Fischer, Christian August: Ueber Collegien und Collegienhefte. Bonn, 1826.nahm. Am meisten zeichneten sich darin Amalfi, Florenz, Venedig, Genua, und Pisa aus. Ad c. Die Folge davon war das fleißigere Studium der orientalischen Sprachen, die Sammlungen von Ms. die genauere Kenntniß der fremden Religionen, Sitten, und Gebräuche. Sehr viel Stoff fand die romantische Poesie. Ad d. Zu dieser Vergrößerung der königl. und fürstl. Gewalt, trugen besonders folgende Umstände bey. Die Veränderung der Besitzer, die Verminderung der Vasallen, der Ankauf, oder der Anfall von Gütern, u. dgl. mehr. Viele Kreuzfahrer, die Geld brauchten, verkauften ihre Güter, oder verpfändeten dieselben, ohne sie wieder einlösen zu können. Andere blieben in den Schlachten, oder starben an Krankheiten, oder kamen sonst ums Leben, und ihre Besitzungen fielen dem Lehnsherrn anheim. Dann zerfielen auch eine Menge großer in mehrere kleinere, deren Inhaber leichter im Zaume zu halten waren. So verwandelten sich militärische Aristocratien in bürgerliche Monarchien. Zur Verbesserung der Gesetze, u. s. w. trug vorzüglich die größere Kenntniß der griechischen bey. Ad e. Es waren theils die Begünstigungen, oder erkauften Bewilligungen der Regenten, theils die durch den Handel erworbenen Reichthümer, wodurch das Wachsthum der Städte so sehr befördert ward. So besonders in der Lombardey, seit dem 12. Jahrhunderte, wo sich alle diese Städte eine freie republikanische Verfassung gaben. - Die Ertheilung der Rechte der Gemeinheiten war von den wohlthätigsten Folgen. So größere Ausbildung des Verstandes, Erleichterung der Landescultur, vermehrte Bevölkerung, Beförderung des Wohlstandes, Verfeinerung der Sitten, Sicherung eines gesetzmäßigen bürgerlichen Zustandes, öffentliche Ruhe und Ordnung, Verminderung des aristocratischen Despotismus, u. s. w. -- Was die Bildung des Bauern- nahm. Am meisten zeichneten sich darin Amalfi, Florenz, Venedig, Genua, und Pisa aus. Ad c. Die Folge davon war das fleißigere Studium der orientalischen Sprachen, die Sammlungen von Ms. die genauere Kenntniß der fremden Religionen, Sitten, und Gebräuche. Sehr viel Stoff fand die romantische Poesie. Ad d. Zu dieser Vergrößerung der königl. und fürstl. Gewalt, trugen besonders folgende Umstände bey. Die Veränderung der Besitzer, die Verminderung der Vasallen, der Ankauf, oder der Anfall von Gütern, u. dgl. mehr. Viele Kreuzfahrer, die Geld brauchten, verkauften ihre Güter, oder verpfändeten dieselben, ohne sie wieder einlösen zu können. Andere blieben in den Schlachten, oder starben an Krankheiten, oder kamen sonst ums Leben, und ihre Besitzungen fielen dem Lehnsherrn anheim. Dann zerfielen auch eine Menge großer in mehrere kleinere, deren Inhaber leichter im Zaume zu halten waren. So verwandelten sich militärische Aristocratien in bürgerliche Monarchien. Zur Verbesserung der Gesetze, u. s. w. trug vorzüglich die größere Kenntniß der griechischen bey. Ad e. Es waren theils die Begünstigungen, oder erkauften Bewilligungen der Regenten, theils die durch den Handel erworbenen Reichthümer, wodurch das Wachsthum der Städte so sehr befördert ward. So besonders in der Lombardey, seit dem 12. Jahrhunderte, wo sich alle diese Städte eine freie republikanische Verfassung gaben. – Die Ertheilung der Rechte der Gemeinheiten war von den wohlthätigsten Folgen. So größere Ausbildung des Verstandes, Erleichterung der Landescultur, vermehrte Bevölkerung, Beförderung des Wohlstandes, Verfeinerung der Sitten, Sicherung eines gesetzmäßigen bürgerlichen Zustandes, öffentliche Ruhe und Ordnung, Verminderung des aristocratischen Despotismus, u. s. w. — Was die Bildung des Bauern- <TEI> <text> <body> <div> <div> <div> <div> <div> <p><pb facs="#f0047" n="43"/> nahm. Am meisten zeichneten sich darin Amalfi, Florenz, Venedig, Genua, und Pisa aus. <hi rendition="#g">Ad</hi> c. 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nahm. Am meisten zeichneten sich darin Amalfi, Florenz, Venedig, Genua, und Pisa aus. Ad c. Die Folge davon war das fleißigere Studium der orientalischen Sprachen, die Sammlungen von Ms. die genauere Kenntniß der fremden Religionen, Sitten, und Gebräuche. Sehr viel Stoff fand die romantische Poesie. Ad d. Zu dieser Vergrößerung der königl. und fürstl. Gewalt, trugen besonders folgende Umstände bey. Die Veränderung der Besitzer, die Verminderung der Vasallen, der Ankauf, oder der Anfall von Gütern, u. dgl. mehr. Viele Kreuzfahrer, die Geld brauchten, verkauften ihre Güter, oder verpfändeten dieselben, ohne sie wieder einlösen zu können. Andere blieben in den Schlachten, oder starben an Krankheiten, oder kamen sonst ums Leben, und ihre Besitzungen fielen dem Lehnsherrn anheim. Dann zerfielen auch eine Menge großer in mehrere kleinere, deren Inhaber leichter im Zaume zu halten waren. So verwandelten sich militärische Aristocratien in bürgerliche Monarchien. Zur Verbesserung der Gesetze, u. s. w. trug vorzüglich die größere Kenntniß der griechischen bey.
Ad e. Es waren theils die Begünstigungen, oder erkauften Bewilligungen der Regenten, theils die durch den Handel erworbenen Reichthümer, wodurch das Wachsthum der Städte so sehr befördert ward. So besonders in der Lombardey, seit dem 12. Jahrhunderte, wo sich alle diese Städte eine freie republikanische Verfassung gaben. – Die Ertheilung der Rechte der Gemeinheiten war von den wohlthätigsten Folgen. So größere Ausbildung des Verstandes, Erleichterung der Landescultur, vermehrte Bevölkerung, Beförderung des Wohlstandes, Verfeinerung der Sitten, Sicherung eines gesetzmäßigen bürgerlichen Zustandes, öffentliche Ruhe und Ordnung, Verminderung des aristocratischen Despotismus, u. s. w. — Was die Bildung des Bauern-
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