhertzigkeit um Verleihung fernerer Gedult und Gelassenheit vor Sie zu seufftzen diejenige so bey Ihr aus- und eingangen / fleissig ermahnet; Insonderheit hat der in GOTT so hochvergnügte Printz seines mitleydenden hohen Priesters und derer aus dessen holdseeligen Munde geflossenen Worte: Kommt her zu mir alle die ihr mühseelig und beladen seyd / ich wil euch erquicken / imgleichen: Ich kenne meine Schaffe und sie folgen mir / und ich gebe ihnen das ewige Leben / und sie werden nimmermehr umkommen / und niemand wird sie aus meiner Hand reissen / Sich beständigst getröstet. Weil Er denn dieses letztern Spruches Sich nicht allein wenig Tage vor seinen Hochseeligen Ende in Gegenwart seiner Hochgeliebten Princessin Schwester Durchl. als welche Er gefraget: Ob Diesen letzten Feind nun haben auch Ihro Durchl. unser hochseeligster Printz / durch die Krafft dessen / der den Tode die Macht genommen / mit unerschrockenen Muht erwartet / und auf Ihren Siech-Bette mit denen in Ihrer ersten Jugend ins Gedächtniß gefasseten Kern-Sprüchen aus der heiligen Schrifft Sich solcher Gestalt aufzurichten gewust / daß wenn andere Ihr tröstlich zureden / und ihr Christliches Mittleyden zu erkennen geben wollen / Sie denen insgemein zuvor kommen / dem lieben GOTT / daß er Ihr die aufgelegte Last väterlich tragen hülffe / und mit noch empfindlichern Creutz Sie verschonete / Hertz-inniglich gedancket / und zu dessen Barmhertzigkeit um Verleihung fernerer Gedult und Gelassenheit vor Sie zu seufftzen diejenige so bey Ihr aus- und eingangen / fleissig ermahnet; Insonderheit hat der in GOTT so hochvergnügte Printz seines mitleydenden hohen Priesters und derer aus dessen holdseeligen Munde geflossenen Worte: Kommt her zu mir alle die ihr mühseelig und beladen seyd / ich wil euch erquicken / imgleichen: Ich kenne meine Schaffe und sie folgen mir / und ich gebe ihnen das ewige Leben / und sie werden nimmermehr umkommen / und niemand wird sie aus meiner Hand reissen / Sich beständigst getröstet. Weil Er denn dieses letztern Spruches Sich nicht allein wenig Tage vor seinen Hochseeligen Ende in Gegenwart seiner Hochgeliebten Princessin Schwester Durchl. als welche Er gefraget: Ob <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0043" n="39"/> <p>Diesen letzten Feind nun haben auch Ihro Durchl. unser hochseeligster Printz / durch die Krafft dessen / der den Tode die Macht genommen / mit unerschrockenen Muht erwartet / und auf Ihren Siech-Bette mit denen in Ihrer ersten Jugend ins Gedächtniß gefasseten Kern-Sprüchen aus der heiligen Schrifft Sich solcher Gestalt aufzurichten gewust / daß wenn andere Ihr tröstlich zureden / und ihr Christliches Mittleyden zu erkennen geben wollen / Sie denen insgemein zuvor kommen / dem lieben GOTT / daß er Ihr die aufgelegte Last väterlich tragen hülffe / und mit noch empfindlichern Creutz Sie verschonete / Hertz-inniglich gedancket / und zu dessen Barmhertzigkeit um Verleihung fernerer Gedult und Gelassenheit vor Sie zu seufftzen diejenige so bey Ihr aus- und eingangen / fleissig ermahnet; Insonderheit hat der in GOTT so hochvergnügte Printz seines mitleydenden hohen Priesters und derer aus dessen holdseeligen Munde geflossenen Worte: Kommt her zu mir alle die ihr mühseelig und beladen seyd / ich wil euch erquicken / imgleichen: Ich kenne meine Schaffe und sie folgen mir / und ich gebe ihnen das ewige Leben / und sie werden nimmermehr umkommen / und niemand wird sie aus meiner Hand reissen / Sich beständigst getröstet.</p> <p>Weil Er denn dieses letztern Spruches Sich nicht allein wenig Tage vor seinen Hochseeligen Ende in Gegenwart seiner Hochgeliebten Princessin Schwester Durchl. als welche Er gefraget: Ob </p> </div> </body> </text> </TEI> [39/0043]
Diesen letzten Feind nun haben auch Ihro Durchl. unser hochseeligster Printz / durch die Krafft dessen / der den Tode die Macht genommen / mit unerschrockenen Muht erwartet / und auf Ihren Siech-Bette mit denen in Ihrer ersten Jugend ins Gedächtniß gefasseten Kern-Sprüchen aus der heiligen Schrifft Sich solcher Gestalt aufzurichten gewust / daß wenn andere Ihr tröstlich zureden / und ihr Christliches Mittleyden zu erkennen geben wollen / Sie denen insgemein zuvor kommen / dem lieben GOTT / daß er Ihr die aufgelegte Last väterlich tragen hülffe / und mit noch empfindlichern Creutz Sie verschonete / Hertz-inniglich gedancket / und zu dessen Barmhertzigkeit um Verleihung fernerer Gedult und Gelassenheit vor Sie zu seufftzen diejenige so bey Ihr aus- und eingangen / fleissig ermahnet; Insonderheit hat der in GOTT so hochvergnügte Printz seines mitleydenden hohen Priesters und derer aus dessen holdseeligen Munde geflossenen Worte: Kommt her zu mir alle die ihr mühseelig und beladen seyd / ich wil euch erquicken / imgleichen: Ich kenne meine Schaffe und sie folgen mir / und ich gebe ihnen das ewige Leben / und sie werden nimmermehr umkommen / und niemand wird sie aus meiner Hand reissen / Sich beständigst getröstet.
Weil Er denn dieses letztern Spruches Sich nicht allein wenig Tage vor seinen Hochseeligen Ende in Gegenwart seiner Hochgeliebten Princessin Schwester Durchl. als welche Er gefraget: Ob
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |