[Fischer, Caroline Auguste]: Mährchen, In: Journal der Romane. St. 10. Berlin, 1802.Brustwehr eines Felsenblockes zurück. Eine Zurück! Noch ist umsonst die Rache, O Held aus niederm Hirtendache! Zwar sprengtest Du schon starke Riegel; Verdunkle noch den Zauberspiegel. Dann bricht des Mohres weisser Stab, Den ihm das harte Schicksal gab. Und laut rief der siebenstimmige Chor: Wir tanzen Alle dann in bunten Kreisen, Und singen Scherz und Lust in neuen Weisen. Jn diesem Augenblicke trat der Mohr Bruſtwehr eines Felſenblockes zuruͤck. Eine Zuruͤck! Noch iſt umſonſt die Rache, O Held aus niederm Hirtendache! Zwar ſprengteſt Du ſchon ſtarke Riegel; Verdunkle noch den Zauberſpiegel. Dann bricht des Mohres weiſſer Stab, Den ihm das harte Schickſal gab. Und laut rief der ſiebenſtimmige Chor: Wir tanzen Alle dann in bunten Kreiſen, Und ſingen Scherz und Luſt in neuen Weiſen. Jn dieſem Augenblicke trat der Mohr <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0173" n="169"/> Bruſtwehr eines Felſenblockes zuruͤck. Eine<lb/> der Jungfrauen aber ſprach:</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Zuruͤck! Noch iſt umſonſt die Rache,</l><lb/> <l>O Held aus niederm Hirtendache!</l><lb/> <l>Zwar ſprengteſt Du ſchon ſtarke Riegel;</l><lb/> <l>Verdunkle noch den Zauberſpiegel.</l><lb/> <l>Dann bricht des Mohres weiſſer Stab,</l><lb/> <l>Den ihm das harte Schickſal gab.</l> </lg><lb/> <p>Und laut rief der ſiebenſtimmige Chor:</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Wir tanzen Alle dann in bunten</l><lb/> <l>Kreiſen,</l><lb/> <l>Und ſingen Scherz und Luſt in neuen</l><lb/> <l>Weiſen.</l> </lg><lb/> <p>Jn dieſem Augenblicke trat der Mohr<lb/> heran, ſchwang dreimal ſeinen Stab, und<lb/> eine dicke Wolke trennte den muthigen<lb/> Juͤngling, der eben mit ſeinem Saͤbel aus-<lb/> hohlte, von ſeinem Feinde, und den bekla-<lb/> genswerthen Jungfrauen.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [169/0173]
Bruſtwehr eines Felſenblockes zuruͤck. Eine
der Jungfrauen aber ſprach:
Zuruͤck! Noch iſt umſonſt die Rache,
O Held aus niederm Hirtendache!
Zwar ſprengteſt Du ſchon ſtarke Riegel;
Verdunkle noch den Zauberſpiegel.
Dann bricht des Mohres weiſſer Stab,
Den ihm das harte Schickſal gab.
Und laut rief der ſiebenſtimmige Chor:
Wir tanzen Alle dann in bunten
Kreiſen,
Und ſingen Scherz und Luſt in neuen
Weiſen.
Jn dieſem Augenblicke trat der Mohr
heran, ſchwang dreimal ſeinen Stab, und
eine dicke Wolke trennte den muthigen
Juͤngling, der eben mit ſeinem Saͤbel aus-
hohlte, von ſeinem Feinde, und den bekla-
genswerthen Jungfrauen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |