Finen, Eberhard: Eine selige Veränderung Worauf die Christen harren und die darinn zu suchende Beste Veränderung. Braunschweig, 1720.und uns darnach sehnen können. Hier stehet / wir sollen nicht bloß sondern bekleidet erfunden werden. Aber ach! wie viel nackte / schlecht bekleidete Christen kennet wol der allsehende JESUS unter uns / welche das ihnen zugeworffene Kleid seiner Gerechtigkeit nicht an ihren Seelen tragen / sondern sich davor mit den Sünden-Lumpen behenget haben; Alle wissentliche / alle herrschende Sünden machen uns bloß in den Augen GOttes. Sterben wir in solcher Blösse, so wirds bey unsern Auferstehen eine unseelige Veränderung werden. Drum lasset uns doch beyzeiten in wahrer Busse unserer Blösse uns schämen / und in heiligen Verlangen und umfangen der Gnade / die uns GOtt in Christo JEsu angeboten / uns einkleiden in den Purpur-Schmuck der durchs Blut uns erworbenen Gerechtigkeit. Last uns auch den Tugend-Schmuck unsers JEsu anlegen / daß er / wenn er uns nun in denselben siehet / Lust an unsrer Schöne habe. Alsdenn können wir uns auch sehnen nach der Behausung die im Himmel ist, alsdenn wird uns nicht schwehr seyn die irrdische Hütte abzulegen / und wenn einmahl die Zeit der Veränderung kömmt / so werden wir erkennen und gestehen / Es sey uns nichtdie Helffte gesaget von aller Herrlichkeit, die uns der neue Himmel geben wird. Nun M. A. Wir wissen daß die beyden seelig-verstorbene Ehe-Leute das auch gewust / was Paulus gewust / nemlich daß die zerbrechliche Hütte ihres Leibes dermahleins solte abgebrochen werden / und sie davor einen Bau bekommen der ewig währe. So lange sie hier gewesen / haben sie das baufällige Wesen solcher Hütte wol empfunden / es hat derselbe so mancher Sturm / so mancher Anstoß betroffen / daß kein Wunder wenn sie es besser und uns darnach sehnen können. Hier stehet / wir sollen nicht bloß sondern bekleidet erfunden werden. Aber ach! wie viel nackte / schlecht bekleidete Christen kennet wol der allsehende JESUS unter uns / welche das ihnen zugeworffene Kleid seiner Gerechtigkeit nicht an ihren Seelen tragen / sondern sich davor mit den Sünden-Lumpen behenget haben; Alle wissentliche / alle herrschende Sünden machen uns bloß in den Augen GOttes. Sterben wir in solcher Blösse, so wirds bey unsern Auferstehen eine unseelige Veränderung werden. Drum lasset uns doch beyzeiten in wahrer Busse unserer Blösse uns schämen / und in heiligen Verlangen und umfangen der Gnade / die uns GOtt in Christo JEsu angeboten / uns einkleiden in den Purpur-Schmuck der durchs Blut uns erworbenen Gerechtigkeit. Last uns auch den Tugend-Schmuck unsers JEsu anlegen / daß er / wenn er uns nun in denselben siehet / Lust an unsrer Schöne habe. Alsdenn können wir uns auch sehnen nach der Behausung die im Himmel ist, alsdenn wird uns nicht schwehr seyn die irrdische Hütte abzulegen / und wenn einmahl die Zeit der Veränderung kömmt / so werden wir erkennen und gestehen / Es sey uns nichtdie Helffte gesaget von aller Herrlichkeit, die uns der neue Himmel geben wird. Nun M. A. Wir wissen daß die beyden seelig-verstorbene Ehe-Leute das auch gewust / was Paulus gewust / nemlich daß die zerbrechliche Hütte ihres Leibes dermahleins solte abgebrochen werden / und sie davor einen Bau bekommen der ewig währe. So lange sie hier gewesen / haben sie das baufällige Wesen solcher Hütte wol empfunden / es hat derselbe so mancher Sturm / so mancher Anstoß betroffen / daß kein Wunder wenn sie es besser <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0029" n="25"/> und uns darnach sehnen können. Hier stehet / wir sollen nicht bloß sondern bekleidet erfunden werden. Aber ach! wie viel nackte / schlecht bekleidete Christen kennet wol der allsehende JESUS unter uns / welche das ihnen zugeworffene Kleid seiner Gerechtigkeit nicht an ihren Seelen tragen / sondern sich davor mit den Sünden-Lumpen behenget haben; Alle wissentliche / alle herrschende Sünden machen uns bloß in den Augen GOttes. Sterben wir in solcher Blösse, so wirds bey unsern Auferstehen eine unseelige Veränderung werden. Drum lasset uns doch beyzeiten in wahrer Busse unserer Blösse uns schämen / und in heiligen Verlangen und umfangen der Gnade / die uns GOtt in Christo JEsu angeboten / uns einkleiden in den Purpur-Schmuck der durchs Blut uns erworbenen Gerechtigkeit. Last uns auch den Tugend-Schmuck unsers JEsu anlegen / daß er / wenn er uns nun in denselben siehet / Lust an unsrer Schöne habe. Alsdenn können wir uns auch sehnen nach der Behausung die im Himmel ist, alsdenn wird uns nicht schwehr seyn die irrdische Hütte abzulegen / und wenn einmahl die Zeit der Veränderung kömmt / so werden wir erkennen und gestehen / Es sey uns nichtdie Helffte gesaget von aller Herrlichkeit, die uns der neue Himmel geben wird.</p> <p>Nun M. A. Wir wissen daß die beyden seelig-verstorbene Ehe-Leute das auch gewust / was Paulus gewust / nemlich daß die zerbrechliche Hütte ihres Leibes dermahleins solte abgebrochen werden / und sie davor einen Bau bekommen der ewig währe. So lange sie hier gewesen / haben sie das baufällige Wesen solcher Hütte wol empfunden / es hat derselbe so mancher Sturm / so mancher Anstoß betroffen / daß kein Wunder wenn sie es besser </p> </div> </body> </text> </TEI> [25/0029]
und uns darnach sehnen können. Hier stehet / wir sollen nicht bloß sondern bekleidet erfunden werden. Aber ach! wie viel nackte / schlecht bekleidete Christen kennet wol der allsehende JESUS unter uns / welche das ihnen zugeworffene Kleid seiner Gerechtigkeit nicht an ihren Seelen tragen / sondern sich davor mit den Sünden-Lumpen behenget haben; Alle wissentliche / alle herrschende Sünden machen uns bloß in den Augen GOttes. Sterben wir in solcher Blösse, so wirds bey unsern Auferstehen eine unseelige Veränderung werden. Drum lasset uns doch beyzeiten in wahrer Busse unserer Blösse uns schämen / und in heiligen Verlangen und umfangen der Gnade / die uns GOtt in Christo JEsu angeboten / uns einkleiden in den Purpur-Schmuck der durchs Blut uns erworbenen Gerechtigkeit. Last uns auch den Tugend-Schmuck unsers JEsu anlegen / daß er / wenn er uns nun in denselben siehet / Lust an unsrer Schöne habe. Alsdenn können wir uns auch sehnen nach der Behausung die im Himmel ist, alsdenn wird uns nicht schwehr seyn die irrdische Hütte abzulegen / und wenn einmahl die Zeit der Veränderung kömmt / so werden wir erkennen und gestehen / Es sey uns nichtdie Helffte gesaget von aller Herrlichkeit, die uns der neue Himmel geben wird.
Nun M. A. Wir wissen daß die beyden seelig-verstorbene Ehe-Leute das auch gewust / was Paulus gewust / nemlich daß die zerbrechliche Hütte ihres Leibes dermahleins solte abgebrochen werden / und sie davor einen Bau bekommen der ewig währe. So lange sie hier gewesen / haben sie das baufällige Wesen solcher Hütte wol empfunden / es hat derselbe so mancher Sturm / so mancher Anstoß betroffen / daß kein Wunder wenn sie es besser
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |